Die Buchungszahlen an der Nordsee zeigen eine zunehmende Saisonalität – zu diesem Ergebnis kommt der Nordsee Tourismus Report (NTR). Wachstumspotenzial für die Zukunft des Tourismus besitzt nach den neuesten Zahlen insbesondere die Vorsaison. Der Anteil der Gästebuchungen von Januar bis April lag dem Report zufolge in den vergangenen drei Jahren im Mittel bei 18,33 Prozent, Tendenz steigend.
In 2024 reisten in der Vor- und Nachsaison mehr Urlauber als zuvor an die Nordsee. Dabei unterscheidet sich das Information- und Buchungsverhalten der Nebensaisongäste von dem der Urlauberinnen und Urlauber in der Hauptsaison.
„In unseren Erhebungen zur Urlaubswahl und -buchung von 2022 bis 2024 beobachten wir eine deutliche Saisonalität mit Trend zur Vorsaison“, sagt Holger Herweg, Geschäftsführer Pathfinding AG und Herausgeber des jährlich erscheinenden Nordsee Tourismus Report. „Die Typologie der Urlauber verrät zudem vieles über ihre online-affinen Buchungsprozesse und geben Aufschluss darüber, wie und worauf sich Anbieter im Tourismus einstellen können und müssen.“
Drastischer Buchungseinbruch Juni 2024
Einen regelrechten Einbruch erlebte der Nordsee Tourismus im Juli 2024 mit einem Besucherrückgang um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dagegen war von Mitte August bis Ende September ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen.

Der NTR zeichnet auch ein detailliertes Bild der Urlaubsgäste in Vorsaison und Hauptsaison mit aufschlussreichen Unterschieden. Mit 43 Jahren sind Vorsaisonurlauber im Schnitt fünf Jahre jünger, stammen vermehrt aus Großstädten und haben eine kürzere Anreise – vorzugsweise aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin.
Außerdem liegt ihre Kaufkraft mit 5.035 Euro Netto-Haushaltseinkommen im Vergleich zu 4.300 Euro höher als die von Gästen in der Hauptsaison. Besucher in der Vorsaison sind außerdem sportlicher,