Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat. Mit nur mehr 7.189 Auszubildenen im Gastgewerbe ist dies ein verheerender Lehrlingseinbruch. Um diesem Trend entgegenzuwirken, fordert die Gewerkschaft vida eine deutliche Verbesserung der Ausbildungsqualität sowie Maßnahmen, um die Branche an sich attraktiver zu machen.
Ausbildungsqualität muss gesteigert werden
Für den Vorsitzenden des vida-Fachbereichs Tourismus, Berend Tusch, ist klar, dass die Branche bei der Qualität der Ausbildung einiges aufzuholen hat: „Es braucht ausreichend Ausbildnerinnen und Ausbildner, die einerseits die Zeit zum Ausbilden haben und andererseits immer wieder in fachlicher und sozialer Kompetenz geschult werden müssen“. Das sei wichtig, um die Lehrzeit auch entsprechend lehrreich zu gestalten. „Weiters brauchen wir eine verpflichtende Ausbildungsdokumentation und eine Regelung, die gewährleitstet, dass Betriebe bei erstmaliger Lehrlingsaufnahme mehr als bloß einmal überprüft werden. Damit können wir sicherstellen, dass Lehrlinge nicht nur als Arbeitskräfte fungieren, sondern tatsächlich eine fundierte berufliche Grundlage erhalten,“ ist Tusch überzeugt.
Mehr Perspektiven für Beschäftigte schaffen
Ein Grund für die niedrigen Lehrlingszahlen liegt auch in der Gastronomie- und Tourismusbranche an sich, die von hoher Fluktuation gezeichnet ist. Unternehmen sollten laut der Gewerkschaft vida mit Anreizen wie etwa Öffi-Tickets, Kinderbetreuungsangeboten und günstigen Dienstwohnungen für mehr Nachwuchs sorgen. „Wir müssen den Beruf selbst attraktiver machen. Das bedeutet, Perspektiven nach der Lehre zu bieten, Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern,“ ergänzt Berend Tusch. Auch ein breiteres Spektrum des Berufsbildes und