Die Belegschaft des Leoso Hotels am Ludwigshafener Hauptbahnhof steht vor existenziellen Problemen: Seit November erhalten die Angestellten keinen Lohn mehr, die Geschäftsführung ist nicht erreichbar, die Gäste bleiben aus.
Wie der SWR berichtet, versammelten sich am Mittwoch die Mitarbeiter vor dem verlassenen Hotel und hielten Plakate mit Aufschriften wie “Ohne Lohn keine Existenz” und “Wo bleibt die Gerechtigkeit?” hoch. Eine langjährige Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte, äußerte ihren Unmut: “Es fühlt sich keiner verantwortlich für uns. Wir werden im Regen stehen gelassen und wir bekommen keine Informationen!” Sie arbeitet seit 34 Jahren in dem Hotel, das früher zur Ramada-Gruppe und später zu Best Western gehörte.
Seit November sind die Gehaltszahlungen eingestellt. Das Telefon des Hotels ist abgeschaltet, und auch eine Stromabschaltung steht laut den Angestellten bevor. Trotzdem erscheinen die Mitarbeiter weiterhin täglich zur Arbeit, um keinen Grund für eine fristlose Kündigung zu liefern, obwohl es ohne Gäste keine Aufgaben gibt.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vermutet eine Insolvenzverschleppung durch den neuen Besitzer, der das Hotel im Oktober übernommen hat. “Die Insolvenz ist aus unserer Sicht gegeben, das müssen die zuständigen Stellen jetzt ermitteln”, so NGG-Gewerkschaftssekretär Viktor Grauberger laut SWR. Die Angestellten haben mit Unterstützung der Gewerkschaft Anzeige erstattet und rechtliche Schritte eingeleitet.
Der frühere Geschäftsführer, der das Hotel von Mai bis Oktober leitete, weist die Vorwürfe zurück. Er betont, dass unter seiner Leitung die Gehälter pünktlich gezahlt und auch alte Rechnungen des Vorgängers übernommen wurden. Derzeit gebe es einen Rechtsstreit wegen unbezahlter Pacht und offener Rechnungen.
Auf Buchungsportalen wie Booking.com ist das Hotel zwar noch gelistet,