Eine aufregende Mischung aus Tradition und Moderne bot der diesjährige „Trendrundgang Food“ bei der Internorga. Er zeigte, wie klassische Zutaten in neue, kreative Konzepte integriert werden. Dabei entstehen spannende Geschmackserlebnisse, die sowohl altbewährte als auch zukunftsweisende Elemente miteinander vereinen.
Zwei der wichtigsten Entwicklungen auf der diesjährigen Internorga sind die Renaissance der Fermentation und die „Gourmetisierung“ von Streetfood. Beide Trends haben eines gemeinsam: Ihre Gerichte können als “One-Hand-Snack” gegessen werden und seien somit Smartphone-kompatibel, so Trendforscherin Karin Tischer von Food & more, die den zum wiederholten Male den Trendrundgang Food moderierte.
Fermentation: “Kein Fleischersatz, sondern hochwertiger Aufschnitt”
Zugleich erlebt Fermentation, eine der ältesten Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, ein echtes Comeback. Auf der Internorga zeigten Gastronomen und junge Unternehmer, wie diese Technik nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch den Geschmack von Lebensmitteln zu intensivieren vermag. Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi und Sauerkraut sind dabei längst keine Raritäten mehr, sondern finden sich immer häufiger in modernen Gerichten. Das Start-up Thats Kimchi von Jungunternehmer Go Hallyu etwa bringt koreanische Familienrezepte in die moderne Küche und setzt auf geschmacksintensive Produkte. Das Produkt „Thats Kimchi Original“ kombiniert beispielsweise Chinakohl und Kohlrabi, gewürzt mit dem koreanischen Chilipulver Gochugaru und zehn Tage gereift, für einen authentischen Kimchi-Geschmack ohne Zusatzstoffe. Ergänzt wird das Sortiment durch cremige Dips und knusprige Chips-Alternativen aus reifem Kimchi.


Ein weiteres Produkt, das beim Trendrundgang vorgestellt wurde, nennt sich Verrano und ist fermentiertes Wurzelgemüse. „Verrano ist kein Fleischersatz, sondern ein hochwertiger Aufschnitt“, betonte Felix Linnenschmidt, Mitgründer des Start-ups. Fermentiertes Wurzelgemüse entwickelt dabei eine angenehme Säure, während Sellerie durch den Fermentationsprozess eine würzige Tiefe erhält. Die Produkte sind daher nicht nur gesund, sondern bringen durch die Fermentation einzigartige Aromen hervor. Zudem sei Fermentation nicht nur eine Trendtechnik, sondern auch ein nachhaltiger Ansatz. Durch die Fermentation können Lebensmittel in ihrer natürlichen Form intensiver genutzt werden, was die Verschwendung von Ressourcen reduziert.



Streetfood als Gourmet-Version für unterwegs
Neue Impulse lieferte auch das Trendthema Streetfood. Auf der Internorga war deutlich zu erkennen, das Streetfood immer mehr in die gehobene Küche integriert wird. Gourmetköche nehmen dafür klassische Streetfood-Gerichte und verfeinern sie mit hochwertigen Zutaten und kreativen Rezepten. Ganz oben im Ranking bewegen sich Pommes und der momentan stark gehypte Smash Burger. Mit seiner knusprigen Kruste sorgt er für einen intensiven Geschmack. Das Hackfleisch der Bratlinge wird dafür auf einer heißen Grillplatte oder Pfanne plattgedrückt, wodurch die charakteristische Röstung entsteht.


Streetfood-Trendsetter verwenden zugleich edle Zutaten wie Trüffel, Wagyu-Rind oder exotische Gewürze und verwandeln einfache Snacks in Gourmetgerichte, so Trendexpertin Karin Tischer. Statt einfachen Ketchup kommen hochwertige Zutaten und ausgeklügelte Saucen zum Einsatz, die klassische Snacks zu einem kulinarischen Highlight machen. Auch Streetfood-Gerichte wie Tacos und Bowls erhalten in dieser Gourmet-Version neue Geschmacksnuancen.
Unternehmen wie Salomon Foodworld oder Rival Foods tragen zu dieser Entwicklung bei. Salomon Foodworld präsentierte beim Trendrundgang außer einem Smash Burger auch Produkte wie knusprige Pork Belly Chunks und würziges Chik’n Thigh Hot Honey. Diese Gerichte kombinieren eine moderne Zubereitung mit erstklassigem Geschmack und unterstreichen den derzeitigen Streetfood-Trend.
Vegane Trends: Pulled Chicken und Schaschlik-Würfel
Mit pflanzlichen Fleischalternativen setzt Rival Foods, ein niederländisches Food-Tech-Start-up, ebenfalls einen neuen Trend. Mit Produkten wie Hähnchenbrustfilet, Pulled Chicken und Schaschlik-Würfeln, die durch die „Shear Cell Technology“ eine faserige Textur erhalten, zeigt das Unternehmen, wie pflanzliche Alternativen durch innovative Technologien nicht nur nachhaltig, sondern auch geschmacklich überzeugend sein können. Diese Produkte bestehen aus natürlichen Zutaten und sind reich an Nährstoffen sowie Proteinen.

Diese Weiterentwicklung des Streetfoods zeige, so Trendexpertin Karin Tischer, wie Köche die Schnelligkeit und Zugänglichkeit von Streetfood mit der Raffinesse der gehobenen Küche kombinierten. Reisende, die auf kulinarischen Entdeckungsreisen unterwegs sind, könnten so völlig neue Geschmackserlebnisse genießen – und das, ohne auf die unkomplizierte Essensweise von Streetfood verzichten zu müssen.
Fruchtige Energiebomben und Ruckzuck-Smoothies
Das Unternehmen Value Food, das bereits für eine Fleischalternative aus Mungobohnen bekannt ist, präsentierte beim Trendrundgang seine neue Snack-Marke „DIG“, was so viel heißt wie „damn, it’s good“. Dahinter steht die Idee, Snacks anzubieten, die sowohl lecker als auch gesund sind. Die Snacks – erhältlich als Cookie, Riegel, Balls und Crumbles – bestehen aus wenigen, aber hochwertigen Zutaten, sind bio-zertifiziert, vegan und glutenfrei. Ein Beispiel ist der Lemon Cake Ball, der glutenfreien Hafer, Mandel- und Cashewbutter mit gefriergetrocknetem Zitronensaft kombiniert.
Für minimalem Aufwand wiederum stehen die Smoothies von Ponom zubereiten. Die gefrorenen Mixgetränke bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen Früchten und Superfoods und kommen ganz ohne Zusatzstoffe aus. Im Angebot sind der Protein & Greens Smoothie mit veganem Protein und Superfoods wie Chlorella und Spirulina und der Sunshine Smoothie mit Pfirsich, Passionsfrucht und Mango. Pomom kündigte zudem das neue Produkt „Limom“ an, ein Fruchtmus, das mit Sprudelwasser zu einer Limonade ohne Zuckerzusatz verwandelt werden kann.

