Freigeistig, exzentrisch und kreativ: Das Hotel in einer ehemaligen Papierfabrik erinnert mit seinem Design an die Kunstbewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Unsere Fotostrecke bietet einen Blick in das Haus.
Das neu eröffnete The Home Hotel Zürich zelebriert den Geist der Dada-Bewegung mit einem Hotelkonzept, das in einer ehemaligen Papierfabrik aus dem 19. Jahrhundert realisiert wurde. Alles, von den Gästezimmern über die Lobby und die Lounge bis hin zum Restaurant und der Zusammenarbeit mit der lokalen Kreativgemeinde, soll an den Geist der Dadaisten erinnern.
Die Kunstbewegung hat ihren Ursprung Mitte der 1910er Jahre in Zürich. Während des Ersten Weltkriegs warfen Künstler Traditionen über Bord und setzten stattdessen auf satirisches, unsinniges Schaffen. Einer dieser Kreativen, der Schriftsteller Hugo Ball, gründete 1916 einen satirischen Nachtclub und eine Zeitschrift: Ersteres wurde Cabaret Voltaire genannt, letzteres Dada, was der gesamten künstlerischen Bewegung einen Namen gab.
Modernes Refugium für kreative Freigeister
Das Hotelgebäude ist in einer renovierten Papierfabrik untergebracht, die 1836 an der Sihl erbaut wurde. Während des Wiederauflebens der Dada-Bewegung in den 1990er und frühen 2000er Jahren wurde die Fabrik von Künstlern genutzt und zu einem kulturellen Zentrum für Partys, Kunstausstellungen und Live-Performances. Das 42.000 Quadratmeter große Grundstück wird heute als Sihlcity weiterentwickelt undbeherbergt auch einen Komplex mit Geschäften, Restaurants, Bars, Kinos und Ausgehmöglichkeiten.
Nun hat Erik Nissen Johansen von Stylt Trampoli hat einen Teil der stillgelegten Fabrik in ein Neo-Dada-Hotel umgewandelt, wobei die Geschichte des Ortes gewürdigt und gleichzeitig in die Moderne geführt wird. Für das Designkonzept schichtete Johansen verschiedene Materialien und Farbkombinationen, um ein lebendiges und harmonisches Ambiente zu erzeugen, das an die kreative Experimentierfreude der Dadaisten erinnert.
Die historischen Elemente des Hotels werden durch warme Farbtöne, reiche Texturen und maßgefertigte Möbel ergänzt. Die “Home Bar & Lounge” zeichnet sich beispielsweise durch Glasbausteine, eine Lavastein-Barplatte sowie Keramik- und Betonfliesen aus, die von der Fassade inspiriert sind. Der Empfangstresen kombiniert wiederum Stein, Holz und Begrünung, während Sofas um einen Kamin einen einladenden Raum schaffen.
Kreative Zimmer und französisch-inspirierte Küche
Das Hotel umfasst 132 individuell gestaltete Zimmer, darunter 32 mit Küchenzeilen und sechs Suiten. Die Inneneinrichtung zeichnet sich durch natürliche Materialien, wie Walnussholz und Terrazzoböden, sowie auffällige Farbakzente aus, die den Räumlichkeiten einen modernen, aber zugleich einladenden Charakter verleihen. Tapeten mit optischen Täuschungen und Designfliesen unterstreichen die avantgardistische Ästhetik des Hauses.
Das Restaurant “Lou Lou French Grill & Raw Bar Zürich” im Erdgeschoss des Hotels verbindet französische kulinarische Traditionen mit globalen Einflüssen und setzt dabei auf lokale Zutaten aus Frankreich und der Schweiz. Zu den Gerichten gehören gegrilltes Fleisch, Entrecôte, frischer Fisch und Sauerteigpizzen. Ergänzt wird dies mit einer Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten sowie eine umfangreiche Weinkarte. In der angrenzenden Home Bar & Lounge können die Gäste eine Mischung aus Cocktails, Drinks und Weinen genießen.
Auch das kulturelle Angebot des Hotels knüpft an die dadaistische Tradition an: Regelmäßige Events wie DJ-Sets, Lesungen und Comedy-Abende soll das The Home Hotel zu einem Treffpunkt für Einheimische und Besucher machen. Gäste können darüber hinaus die Stadt mit hoteleigenen E-Bikes erkunden oder den nahegelegenen Coworking Space und Fitnesspark nutzen. red/sar