Wie viele andere Branchen steht auch die Hotellerie vor einem Wendepunkt. Umweltbewusstes Wirtschaften lässt sich heute kaum noch als kurzfristiger Trend bezeichnen. Es beschreibt vielmehr eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie Hotels weltweit betrieben werden
Die Gäste legen heute einen immer größeren Wert auf Nachhaltigkeit. Daher bevorzugen sie auch Unterkünfte, die sich klar zu ihrer ökologischen Verantwortung bekennen. Dieser Wandel ist allerdings nicht nur als Herausforderung zu betrachten. Er bietet Hotels auch die Chance, sich zukunftssicher aufzustellen und sich positiv von ihrer Konkurrenz abzuheben. Das Stichwort Green Hospitality, also ein ganzheitlich nachhaltiger Ansatz in der Hotelführung, wird damit zum zentralen Erfolgsmodell der Zukunft.
Nachhaltigkeit als Entscheidungskriterium für Gäste
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Reisende zunehmend bereit sind, mehr Geld für umweltfreundliche Angebote zu bezahlen. Laut einer Umfrage von Booking.com geben ganze 72 Prozent der Befragten an, dass sie in einem nachhaltig geführten Hotel übernachten möchten.
Es reicht für Hoteliers jedoch nicht aus, lediglich kosmetische Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel das Austauschen von Plastikstrohhalmen. Nachhaltigkeit muss heute in sämtliche Geschäftsprozesse integriert werden − angefangen von der Wahl der Lieferanten bis hin zu dem Energieverbrauch und dem Abfallmanagement. Jeder Aspekt der Hotelführung sollte daher auf seine Umweltverträglichkeit überprüft werden.
Passende externe Partner für ein nachhaltiges Management
Ein nachhaltiger Hotelbetrieb erfordert in der Regel auch externe Expertise. Dies gilt besonders in Bereichen, in denen Hotels selbst keine ausreichenden Ressourcen oder das entsprechende Know-how besitzen. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern sollte daher heute gut bedacht werden. Die Kooperation mit einer Reinigungsfirma, die umweltfreundliche Reinigungsmittel und -techniken einsetzt, ist beispielsweise ein entscheidender Faktor für Hoteliers, die nachhaltiger handeln möchten.
Solche externen Partner tragen maßgeblich dazu bei, die hohen Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene zu erfüllen − und das, ohne dabei unnötige Umweltbelastungen zu verursachen.
Solche Maßnahmen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern verbessern auch das Image des Hotels und erhöhen die Gästezufriedenheit.
Ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzepte professionell umsetzen
Die Umsetzung der Green Hospitality reicht jedoch noch weit über die Zusammenarbeit mit umweltbewussten Dienstleistern hinaus. Immer mehr Hotels setzen heute auf noch wesentlich umfassendere Konzepte, die von der Bauweise über den Betrieb bis hin zur Gästekommunikation reichen.
Passivhaus-Standards, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Vermeidung von Einwegplastik sind nur einige der Maßnahmen, die umgesetzt werden können. Einige Hotels gehen sogar noch einen Schritt weiter und beteiligen ihre Gäste aktiv an den Nachhaltigkeitsinitiativen. Dies kann zum Beispiel durch bestimmte Anreize geschehen, wie etwa Gutscheine für Gäste, die auf die tägliche Zimmerreinigung verzichten oder durch das Angebot von informativen Workshops zu dem Thema nachhaltiges Reisen.
Nachhaltigkeit als langfristige Investition betrachten
Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Einführung nachhaltiger Maßnahmen auch mit anfänglichen Kosten verbunden ist. Doch langfristig lohnt sich die Investition immer. Hotels, die auf umweltfreundliche Lösungen setzen, profitieren generell von niedrigeren Betriebskosten, etwa durch eine Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs.
Zudem zeigen Studien bereits, dass nachhaltige Unternehmen eine stärkere Kundenbindung erreichen. Die Gäste neigen dazu, Betriebe, die sie als ethisch korrekt wahrnehmen, häufiger zu besuchen. Darüber hinaus spielen ökologische Maßnahmen auch bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Immer mehr Menschen möchten nämlich auch in Unternehmen arbeiten, die ihren Werten entsprechen.