In der neuen SAT.1-Koch-Show „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ fordert seit Mittwoch, 3. Juli 2024, in jeder Folge ein anderer Starkoch mit seiner TV-Küchenmannschaft Spitzenkoch Frank Rosin heraus. Am Mittwoch, 24. Juli 2024, musste er sich dem berühmten Koch Johann Lafer, seinem Schweizer Branchenkollegen Cornelius Speinle sowie Emily Fock und Etienne David, die gerade das zweite Jahr ihrer Kochausbildung im Parkhotel Adler absolvieren, stellen. 33 Studiogäste testeten die Drei-Gänge-Menüs – ihr Favorit gewann das Kochduell
TV-Kochteam von Starkoch Johann Lafer (rechts): Emily Fock (links) und Etienne David (zweiter von links) vom Parkhotel Adler und Spitzenkoch Cornelius Speinle (zweiter von rechts) / Bildquelle: Seven.One/Willi Weber
„Emily und Etienne“, das klingt wie der perfekte Titel einer bezaubernden Geschichte. „Wie im Märchen“, so war es dann auch für die beiden, als sie angesprochen wurden, ob sie Lust hätten, bei einer TV-Koch-Show mitzuwirken. Ohne groß zu überlegen, sagten sie zu und erlebten einen aufregenden wie bereichernden Tag im Studio – Seite an Seite mit den beiden Spitzenköchen Johann Lafer und Cornelius Speinle.
Die zubereiteten Speisen wurden von der bisher größten Publikums-Jury im Rahmen einer deutschen Kochsendung bewertet. Was die beiden Auszubildenden zusammen mit ihren Idolen in kurzer Vorbereitungszeit gekonnt auf die 99 Teller brachten und wie die Stimmung war, konnte in der Folge von „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ am 24. Juli 2024 um 20.15 Uhr in SAT.1 bestaunt werden.
Emily Fock (18) kommt aus dem Schwarzwald. Bereits als Kind bekochte sie ihre Familie und entschied sich nach einem Praktikum in Katja Newmans Hotel, den Kochberuf in deren Unternehmen zu erlernen. Von der Begegnung mit den Branchenstars erzählt die Nachwuchsköchin begeistert: „Es war ein außergewöhnliches Gefühl, mit Berühmtheiten in Kontakt zu kommen, die sich fachlich für das Gleiche wie ich interessieren und denselben Beruf ausüben.“
Für Etienne David (18), der aus einer deutsch-französischen Hotel- und Gastronomiefamilie stammt, war bereits zu Schulzeiten klar, dass er Koch in einem angesehenen Restaurant werden will. Aufgewachsen ist er in der Bodenseegegend. Weil er etwas Neues kennenlernen wollte, suchte er sich im Schwarzwald das Parkhotel Adler als Ausbildungsbetrieb aus. Über das TV-Kochen mit den Fachgrößen sagt er: „Ich bin immer noch mega dankbar, dass ich dabei sein konnte. Nach wie vor finde ich es unglaublich, dass ich mit ihnen kochen durfte – als Auszubildender. Das ist schon wahnsinnig!“
Katja Newman, Geschäftsführerin in der 16. Familiengeneration des bekannten Parkhotel Adler, ist selbst oft im Fernsehen zu sehen. Sie freut sich daher umso mehr, dass es dieses Mal „ihre jungen Leute“ sind, die im Vordergrund stehen: „Das bedeutet eine einzigartige Motivation für die beiden, die ohnehin für ihren Beruf brennen. Wir sind stolz auf sie.“
Emily Fock und Etienne David im Interview zur Koch-Show
Wie war es für Sie, als Sie im Kochstudio ankamen?
Emilys Eindrücke: „Das Gebäude war riesengroß und wir dachten erstmal: ‚Wow, so viele Menschen, die sich um uns kümmern.‘ Es war viel auf einmal, wir hatten anfangs keine Ahnung, wie wir damit umgehen sollten, merkten aber schnell, die Leute hier wissen, was sie tun – das fing uns auf. Die richtige Aufregung ging los, als es hieß: ‚Die Kameras laufen.‘ Mit dem Kochen verflog die Anspannung dann aber bald. Das hatte man uns vorausgesagt, wir hatten es nur nicht glauben können.“
Wie war die Begegnung mit Frank Rosin, Johann Lafer und Cornelius Speinle?
