Ein Job im Ausland zählt für viele zu den Verlockungen einer Karriere in der Hotellerie. In unserer Serie berichten Hospitality-Profis von ihren Erfahrungen in der Ferne. Diesmal Sascha Triemer aus Dubai.
Die Berufswahl fiel Sascha Triemer leicht: „Ich wollte immer im Ausland arbeiten und habe gern gebacken, da lag der Kochberuf auf der Hand“, sagt der 48-Jährige. Die Ausbildung führte den Brandenburger ins Steigenberger Hotel Bad Neuenahr, es folgten Stationen in Italien und London. Abgesehen von einem kurzen Stopp in Malaysia lebt Triemer nun seit 23 Jahren in Dubai. Dort lernte er während seiner Tätigkeit im berühmten Hotel Burj al Arab auch seine aus Kenia stammende Frau kennen, mit der er zwei Töchter hat.
„Dubai ist die Stadt der Superlative. Das, was man hier erlebt, gibt es nirgends auf der Welt.“ Der Wow-Effekt sei in dem Emirat allgegenwärtig. Als ihm 2008 die Position des Executive Chefs im neuen Atlantis The Palm angeboten wurde, nahm er begeistert an. In dem 1.554-Zimmer-Haus koordinierte er später als Vice President Culinary hunderte Mitarbeitende aus unterschiedlichsten Ländern. Diese Internationalität sei ein weiterer toller Aspekt Dubais. „Und die große Sicherheit. Hier kann man sein Auto offen stehen lassen, es passiert nichts. Auch der Umgang mit Covid war vorbildlich. Ich würde, gerade in einer Krise, nicht woanders sein wollen.“
Atlantis The Palm mit seinen über 30 Restaurants war das erste Resort, das auf der künstlichen Palmeninsel eröffnete. Es beherbergt eines der größten Aquarien der Welt, mit 65.000 Meerestieren. Als Vizepräsident des Aquaventure Waterpark der Atlantis Resorts ist Triemer heute nicht nur für alle Aquarien des Resorts verantwortlich, sondern auch für die 23 Hektar große Wasserlandschaft mit 105 Wasserrutschen und Attraktionen sowie verschiedenen Pools und Lagunen, dem „Dolphin Bay“ und dem „Sea Lion Point“. Im Park befinden sich außerdem zwei größere Restaurants, zwei Kioske sowie 26 kleinere Verpflegungsstationen wie beispielsweise Eiswagen.
Ungewöhnlicher Karriereschritt
Triemer führt ein Team von 900 Beschäftigten aus 85 Nationen, die vor allem aus asiatischen Ländern wie Indien, den Philippinen oder Sri Lanka und aus Afrika stammen. 600 davon sind im Security-Bereich beschäftigt, 150 versorgen die Tiere. „Ein Lifeguard muss innerhalb von 20 Sekunden am Gast sein, sollte dieser ein Problem haben“, erklärt er. Je nach Saison besuchen täglich 3.000 bis 10.000 Gäste den Park, der für die Atlantis Resorts, zu denen seit 2023 auch das Luxushotel Atlantis The Royal zählt, eine wichtige Einnahmequelle geworden ist. „Etwa 60 Prozent der Gäste stammen von außerhalb, Hotelgäste machen rund 40 Prozent aus. Unser Ziel ist, dass jeder Dubai-Besucher den Park besuchen will”, so Triemer.
Spricht man den Manager auf seinen ungewöhnlichen Karriereschritt an, sagt er: „Einen Wasserpark zu managen ist so ähnlich wie eine Küche zu führen.“ Triemer hat in Dubai seine Heimat gefunden, auch wenn er gelegentlich die Jahreszeiten oder den Anblick eines grünen Waldes vermisst. Weg aus Dubai zieht es ihn nicht. Dafür sind die Lebensbedingungen für ihn und seine Familie dort einfach zu gut.