Es ist so weit: Der grüne Hochbunker St. Pauli ist offiziell am Start. Ein Reverb by Hard Rock Hotel, Restaurants und ein Dachgarten erwarten die Besucher.
Ein toller Ausblick über Hamburg, tausende Pflanzen und vielfältige Gastronomie-Angebote: Der umgestaltete Hochbunker St. Pauli öffnet für alle Besucher. “Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte wird zu einem freundlichen, hellen, lebendigen Ort”, hatte der Privatinvestor, Bauherr Thomas Matzen, bei der offiziellen Eröffnungs-Zeremonie am Mittwochabend gesagt.
Der ursprünglich 38 Meter hohe Flakbunker, der 1942 von Zwangsarbeitern errichtet wurde, war um fünf weitere Etagen auf 58 Meter erhöht und üppig begrünt worden. Bei den 2019 begonnen Bauarbeiten kam es zu Verzögerungen. Rund 60 Millionen Euro sollen die Aufstockung auf 58 Meter und die Begrünung des Kolosses neben dem Millerntor-Stadion nach Angaben von Ende 2023 gekostet haben.
Hotel mit “grüner Seele”
In dem neuen Abschnitt hält das Hotel Reverb by Hard Rock 134 Zimmer für seine Gäste bereit, darunter zwölf Suiten mit einer Größe von 30 bis 50 Quadratmeter. Es gibt eine Mischung aus King-, Double-Queen- und Roadie-Bunk-Zimmern, die alle mit komfortablen Möbeln, von Fans inspirierten Kunstwerken, Arbeitsbereichen und Bädern ausgestattet sind. Das Roadie-Bunk-Zimmer verfügt über zwei Etagenbetten und ein Queensize-Bett, zwei eigene Bäder, eine Karaokemaschine und übergroße Smart-TVs. Das Designkonzept der Zimmer vereint die „grüne Seele“ des Dachgartens mit smarter Technologie: Über intelligente Sprachassistenten in jedem Zimmer können Gäste Ausgehtipps abrufen, die Lichtstimmung im Zimmer regulieren, Playlists und Entertainment-Programme ansteuern oder frische Handtücher ordern.
Das Reverb Hotel wartet über den klassischen Hotelbetrieb mit einer Besonderheit auf: Drei jeweils 40 Quadratmeter große möblierte Gästewohnungen für Künstler oder Stipendiat können künftig von Hamburger Kultureinrichtungen gebucht werden; sie müssen sich dazu im Vorfeld bei der Behörde für Kultur und Medien registrieren. „Wir freuen uns über die Möglichkeit kreativen Köpfen einen inspirierenden Platz zu bieten, in dem Künstlerinnen und Künstler ihre Zeit in einer ganz besonderen Atmosphäre erleben können“, so Till Westheuser, Hoteldirektor des Reverb Hamburg.
Neben dem Hotelbetrieb gibt es fünf weitere Outlets auf dem Bunker, die sowohl für Hotelgäste als auch für alle anderen Besucher zugänglich sind: das Hauptrestaurant La Sala, die Bar “Karo&Paul” by Frank Rosin mit Restaurant- und Private-Dining-Bereich, das Café Constant Grind, das Pop-up-Gastroangebot Green Beanie auf dem Dach des Bunkers sowie ein Rock Shop. „Die Konzepte treffen den Puls der Zeit, verbinden Hamburger Klassiker mit aktuellen Trends und den Anforderungen moderner Gastronomie und bieten eine Auswahl für jeden Geschmack, jede Tageszeit und jede Gelegenheit. Das Thema Musik zieht sich dabei wie ein roter Faden durch alle Outlets”, sagt Marek N. Riegger, CEO der RIMC Hotels & Resorts Group.
Zusätzlich zu den genannten Outlets erhält der Bunker außerdem mit der Georg-Elser-Halle eine neue Dreifeldhalle für 2.200 Menschen, die neben Konzerten und Kulturveranstaltungen auch für den Schulsport genutzt wird, sowie auf Ebene 0 einen Gedenk- und Informationsort für die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkrieges.
Bergpfad führt um den Bunker
Der Dachgarten mit 4.700 Pflanzen ist von außen durch luftige Höhen über den sogenannten Bergpfad erreichbar, der teils ebenfalls von vielen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gesäumt ist. Die Dach- und Fassadenbegrünung des Weltkriegsgebäudes gilt als natürliche Klimaanlage.
Aus Sicherheitsgründen wird es eine Begrenzung der Besucherzahlen geben, wie die Verantwortlichen mitteilten. «Beim Dachgarten ist die maximale Zahl 900 zur gleichen Zeit.» Das werde kontrolliert. Es werde unterschiedliche Sommer- und Winteröffnungszeiten geben. sar/dpa