Von Arbeitskleidung über Handtücher bis hin zu Bettwäsche – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wäscherei WAESCHEKOENIG waschen nicht nur, sie prüfen und reparieren die Wäsche auch und passen Textilien individuell für ihre Kunden an. Seit einem Wachstums-Boom vor einigen Jahren nutzt das Unternehmen einen neuen Ansatz zur Vorleistungsfinanzierung und Entlastung im Mahnwesen: Factoring
Die Waeschekoenig GmbH & Co. KG wurde vor 25 Jahren von Udo König in Groß-Umstadt, Hessen, gegründet. Der Textildienstleister stattet Handwerksbetriebe und Konzerne sowie Rettungsdienste und Flughäfen mit Berufs- und Arbeitskleidung aus. Zudem bestückt Waeschekoenig Hotels und Gastronomiebetriebe mit Dienstleistungsartikeln wie Hand- und Duschtüchern, Tischdecken und Bettwäsche. Als inhabergeführtes Unternehmen bietet die Firma ihren Kunden dabei eine hohe Agilität. „Wir sind sehr flexibel, können unsere Textilien individuell an viele Kundenwünsche anpassen. Durch unsere kurzen Entscheidungswege sind wir außerdem in der Lage, Änderungen schnell umzusetzen“, sagt Geschäftsführer Udo König.
Die Wäsche gibt der Betrieb dabei als Mietwäsche an seine Kunden. „Wir holen die schmutzige Wäsche bei den Kunden ab, waschen sie nach RKI-Richtlinien und liefern sie im nächsten Lieferzyklus wieder zurück. Pro Tag verarbeiten wir so circa zehn Tonnen Hotel- und Gastrowäsche sowie Tausende Teile im Bekleidungssegment“, erklärt König.
Bei der Mietberufsbekleidung sind Reparaturen und sicherheitsrelevante Prüfungen inbegriffen, etwa für Reflexstreifen oder -bänder. Denn diese unterliegen DIN-Normen; ihre Funktionalität muss gewährleistet sein. Um die Qualität der Textilien beizubehalten, laufen Prozesse wie Falten, Waschen, Hängen und Bügeln automatisiert ab. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überwachen diese Prozesse, führen die nötigen Reparaturen durch und liefern die Wäsche aus.
Wachstum forderte sichere Liquidität
In den Jahren 2016 bis 2018 war der Dienstleister sehr stark gewachsen. Die vielen neuen Kunden und Aufträge bedeuteten für das Unternehmen zwar mehr Umsatz, allerdings musste durch das Wachstum auf einmal viel mehr Liquidität für Vorleistungen zur Verfügung gestellt werden.
„Irgendwann standen wir vor dem Problem, im Monat mehrere Tausend Euro vorfinanzieren zu müssen und die langen und teilweise nochmal verlängerten Zahlungsziele der Kunden zu stemmen. Das summierte sich auf und die nötige Liquidität war auf Dauer nicht mehr darstellbar“, erinnert sich König. Um einem Engpass vorzubeugen, hatte sich der Inhaber nach Wegen zur schnelleren Liquiditätsbeschaffung umgesehen. Dabei war er schließlich auf das Finanzierungsmodell Factoring gestoßen.
Unabhängig von Zahlungszielen der Kunden
Beim Factoring wird eine Forderung direkt nach Rechnungsstellung an den Factoring-Partner verkauft. Der Rechnungsbetrag wird dann innerhalb von etwa zwei Tagen ausgezahlt. So bleiben Waeschekoenig Forderungslaufzeiten von mehreren Wochen erspart und die Vorfinanzierung wird erleichtert.
„Im Regelfall gehen wir für einen Kunden etwa 14 Tage, teilweise sogar vier Wochen, komplett in Vorleistung. Wenn dann noch ein Zahlungsziel von beispielsweise nochmal vier Wochen vorliegt, müssten wir im Prinzip acht Wochen komplette Dienstleistungen vorfinanzieren“, erklärt König.
„Mit Factoring ist es dem Unternehmen möglich, seine offenen Forderungen an uns abzutreten, sodass Herr König nicht mehr auf die Zahlungen durch Kunden warten muss. Er erhält die Mittel umgehend von
uns und kann sie direkt nutzen“, sagt Adelheid Wolf, Geschäftsführerin bei der adesion Factoring GmbH.
Factoring und klassische Bankdarlehen stehen sich dabei nicht im Weg, denn der Forderungsverkauf und Kredite sind zwei Finanzierungsmittel, die das Unternehmen für unterschiedliche Zwecke nutzt: Für die Finanzierung von Maschinen, Gebäuden und Investitionen greift Waeschekoenig weiter auf Darlehen mit einer entsprechend langen Laufzeit zurück.
Neben der beständigen Liquiditätsversorgung bietet Factoring der Wäscherei noch einen weiteren wichtigen Vorteil. „Für uns kam nur das volle Paket, also das Full-Service-Factoring, in Frage, da hier auch das Mahnwesen übernommen wird. Das war und ist eine große Entlastung für uns“, sagt König.
Immer wieder selbst Zahlungen zu kontrollieren und Kunden zu mahnen, nahm zu viel Zeit in Anspruch. Auch reagieren Kunden bei Mahnungen aus dritter Hand, laut König, jetzt eher, als es vorher der Fall war. Im Zuge der Übernahme des Mahnwesens konnte zudem die Buchhaltung neu strukturiert werden, um sie so schlank wie möglich zu machen.
Vorbehalte gegen Factoring entkräftet
Mit der Wahl des Finanzierungsmittels waren anfangs auch Bedenken verbunden. „Natürlich waren wir erstmal skeptisch und hatten viele Fragen, etwa zum Datenschutz, zum Ablauf und zur genauen Funktion von Factoring“, berichtet König. Auch gab es Bedenken, dass Kunden Vorbehalte haben könnten, wenn auf den Rechnungen ein anderes Bankkonto steht. Nach genauerer Prüfung und intensiven Gesprächen mit Frau Wolf wurde aber schnell klar: Das passt. Heute weiß König, es ist sicher und nur wenige Kunden hatten beim neuen Bankkonto Fragen.
„Aktuell stellt Factoring für unser Geschäftsmodell eine passende Methode zur kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung dar. Daher werden wir die Partnerschaft weiter pflegen und die Möglichkeiten des Factorings auch künftig nutzen“, sagt Udo König und Adelheid Wolf ergänzt: „Ich freue mich, dass Factoring bei den Unternehmen immer mehr als seriöse Finanzierungslösung in den Fokus rückt. Denn die Vorurteile, es sei nur ein Instrument in der Krise für Betriebe mit finanziellen Problemen oder schlechter Bonität, sind falsch. Vielmehr ist es eine strategische Entscheidung, um den Cashflow zu verbessern und die finanzielle Flexibilität zu erhöhen.“
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