Nach dem Corona-Boom hat die Fahrradbranche mit sinkender Nachfrage und vollen Lagern zu kämpfen. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger IMPEX und dem Pressedienst-Fahrrad sieht eine Erholung ab 2026.
Roland Berger und das Fachredaktionsbüro Pressedienst-Fahrrad haben in der Studie „Die europäische Fahrradindustrie im Krisenmodus“ 34 Führungskräfte von Fahrradherstellern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur aktuellen Situation und den Aussichten der Branche befragt.
Volle Lager belasten Hersteller und Fachgeschäfte
Während der Pandemie stieg die Nachfrage nach Fahrrädern sprunghaft an und brach danach ein. 2023 ging der Absatz um 13 Prozent zurück. Die Hersteller sehen sich nun mit vollen Lagern, steigenden Produktionskosten und sinkenden Margen konfrontiert, während der Fachhandel mit neuen Bestellungen vorsichtig ist. Vielen Unternehmen drohen daher Zahlungsschwierigkeiten.
Weiterer Umsatzrückgang befürchtet
Auch für 2025 wird mit geringeren Verkaufszahlen gerechnet, bevor es dann nach und nach wieder bergauf gehen könnte. „Der Markt wird sich in den kommenden Jahren langsam erholen. Für 2026 ist zwar eine Normalisierung der Absatzsituation zu erwarten – allerdings unter dem Niveau der Boom-Jahre 2020/2021“, so Mathias Heller, Director bei Roland Berger IMPEX.
Kaufinteressierte können von hohen Rabatten profitieren
Um ihre Liquidität zu sichern, versuchen Fahrradhersteller, ihre sehr hohen Komponentenbestände abzubauen und den Materialeinkauf zu reduzieren. Sie setzen aber auch auf Rabatte – und werden diese wohl länger gewähren müssen als geplant. Fast zwei Drittel der Befragten nutzen derzeit hohe Rabatte. Für Kundinnen und Kunden eine komfortable Situation: Sie profitieren von einer großen Auswahl an Fahrrädern zu günstigen Preisen.