Der “Changing Traveller Report 2025″ von Siteminder skizziert einen neuen Typ Reisenden: den „Everything-Traveller“. Wie dieser genau tickt und warum er einen Wandel in der Arbeitsweise von Hotels einläuten könnte.
Er schätzt trendige, als auch traditionelle Reiseziele. Er verlässt sich stärker auf die Meinung von Online-Communities als auf persönliche Empfehlungen. Er ist spontan, kostenbewusst, aber gleichzeitig bereit, in umweltfreundliche Angebote zu investieren. Und obwohl er die Ausrichtung eines Hotels respektiert, zögert er nicht, eine Buchung beim geringsten Anzeichen einer schlechten Erfahrung zu stornieren. Kurzum: Der sogenannte “Everything-Traveller” ist anspruchsvoll. Und seine “vermeintliche” Macht, die er mit seinem Smartphone hat, kostet er voll und ganz aus.
Das ist ein Ergebnis der neuen Studie “Changing Traveller Report 2025”, die die Hoteltechnologie-Plattform Siteminder in Auftrag gegeben hat. Sie skizziert einen vielseitigen Reisenden, der die dynamischen Veränderungen im Reisegeschäft widerspiegelt. Dem Bericht zufolge wird der Everything-Traveller eine neu entdeckte Komplexität mitbringen, die für einen grundlegenden Wandel in der Arbeitsweise von Hotels sorgen könnte.
Wenige wollen Künstliche Intelligenz
Als Beispiel für die Komplexität zeigt der Bericht, dass zwar 78 Prozent der Reisenden weltweit KI auf ihrer Reise nutzen wollen, aber nur jeder Zehnte (12 Prozent) möchte, dass Maschinen alle Hotelfunktionen verwalten.
Dazu planten zwar 72 Prozent der Befragten, 2025 ins Ausland zu reisen – ein Anstieg gegenüber 65 Prozent in diesem Jahr -, aber weniger wollen ausschließlich international reisen. Die Zahl derer, die sowohl im Inland als auch im Ausland reisen wollen, habe sich fast verdoppelt.
Weitere Ergebnisse der Studie:
- Obwohl 80 Prozent beabsichtigen, am Ort ihrer Unterkunft Unternehmungen zu machen, planten 41 Prozent auch zu arbeiten. Dies entspreche einem Anstieg von fünf Prozent gegenüber diesem Jahr.
- Fast zwei Drittel (65 Prozent) aller Befragten reisten eher für eine Veranstaltung an, bei der Generation Z steigt dieser Anteil auf 83 Prozent. Doch in der Unterkunft erwarteten mehr als die Hälfte, dort „die meiste Zeit“ (19 Prozent) oder „viel Zeit“ (32 Prozent) zu verbringen. Ein Anstieg von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Fast die Hälfte (46 Prozent) plane ein Standardzimmer zu buchen. Die Mehrheit sei jedoch bereit, für Extras wie Frühstück (47 Prozent), Zimmergröße (30 Prozent) und Ausblick (28 Prozent) mehr auszugeben.
- 70 Prozent würden für einen umweltfreundlichen Aufenthalt mehr bezahlen.
Die Generationen entwickeln sich auseinander
Der Bericht analysierte auch die Nutzung und Bereitschaft zur Nutzung von Technologie. Unterschiede gebe es zwischen der Wahrnehmung und Akzeptanz neuer Technologien durch Reisende aus verschiedenen Regionen.
- Mehr als 90 Prozent der Reisenden in wachstumsstarken Regionen seien offen für den Einsatz von KI zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Planung, Buchung und Erfahrung ihres Aufenthalts. Darunter fielen Thailand mit 98 Prozent, China mit 96 Prozent, Indien mit 94 Prozent und Mexiko mit 91 Prozent. Bei Reisenden aus traditionelleren Reisezielen wie Kanada und Australien (jeweils 62 Prozent) sowie Deutschland und dem Vereinigten Königreich (jeweils 63 Prozent) sinke dieser Anteil auf rund 60 Prozent.
- Mehr als die Hälfte der Reisenden weltweit (51 Prozent) glaubten, dass Hotels bei der Einführung neuer Lösungen „voraus“ (33 Prozent) oder „sehr voraus“ (18 Prozent) sind. In Indonesien seien es sogar 80 Prozent, in Frankreich dagegen nur 30 Prozent und in Deutschland 42 Prozent.
- 70 Prozent der 18- bis 27-jährigen Generation Z hätten eine Online-Buchung aufgrund einer negativen Erfahrung abgebrochen, verglichen mit 47 Prozent der 44- bis 59-jährigen Generation X. Dies hätten zudem 28 Prozent der 60-78-jährigen Baby Boomer und nur 13 Prozent der 79- bis 96-jährigen stillen Generation getan. In Deutschland steigt die Zahl auf 62 Prozent bei Generation Z und 56 Prozent bei den Millennials.
- Italienische Reisende begännen ihre Hotelrecherche eher mit einer Suchmaschine (50 Prozent), während chinesische Reisende dies mit 20 Prozent am seltensten täten. Sie bevorzugten spezifische Online-Reisebüros und soziale Medien.
„Man kann gespannt sein, wo der Trend hingeht, wenn die Generation Alpha alt genug ist, um selbst Reisen zu buchen.”
Andreas Kastl, Market Development Manager, Siteminder
Für den Bericht hat das Unternehmen mehr als 12.000 Reisende in 14 großen Tourismusmärkten der Welt befragt – darunter die USA, China, Spanien, Thailand und Australien. red/uls
Den vollständigen Report können Interessierte hier einsehen.
SiteMinder
SiteMinder ist eine internationale Hotelvertriebs- und Umsatzplattform. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Sydney mit Niederlassungen in Bangalore, Bangkok, Barcelona, Berlin, Dallas, Galway, London, Manila und Mexiko-Stadt. Siteminder generiert für seine Hotelkunden nach eigenen Angaben jährlich mehr als 120 Millionen Reservierungen im Wert von mehr als 50 Milliarden US-Dollar.