Etienne berichtet respektvoll: „Das sind alles große Namen. Wir waren natürlich nervös, sie live zu treffen. Ich bin immer noch mega dankbar, dass ich dabei sein konnte. Nach wie vor finde ich es unglaublich, dass ich mit ihnen kochen durfte – als Auszubildender. Das ist schon wahnsinnig!“
Emilys Augen leuchten: „Es war ein außergewöhnliches Gefühl, mit Berühmtheiten in Kontakt zu kommen, die sich fachlich für das Gleiche wie ich interessieren und denselben Beruf ausüben. Jeder hat seine Idole und für mich war es eine absolut einmalige Gelegenheit, diese Spitzenköche persönlich zu treffen. Wir konnten viel mitnehmen aus dieser kurzen Zeit. Sie waren konstant für uns da. Auch in den Pausen saßen wir zusammen. Sie fragten, wie es bei uns so läuft in der Ausbildung, und gaben uns Tipps für die Zukunft. Ein unbeschreibliches Erlebnis!“
In welche Richtung gingen denn die Ratschläge?
Emily erzählt: „Von der Küche hatten wir es. Wie sich Dinge gut umsetzen lassen und was man verbessern kann. Außerdem allgemein Ratschläge zur Branche und zum Privaten. Allein durch die Art und Weise, wie sie sind, gaben sie uns viel für den weiteren Weg mit. Vor allem Motivation und Hoffnung für unsere eigene berufliche Zukunft.“
Wie äußerte sich Johann Lafer zur Branche?
Emily kann vieles nicht mehr in Worte fassen, aber sie erinnert sich daran, dass Johann Lafer sagte, dass es wichtig sei, den Beruf für sich selbst auszuüben. „Wir sollen uns und dem Beruf treu bleiben, dabei nie vergessen, für was wir das tun. Und dass es eben nicht nur ein Job ist, den wir da machen, es ist eine Kunst!“ Über Glücklichsein wurde ebenfalls gesprochen. Sind die Gäste vom Essen begeistert oder fasziniert davon, wie ein angerichteter Teller aussieht, ist auch der Koch happy.
Sie waren ein Viererteam. Wie viele Stunden verbrachten Sie zusammen mit Johann Lafer und Cornelius Speinle im Studio?
„Einen ganzen Tag lang!“, überschlägt Emily die Zeit im Rückblick. „Das Schöne war, dass Johann Lafer von sich aus auf uns zugegangen ist. Uns wurde ausgerichtet, dass er uns gerne sehen möchte und wir zu ihm in die Kabine gehen dürfen. Mit Cornelius Speinle redeten wir ebenfalls viel und besprachen die Abläufe. Wir konnten ziemlich offen bei den beiden sein, das gab uns viel Vertrauen. Dadurch, dass wir uns gut bei ihnen aufgehoben fühlten, wurde uns die Nervosität ein Stück weit genommen.“
Wenn man das so hört, wird klar, dass es für die Starköche nicht nur ein Auftritt war, sondern dass sie sich mit der Aufgabe richtig auseinandergesetzt hatten.
Emily meint dazu: „Ja, mir wurde schnell klar, dass sie das Ganze nicht einfach so abwickelten. Für mich ist es beeindruckend, dass es ihnen egal zu sein scheint, an welchem Punkt sie in ihrer Karriere stehen. Sie sagen trotzdem nicht: ‚Okay, das passt schon‘, sie lassen nicht nach, sondern leben wirklich für diesen Beruf. Das kam sehr gut rüber.“
Etienne, Sie sind gerade 18 Jahre alt geworden. Wenn Johann Lafer sie ansah, erinnerte er sich bestimmt daran zurück, wie er als junger Mann in der Küche angefangen hatte. Wie war es, Seite an Seite mit ihm zu kochen?
Etienne überlegt: „Ja, kann sein, das kam mir gar nicht in den Sinn. Aber er meinte zu mir, er freue sich, dass es noch junge Leute gibt, die den Beruf erlernen möchten. Wir mussten innerhalb einer Stunde alles vorbereiten und anrichten – Johann Lafer hatte den Zeitplan gut im Kopf und sagte meistens genau an, was zu tun war. Wir konnten nicht viel falsch machen.“
Wie gefiel Ihnen das Menü Ihres Teams, Etienne?
