In der Politik ist Bürokratieabbau ständiges Thema – während des Bundestagswahlkampfs war es fast bei jeder Partei. Wie geht es der Hotellerie mit den beklagten Vorschriften und Regeln? Aus der Branche hört man: So manches Problem ließe sich relativ leicht lösen.
Am 23. Februar hat die Union einen klaren Regierungsauftrag erhalten. Dehoga-Präsident Guido Zöllick erklärte unmittelbar nach der Wahl in einem Statement: „Union und SPD tragen eine maximale Verantwortung, jetzt ideologiefrei und lösungsorientiert alle Chancen zu nutzen, um die offenkundigen Probleme unseres Landes zu beseitigen. Damit unsere standorttreue Branche eine Zukunft hat, benötigen wir dringend insbesondere eine einheitliche Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen, mehr Flexibilität durch eine Wochenarbeitszeit nach EU-Recht und spürbaren Bürokratieabbau!“ Denn die bürokratischen Hürden für Hoteliers sind vielfältig und beeinflussen viele Bereiche. Sie betreffen bauliche Regelungen ebenso wie den kompletten operativen Ablauf, reichen vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zur vieldiskutierten Beschäftigung von Fachkräften aus dem Ausland.

Privathoteliers etwa, die einen Anbau oder Ausbau ihres Betriebs planen, lernen die Langsamkeit der Behörden oftmals kennen. „Geplante Bauanträge ziehen sich ewig in die Länge, und das ist sehr demoralisierend“, erklärt Christian Wolz, Geschäftsführer des City Partner Hotels Strauss in Würzburg. Zudem sei der Ruf nach sauberem und nachhaltigem Strom überall sehr laut, umsetzen dürfe er dies in Würzburg aber nicht. „Ich hatte mich bezüglich Solarschindeln an denkmalgeschützten Gebäuden informiert, habe aber eine klare Absage der Stadt Würzburg erhalten. Das würde das Stadtbild stören, obwohl diese absolut dezent und unauffällig sind“, führt er aus.
Zwischen Vorschrift und Fortschritt
Mangelnde Pragmatik beklagt Arnold Nölly, Gesellschafter Ringhotel Hasen in Herrenberg, wenn es darum geht, nachhaltige Investitionen zu unterstützen. „Wir konnten keine Förderung für unsere PKW-E-Ladestationen beantragen, da diese wegen des Ukraine-Krieges nur bei Verwendung von ausschließlich grünem Strom genehmigt wurde“, sagt Nölly. Darauf habe er dann verzichtet und die Säulen selbst finanziert …
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