Dem Münchner Familienunternehmen ist es gelungen, seine Erlöse um rund zehn Prozent zu steigern. Eine deutliche Umsatzsteigerung verbucht das Geschäftsfeld Hotel.
Herausfordernde Marktverhältnisse in allen Branchen infolge der multiplen globalen Krisen haben das vergangene Geschäftsjahr der Schörghuber Gruppe geprägt. Aufgrund ihrer diversifizierten Aufstellung und der durch einen Transformationsprozess erfolgten Neuaufstellung sieht sich die
Unternehmensgruppe zugleich auf einem guten Weg. Alle fünf Geschäftsfelder haben inzwischen mit der Operationalisierung der adjustierten Strategien und Strukturen begonnen. „Die durch die Transformation auf den Weg gebrachten Veränderungen greifen. Wir haben die Struktur des
Konzerns so erneuert, dass sich die Geschäftsfelder agil und dezentral organisiert auf die sich immer schneller wandelnden Märkte und die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden einstellen können“, sagt Co-CEO Florian Schörghuber, der zum 1. Oktober 2024 planmäßig den Vorstandsvorsitz von Nico Nusmeier übernehmen wird.
Umsatz gesteigert, EBITDA im erwarteten Korridor
Die Bilanzsumme der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG lag mit 4,96 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 4,87 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 9,9 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro konnte die Umsatzprognose erreicht werden (2022: 1,51 Mrd. EUR). Auf 252,7 Millionen Euro (2022: 235,1 Mio. EUR) gestiegen ist das EBITDA, während das EBIT von minus 120,0 Millionen Euro unter den Erwartungen lag (2022: 98,6 Mio. EUR).
Der Ertragsrückgang sei zum größten Teil auf nicht liquiditätswirksame Marktwertänderungen im Immobilienportfolio zurückzuführen: 2023 stand hier ein Minus von 5,8 Prozent zu Buche. „Das EBIT zeigt nicht die operative und damit die tatsächliche Performance des Unternehmens. Zum einen ist unsere Bilanz dank des nachhaltigen Wirtschaftens und Wachstums der vergangenen Jahre ausreichend groß, um eine Abwertung in dieser Größenordnung abzufedern. Zum anderen fällt diese dank der Premium-Lage unserer Immobilien und unserer konservativen Bilanzierung weniger signifikant aus als die, die viele unserer Mitbewerber vornehmen müssen“, bilanziert CEO Nico Nusmeier.
Hotelsparte performt sehr gut
Aufgrund der breiten Aufstellung der Unternehmensgruppe konnte die herausfordernde Situation in der Immobilienbranche durch eine gute Entwicklung der anderen Geschäftsfelder kompensiert werden, wie das Unternehmen mitteilt.
Eine deutliche Umsatzsteigerung verbucht das Geschäftsfeld Hotel (Arabella Hospitality SE). Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Eröffnung des Rosewood Munich in der Münchner Innenstadt – dem ersten Haus der Luxury-Marke in Deutschland. Für das Rosewood Schloss Fuschl in Österreich erfolgte jüngst das Ribbon Cutting. Seit diesem Jahr werden 14 der 17 Hotels der Arabella Hospitality SE mit Franchiseverträgen betrieben, was mit einer stärkeren Verantwortung der operativen Geschäftstätigkeit verbunden ist und die Basis für weiteres Wachstum bilden wird.
„Wir haben gerade in schwierigen Zeiten Zeichen gesetzt und in künftiges Wachstum investiert. Das ist nur möglich, weil die Schörghuber Gruppe auf einem soliden finanziellen Fundament steht und als Familienunternehmen langfristige Ziele dem schnellen Erfolg vorzieht. Auf dieser Basis haben wir mit unseren fünf Geschäftsfeldern klare Wachstumsziele für das laufende Jahr vereinbart – orientiert an unseren drei Familienwerten Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit“, so Florian Schörghuber. Die Wachstumsambitionen der Schörghuber Gruppe schlagen sich auch in einer Steigerung der Mitarbeitendenzahl nieder: Wesentlich infolge der Eröffnung des Rosewood Munich, der Übernahme des Braustandortes in Gotha und neu entstandener Arbeitsplätze in Chile ist die Zahl der Beschäftigten innerhalb der gesamten Gruppe um 800 auf rund 6.400 gewachsen.
Ausblick 2024
Der Schörghuber-Vorstand zeigt sich zuversichtlich, dass sich die in den vergangenen Jahren vorgenommenen Investitionen in diesem Jahr in Wachstum und einer Steigerung des Ergebnisses niederschlagen. Über alle Portfoliounternehmen hinweg hat die Gruppe im vergangen Jahr 314,5 Millione EUR (Vorjahr: 269,3 Mio. EUR) investiert.
So hat beispielsweise die Bayerische Hausbau Real Estate allein im vergangenen Jahr mehr als 140 Millionen Euro unter anderem in die Entwicklung des Rosewood Munich und des angrenzenden Bürokomplexes in der Prannerstraße investiert – beides Projekte, die inzwischen vollständig in den Bestand der Bayerischen Hausbau Real Estate überführt worden sind. Für 2024 normalisiert sich die Investitionstätigkeit des Mischkonzerns wieder auf das Niveau zurückliegender Jahre.
Florian Schörghuber: „Unsere Wachstumsstrategie hat sich bewährt. In einer sich verändernden Welt verändern auch wir uns – so, wie es die Schörghuber Gruppe in den vergangenen 70 Jahren immer wieder getan hat. Und wie in den vergangenen Jahrzehnten werden wir auch weiter mit unternehmerischem Mut neue Wege einschlagen.“ red/sar