Der Restaurantführer “Guide Michelin” hat sich erstmals seit rund 15 Jahren durch die kulinarische Landschaft Österreichs getestet. Insgesamt 82 Lokale wurden mit Sternen ausgezeichnet.
Seit 2009 hatte der Guide Michelin keinen eigenen Restaurantführer für Österreich mehr herausgegeben. Grund für die Testpause waren die nicht zufriedenstellenden Verkaufszahlen für den kleinen roten Gastronomie-Führer. In den Jahren danach wurden nur Lokale in Wien und Salzburg getestet, die dann in einem länderübergreifenden Buch namens “Main Cities of Europe” vorkamen.
Nun ist Österreich wieder online mit landesweiten Bewertungen vertreten (eine gedruckte Ausgabe gibt es nicht mehr) – dank finanzieller Unterstützung durch Tourismusmarketing-Organisationen in Österreich. Guide Michelin betonte aber, dass die Tester unabhängige Urteile fällen.
„In Österreich hat sich eine spannende Restaurantlandschaft entwickelt, die geprägt ist von Tradition einerseits und Innovation andererseits. Umso mehr ist es uns eine große Freude, eine äußerst interessante und abwechslungsreiche landesweite Selektion vorstellen zu dürfen“, so Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide Michelin.
Über alle Regionen hinweg wurde 82 Restaurants mit Sternen ausgezeichnet. Gleichzeitig verlieh der Restaurantguide 43 Bib Gourmands für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und 33 Grüne Sterne für nachhaltige Initiativen.
Neu „on top“: Drei Sterne für Steirereck im Stadtpark
Zwei Restaurants in Wien wurden mit der höchstmöglichen Wertung von drei Sternen bedacht: das vom deutschen Koch Juan Amador geführte “Amador” und das “Steirereck im Stadtpark”.
Die Michelin-Tester lobten die Individualität und Authentizität, die Patron Heinz Reitbauer und sein Team um Küchenchef Michael Bauböck im Steirereck auf die Teller bringen. „Definitiv eine einzigartige Küche. Die Gerichte sind reduziert und leicht, frisch und mit beeindruckender Eleganz und geschmacklicher Komplexität gekocht“, heißt es im Guide. Im Steirereck werde dem Gast vor Augen geführt, dass für eine Spitzenküche nicht immer Luxusprodukte erforderlich seien: Auch ein „Kalbsbeuschel mit Schnittlauch-Knödel und Majoran“ habe die Inspektoren begeistert. Explizit gelobt wurde auch Sommelier René Antrag.
Das Steirereck im Stadtpark teilt sich die gastronomische Spitze von Wien und Österreich mit dem im Weingut Hajszan Neumann untergebrachten Restaurant Amador, das für die Küche von Juan Amador bereits seit Jahren mit drei Michelin Sternen gekürt wird.
Zwei-Sterne-Restaurants im Überblick
- Döllerer – Golling an der Salzach
- Schwarzer Adler – Hall in Tirol
- Stüva – Ischgl
- Griggeler Stuba – Lech am Arlberg
- Rote Wand Chef’s Table – Lech am Arlberg
- Landhaus Bacher – Mautern an der Donau
- Restaurant 141 by Joachim Jaud – Mieming
- Ois – Neufelden
- Ikarus – Salzburg
- Senns Restaurant – Salzburg
- Gourmetrestaurant Tannenhof – Sankt Anton am Arlberg
- Kräuterreich by Vitus Winkler – Sankt Veit im Pongau
- Taubenkobel – Schützen am Gebirge
- Obauer – Werfen
- Doubek – Wien
- Konstantin Filippou – Wien
- Mraz & Sohn – Wien
- Silvio Nickol Gourmet Restaurant – Wien
13 neue Zwei-Sterne-Restaurants
13 Restaurants hat der Guide Michelin neben den fünf bereits gelisteten Häusern nun mit zwei Sternen ausgezeichnet. Darunter zum Beispiel das Restaurant “Stüva” in Ischgl in Tirol. Dort überzeugt Küchenchef Benjamin Parth in seinem Menü mit seiner Produktqualität und Kreativität. Neu dabei sind auch das “Ois” im Mühltalhof in Neufelden, der “Schwarze Adler” in Hall in Tirol oder das Restaurant “Obauer”. Unter den 62 mit einem Michelin Stern ausgezeichneten Restaurants Österreichs finden sich wiederum 53 neue.
Insgesamt regnete es besonders viele Auszeichnungen im Bundesland Tirol. Dort gab es zwei Sterne für vier Restaurants und einen Stern für 16 Lokale. dpa/sar