Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat die Erhöhung der Bettensteuer auf 7,5 Prozent beschlossen. Der Dehoga äußert Kritik.
Der Hotel- und Gastronomieverband Berlin (Dehoga Berlin) äußert seine Enttäuschung über die Erhöhung der Übernachtungssteuer und sieht die Wettbewerbsfähigkeit Berlins als Tourismus- und Kongressstandort gefährdet. „In einer Zeit, in der die Branche immer noch die Auswirkungen der Pandemie und anderer Krisen spürt, setzt diese Maßnahme das falsche Signal“, sagt Gerrit Buchhorn, Hauptgeschäftsführer des Dehoga Berlin.
Finanzielle Belastung für Betriebe und Gäste
Die Erhöhung der Übernachtungssteuer führe zu höheren Preisen, die letztlich die Gäste tragen müssten. In einem preisempfindlichen Umfeld wird dies zu einem Rückgang der Besucherzahlen und Umsätze führen, befürchtet der Branchenverband. Auch Investitionen in den Betrieben werde diese Entscheidung negativ beeinflussen. Die Auslastung der Berliner Hotels liege weiterhin unter dem Vorkrisenniveau und zusätzliche Kosten würden die Erholung der Branche weiter verzögern. Auch die Einschnitte im Kulturbereich würden sich negativ auf die Attraktivität Berlins als Tourismusstandort auswirken.
Verband prüft rechtliche Schritte
Der Dehoga Berlin kritisiert die kurzfristige Umsetzung und die fehlende Einbindung der betroffenen Akteure. „Diese Entscheidung wurde unverständlicherweise getroffen, ohne mit der Branche und den Interessenvertretungen zu sprechen“, so Buchhorn. Der Verband fordere grundsätzlich eine Einbindung bei der Ausgestaltung solcher Maßnahmen.
Der Verband prüft nach eigenen Angaben derzeit die Möglichkeit, rechtliche Schritte gegen die Entscheidung einzuleiten. Er werde alle Mittel nutzen, um die Interessen seiner Mitglieder und der Branche zu vertreten und sich weiterhin für faire Rahmenbedingungen einsetzen. „Wir rufen den Senat dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, die den Tourismusstandort Berlin stärken, anstatt ihn zu belasten“, appelliert Buchhorn. Der Dehoga Berlin und andere Verbände hätten mehrfach angeboten, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. red/sar