Die WEKO eröffnete im Juni letzten Jahres zwei Untersuchungen um langfristige Lösungen für die inländischen Interchange Fees der Debitkarten von Visa und Mastercard zu treffen. Mit Mastercard fand die WEKO rasch eine einvernehmliche Lösung.
Lösung mit Mastercard: Kosten nehmen deutlich ab
Im inländischen Präsenzgeschäft, d.h. wenn die Debitkarten physisch am Verkaufspunkt eingesetzt wird, lässt die WEKO einen Satz von 0,12 % zu, verbunden mit einem Cap von 30 Rappen ab Transaktionsbeträgen von 300 Franken, was einem durchschnittlichen Satz von 0,1 % entspricht. Dies ist erheblich tiefer als der Satz von 0,2 %, welchen die europäische Regulierung vorsieht. Diese einvernehmliche Regelung soll für alle Betroffenen Rechtssicherheit bei Innovationen bieten. Deshalb kann sie erst im Jahr 2033 gekündigt werden.
Für inländische Zahlungen im Internet und Zahlungen mit mobilen Geräten (E- und M-Commerce) gilt bis am 31. Oktober 2025 aufgrund früherer Verfahren ein Satz von 0,31%. Vor der Untersuchung haben sich die Wettbewerbsbehörden mit Mastercard darauf geeinigt, dass dieser Satz ab dem 1. November 2025 auf 0,28 % reduziert wird.
Visa stellt sich quer
Diese Lösung gilt nur für alle Debitkarten von Mastercard. Die gleichzeitig eröffnete Untersuchung zu den inländischen Interchange Fees im Präsenzgeschäft mit Debitkarten von Visa wird fortgeführt und durch die vorliegende einvernehmliche Regelung nicht präjudiziert.
Was sind Interchange Gebühren?
Inländische Interchange Fees sind die Gebühren, die eine Schweizer Kartenherausgeberin (normalerweise eine Bank) beim Einsatz ihrer Debitkarten erhält. Diese wird vom Zahlungsabwickler (dem Acquirer) im Rahmen seiner Händlerkommission an das Unternehmen weitergereicht, welches die Karte beim Zahlvorgang akzeptiert (typischerweise ein Händler), wobei die Interchange Fee nur eine von zahlreichen Komponenten der Händlerkommission ist.
HotellerieSuisse setzt sich mit dem VEZ für tiefere Gebühren ein
Der Verband elektronischer Zahlungsverkehr (VEZ) setzt sich für einen effizienten und kostengünstigen Zahlungsverkehr ein. HotellerieSuisse ist als Mitglied des VEZ im ständigen Austausch mit den Fachpersonen und setzt sich für Ihre Anliegen ein. Wir werden Sie über alle relevanten Änderungen auf dem Laufenden halten, sobald neue Informationen verfügbar sind.
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