Etienne fand die Gerichte super und war sich deshalb sicher, dass die Mannschaft um Johann Lafer gewinnen würde – was dann nicht der Fall war. Er bedauert: „Unsere thailändische Tom-Kha-Kai-Suppe war für viele Gäste vielleicht doch zu exotisch vom Geschmack her. Die Kartoffelsuppe der anderen Küchencrew wurde besser angenommen. Ich persönlich dachte mir: ‚Das kann ich mir auch daheim kochen, dafür gehe ich nicht ins Restaurant.‘
Für den dritten Gang galt die thematische Vorgabe ‚Im Osten geht die Sonne auf‘. Wir entschieden uns, einen Schokokuchen mit orientalischen Gewürzen wie Zimt und Nelken sowie einen Obstsalat mit Granatapfelkernen, Maracuja und anderen passenden Früchten zu servieren.“
Was nehmen Sie aus fachlicher Sicht mit, Etienne?
„Sterneköche sind Perfektionisten! In allem. Vom Gemüseschneiden über das Kochen bis hin zum Anrichten und Putzen. Trotz der knappen Zeit wurde viel Wert auf jedes Detail gelegt.“
Wir war die Atmosphäre in der Wettbewerbssituation?
Emily gefiel es, dass Etienne und sie sich in den Pausen mit den beiden Auszubildenden aus der gegnerischen Kochmannschaft über die Branche austauschen konnten: „Es gab kein Konkurrenzgefühl. Uns war bewusst, dass wir gegeneinander antraten, aber irgendwie kochten wir trotzdem alle zusammen, weil wir ja in einer Show waren. Wir hätten gerne gewonnen, das ist normal. Wir gaben unser Bestes und konnten viele Gäste überzeugen, aber es musste eben ein Verliererteam geben. Im Nachhinein war es für Etienne und mich nicht schlimm, denn was unser Essen und die Teamarbeit anging, fühlten wir uns als Gewinner. Und wir waren einfach froh, dass wir mitmachen durften!“
Hat sich durch dieses Erlebnis etwas an Ihren Zielen oder für Sie persönlich verändert?
Emily stimmt zu, dass es tatsächlich so ist: „Ein Erlebnis wie dieses macht etwas mit einem. Mir hat es gezeigt, was möglich ist.“ Sie schwärmt von den Starköchen: „Solchen Koryphäen zu begegnen gibt einem irgendwie den Push, später mal genauso gut und genauso bekannt werden zu wollen wie sie.“ Etienne hingegen schüttelt den Kopf: „An meinem großen Lebensziel hat sich nichts verändert.
Ich hatte schon vor der Ausbildung einen Plan, was ich machen will, und der ist heute noch der gleiche. Nach der Lehre gehe ich nach Frankreich. Ich habe Paris im Kopf, da gibt es viele bekannte Restaurants und ein Teil meiner Familie wohnt dort. Und ich will um die ganze Welt reisen! Die Erfahrung, mit Starköchen aufzutreten, hat allerdings Spuren hinterlassen, auf jeden Fall! Vielleicht ergibt sich hier eine Option, neue Türen aufzumachen – ich hätte nichts dagegen, Fernsehkoch zu werden.“
Das Drumherum
Die Entscheidung
Die Personalleiterin des Parkhotel Adler, Ava Ochmann, ging aktiv auf die Auszubildenden zu und fragte sie, ob sie teilnehmen wollten. Zu dem Zeitpunkt wusste das Hotel nur, dass es sich um eine neue Koch-Show mit Frank Rosin dreht, in der zwei Teams gegeneinander antreten und Gäste die Gerichte bewerten. Ava Ochmann bat Emily und Etienne, es sich gut zu überlegen, da beide noch sehr jung seien, Fernsehen etwas komplett Neues sei und die „Spannung ziemlich schnell hochgehen könne“. Emily und Etienne waren sich flott einig und sagten: „Egal was passiert, wir möchten das durchziehen und diese Erfahrung zusammen machen, weil wir uns allgemein sehr gut verstehen.“
Die Reise
Auf den Weg in das Aufnahmestudio in Köln machten sich Emily und Etienne mit Küchenchef Alexander Kolodziej, der in dieser Stadt aufgewachsen ist, und Personalleiterin Ava Ochmann – beiden war es sehr wichtig, die Auszubildenden persönlich zu unterstützen. Emily fasst die Reise zusammen: „Die Zugfahrt war sehr witzig. Wir waren einige Stunden unterwegs, aber konnten uns gut unterhalten, sprachen nochmal alles durch und schauten einen Film an. Sich dann Köln noch ein bisschen anzusehen, zusammen etwas zu essen und die Reise einfach mal zu genießen, das lockerte die sehr aufregende Situation für uns auf.“ Etienne stimmt zu und ergänzt: „Alex ist echt ein cooler Chef.“
