Das Transaktionsvolumen liegt im ersten Halbjahr 2024 bei 517 Millionen Euro – 44 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im ersten Halbjahr 2024 erreicht der deutsche Hotelimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 517 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ist das ein Anstieg um 44 Prozent. Das zeigt eine Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Dabei lag das zweite Quartal 2024 sowohl vor dem ersten Quartal 2024 (plus 13 Prozent) als auch vor dem zweiten Quartal 2023 (plus 41 Prozent). Im ersten Halbjahr 2024 entfielen mehr als zwei Drittel des Transaktionsvolumens (67 Prozent) auf das Value-add-Segment, gefolgt von Opportunistic mit 14 Prozent, Core-plus mit elf Prozent und Core mit acht Prozent. Nach nur einer Transaktion über 50 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 nahm das Marktgeschehenin den letzten zwei Quartalen wieder an Umfang zu. Die größeren Transaktionen zum Jahresende setzten sich auch in diesem Halbjahr fort, wobei zwei weitere Abschlüsse die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten. Entsprechend stieg die durchschnittliche Losgröße im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44 Prozent, so CBRE.
Zu den größten Deals im zweiten Quartal 2024 zählen:
- Der Verkauf des 94 Zimmer umfassenden Sir Nikolai Hotel in Hamburg an Fattal Hotels. Verkäufer war die niederländische Sircle Hospitality Group. Das Hotel wird nach Übernahme unter der Marke Leonardo Limited Edition betrieben.
- Die Veräußerung des künftigen Gambino Hotels mit 69 Zimmern an die G&G Holding. Das Gebäude wird vollständig saniert und umgebaut und im Jahr 2025 als Gambino Hotel wiedereröffnen.
- Zudem bleiben Longstay-Konzepte für die Investoren attraktiv, so wurde neben dem Rioca Stuttgart Posto 6 auch ein Boardinshauspark in Burbach veräußert.
Quelle: Quelle: Cushman & Wakefield
Hotelimmobilien wieder zunehmend gefragt
„Der Hotelimmobilieninvestmentmarkt konnte seine Erholung im zweiten Quartal weiter fortsetzen. Auch wenn die Zahlen noch Luft nach oben lassen, bemerken wir eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Hotelimmobilien, welche sich immer mehr auch in den Verkaufsprozessen widerspiegelt“, sagt Helena Rickmers, Head of Hotel Investment bei CBRE in Deutschland. Die Spitzenrendite für Hotelimmobilien blieb entsprechend seit dem Jahresende 2023 stabil bei 5,25 Prozent.
„Auch die Fundamentaldaten im Hotelmarkt zeigen weiterhin einen positiven Trend, sodass wir für das laufende Jahr weiteres RevPAR-Wachstum1 erwarten. Betreiberseitig sehen wir weiterhin viele Expansionsbestrebungen, vermehrt auch im Bereich der Umwidmung von ursprünglich als Büro geplanten Entwicklungen“, sagt Sabine Lüftenegger, Head of Hotel Advisory and Development Services bei CBRE in Deutschland.
Verschiebungen bei den Investoren
Die vergangenen zwei Quartale waren laut CBRE von Hotelankäufen mit Repositionierungsansätzen geprägt. Mehr als 80 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen auf betreiberfreie Hotelimmobilien, die nun zum Teil unter einer anderen Marke neu eröffnet werden. Immobiliengesellschaften waren dabei mit 200 Millionen Euro (39 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen) die stärkste Käufergruppe, gefolgt von Spezialfonds (29 Prozent) und Privatinvestoren (16 Prozent). Auf der Verkäuferseite waren mit 149 Millionen Euro (29 Prozent) Asset-/Fondsmanager am aktivsten. Ihnen folgten Corporates (25 Prozent) und Privatinvestoren (24 Prozent). Internationale Käufer konnten ihren Anteil am Marktgeschehen im Vorjahresvergleich von 28 Prozent auf 58 Prozent ausbauen.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2024
CBRE prognostiziert für das zweite Halbjahr 2024 wieder eine etwas dynamischere Entwicklung am Hotelinvestmentmarkt, da die Bieterprozesse größer und kompetitiver werden. “Nachdem wir zuletzt viele Transaktionen im Value-Add-Segment gesehen haben, wird es zukünftig auch wieder vermehrt Core-Transaktionen geben. Deswegen ist für das Gesamtjahr 2024 ein Transaktionsvolumen von über einer Milliarde realistisch“, erwartet Rickmers. red/sar