Das sagt Küchenchef Alexander Kolodziej zum Projekt
„Eine TV-Koch-Show ist eine Ausnahmesituation! So etwas erlebt man nicht alle Tage. Man hat überall Kameras und viele Leute um sich herum. Aber die Auszubildenden lernen ja bei uns, ihren Beruf professionell auszuführen. Ich konnte in der Koch-Show sehen, dass sie sich schnell zurechtfanden. Im Vorfeld beruhigte ich sie: ‚Das ist nichts anderes, als wenn ich da stehen und mit euch kochen würde.‘ Emily und Etienne sind zwei junge Menschen, die Bock haben. Das merkt man täglich. Die haben Freude bei der Arbeit, die sind fokussiert. Es macht Spaß, Leute wie sie auszubilden.“
Ein Erlebnis – auch für Personalleiterin Ava Ochmann
Es freut sie sehr, die Auszubildenden auf ihrer Reise nach Köln begleitet zu haben: „Das war nicht nur ein Erlebnis für Emily und Etienne, sondern auch für mich. Alles war Neuland für uns und hat unseren Horizont erweitert. In Köln sowie am Showtag war es sehr interessant, die Gefühlswelten von Emily und Etienne näher kennenzulernen und daran teilzuhaben. Gerade die Freude, aber auch die Nervosität, gepaart mit ihrer ‚lustigen Aufgedrehtheit‘, sowie die Erleichterung nach Drehende haben die Tage lebhaft und authentisch gemacht. Wir hatten viel Spaß und dies bestätigt den tollen Spirit im Team.“
Einstellung zur Branche – eine Frage der Perspektive
Emily und Etienne brennen für ihren Beruf – und für die Gastronomie, die von außen oft kritisch beäugt wird. Zudem macht sich in der Branche die Sorge breit, es gäbe bald keinen Nachwuchs mehr in der Küche. Etienne bringen Statements wie diese nicht aus der Ruhe: „Ich kenne die Vorbehalte rund um die Branche. Manches, etwa der Punkt ungewöhnliche Arbeitszeiten, stimmt ja – ich habe aber viele Freunde in der Gastronomie, daher ist das kein Problem. Mich stört es nicht, an einem Sonntag zu arbeiten oder erst am Freitag zu erfahren, wann ich in der nächsten Woche frei habe.
Mein Leben hat sich komplett verändert, aber das ist halt so. Ich wohne nun in dem Ort, in dem mein Ausbildungsbetrieb liegt. Anstatt in meinem Heimatverein Fußball zu spielen, entspanne ich an einem meiner beiden freien Tage, gehe im Wald spazieren, davon gibt es ja genug in der Region. Oder ich fahre an einen der vielen Seen und genieße die Sonne. Manchmal besuche ich meine Familie am Bodensee.
Am anderen freien Tag steht Produktives auf dem Plan wie Berichtshefteinträge schreiben – das gehört zur Ausbildung –, zu waschen oder den Haushalt in Ordnung zu bringen. Ich mache das gerne! Manchmal wird erzählt, dass in Restaurants geschrien wird oder dass ‚Pfannen und Teller fliegen‘. So etwas passiert bei uns absolut nicht und das Einzige, womit ich bisher beworfen wurde, war eine Traube – zum Spaß.“
Emily sieht ihre Zukunft in der Gastronomie und findet es schade, dass oft die negativ behafteten Klischees aufgegriffen werden: „Teil meines Plans ist es auf jeden Fall, irgendwann mal ein eigenes Lokal zu eröffnen und meinen kleinen Traum zu leben. Das Wichtigste ist für mich gute Teamarbeit mit entsprechendem Tonfall und respektvollem Verhalten. So, wie ich es in unserem Betrieb und auch bei der TV-Koch-Show kennengelernt habe.“
Alexander Kolodziej ist 40 Jahre alt, inzwischen arbeitet er weit mehr als die Hälfte seines Lebens in der Küche: „In meiner Lehrzeit ging es ein bisschen ruppiger zu als heute, muss ich sagen. Ich für mich persönlich habe beschlossen, dass ich das als Küchenchef anders handhabe. Ich begegne den Menschen im Team sachlich, mit Respekt und auf Augenhöhe. Ich fahre damit sehr gut und werde dadurch auf ganz andere Art anerkannt.“