In Genf hat die Lifestyle-Hotelmarke «YOTEL» Ende April das erste Haus in der Schweiz mit 237 Zimmern eröffnet. «Nach der Eröffnung unseres Hotels in Genf bleibt YOTEL der weiteren Expansion in der ganzen Schweiz verpflichtet. Wir sind in erster Linie bestrebt, in Städten wie Zürich, Basel, Lausanne und Bern Fuß zu fassen», so YOTEL-CEO Hubert Viriot in einem Exklusiv-Interview mit Hotel Inside.
Aktuell betreibt YOTEL weltweit 22 Hotels. YOTEL hat den Anspruch, die Hotellerie «neu zu erfinden und herauszufordern», wie CEO Hubert Viriot betont. Bei der Standortwahl bevorzugt YOTEL vor allem City-Lagen und Standorte bei Flughäfen. «Wir bieten den Gästen einzigartige Erlebnisse durch intelligentes Design, innovative Technologie und aussergewöhnliche Gastfreundschaft», so das Markenversprechen der global tätigen Hotelgesellschaft mit Hauptsitz in London und regionalen Büros in Asien und in den USA.
YOTEL bietet ein Portfolio von drei Marken: YOTEL (Hotels im Stadtzentrum), YOTELPAD (für längere Aufenthalte) und YOTELAIR (Flughafenhotels). Das Unternehmen betreibt 14 Hotels in Stadtzentren wie New York, Boston, San Francisco, Washington D.C., Miami, Singapur, Edinburgh, London (2), Amsterdam, Porto, Glasgow, Manchester und Park City sowie 6 Flughafenhotels in London Gatwick, Amsterdam Schiphol, Paris Charles de Gaulle, Istanbul (2) und Singapur Changi.
Zu den Anteilseignern von YOTEL gehören eine Tochtergesellschaft der Starwood Capital Group, die Talal Jassim Al-Bahar Group, United Investment Portugal und die Kuwait Real Estate Company. YOTEL wurde ursprünglich von Simon Woodroffe, dem Gründer von YO!, ins Leben gerufen. Er liess sich von seinen Reiseerfahrungen inspirieren und übersetzte dieses Ethos, die Sprache und das Design in «kleine, aber wunderschön gestaltete Hotelzimmer», so die YOTEL-Werbung.
Inside-Interview mit YOTEL-CEO Hubert Viriot:
Hubert Viriot, in Genf haben Sie gerade das 22. Haus der Marke YOTEL eröffnet. Es ist das erste YOTEL in der Schweiz. Warum haben Sie sich für Genf entschieden – und nicht für Zürich?
Gute Frage. Nun, bei der Planung unserer Expansionsstrategie in der Schweiz haben wir Zürich nicht als vorrangigen Einstiegsmarkt für YOTEL betrachtet und waren daher der Meinung, dass Genf für die Marke ein gleichwertiger Standort ist. Genf hat sich als hervorragende Basis und ideales Sprungbrett für weiteres Wachstum in der Schweiz erwiesen. Während wir aktiv nach neuen Standorten in der ganzen Schweiz gesucht haben, war es diese Gelegenheit in Genf, die sich für uns zum perfekten Zeitpunkt in unserem Wachstumszyklus gegenüber allen anderen Gelegenheiten herauskristallisiert hat – ein opportunistischer Expansionsansatz, der sich während der gesamten Entwicklung des YOTEL-Portfolios wiederholt gezeigt hat und der uns auch weiterhin weltweit gute Dienste leistet.
Genf sei das «ideale Sprungbrett» für weiteres Wachstum in der Schweiz, sagen Sie. Warum ist denn Genf so attraktiv?
Genf ist nach Zürich die zweitgrößte Stadt der Schweiz und damit ein wichtiger Zielmarkt für die Expansion von YOTEL. Wir sind gespannt darauf, wie das YOTEL Geneva Lake die Expansion der Marke in der DACH-Region weiter vorantreiben wird: Der Standort Genf verfügt über ein starkes wirtschaftliches Fundament und touristische Attraktionen, die sowohl die Freizeit- als auch die Unternehmensnachfrage ansprechen, was perfekt zum vielseitigen Gästeprofil von YOTEL passt. Die weltberühmte Naturlandschaft, die vielfältigen kulturellen Attraktionen und die Anbindung an begehrte, gut besuchte europäische Standorte generieren zu Recht eine hohe Freizeitnachfrage. Darüber hinaus hat die Stadt einen etablierten Status als wichtige Unternehmensdrehscheibe und Hotspot für internationale diplomatische Organisationen und das Messegeschäft. Folglich bietet dies eine großartige Gelegenheit, den Appetit von Unternehmen auf ein qualitativ hochwertiges Hotelprodukt mit umfangreichen MICE-Kapazitäten und F&B-Angeboten zu befriedigen, was in unserem hochmodernen YOTEL Geneva Lake ohne weiteres möglich ist.
Wann werden Sie das erste YOTEL in der Deutschschweiz eröffnen?
Sagen wir es so: Nach der Eröffnung unseres Hauses in Genf bleibt YOTEL der weiteren Expansion in der ganzen Schweiz verpflichtet, und zwar mit allen drei Marken, YOTELAIR, YOTEL und YOTELPAD. Ich bin überzeugt, dass sich durch den Erfolg von YOTEL auf dem Genfer Markt weitere Möglichkeiten in anderen wichtigen Schweizer Städten ergeben werden. YOTEL ist in erster Linie bestrebt, in Städten wie Zürich, Basel, Lausanne und Bern Fuß zu fassen.
Warum ist die Schweiz für YOTEL ein so attraktiver Markt?
Wir sehen viele Möglichkeiten in der Schweiz sowie in den benachbarten französisch-, deutsch- und italienischsprachigen Ländern und betrachten die Eröffnung unseres Hotels in Genf als Sprungbrett für das Wachstum der Marke in der gesamten Region. Es gibt in der Schweiz eine robuste Nachfrage sowohl von einem lebhaften Freizeittourismusmarkt als auch von Geschäftsreisenden. Darüber hinaus machen die hervorragenden Verkehrsanbindungen an den Rest Europas und die Welt das Land zu einem wichtigen Ziel für Tagungen, Veranstaltungen und Konferenzen.
YOTEL ist in der Schweiz (noch) wenig bekannt. Wie würden Sie denn die Strategie und Positionierung von YOTEL umschreiben?
Unser Markenslogan „NON-STOP“ trifft die Denkweise unserer Zielgruppe, der Generation Go – diejenigen, die es wagen, anders zu sein und den Status quo in Frage stellen. Für sie ist YOTEL ein integraler Bestandteil ihrer Dynamik; es gibt kein Verlangsamen oder Stehenbleiben in einem Hotelzimmer – diese Gäste sind immer in Bewegung. Als internationale Hotelmarke zielen wir weiterhin auf wichtige Gateway-Städte ab, um unser Portfolio weiter auszubauen und unsere globale Markenpräsenz zu erhöhen.
Sprechen wir in diesem Zusammenhang vom jüngsten Haus in Genf…
Unser YOTEL in Genf bietet die dringend benötigte Lösung für das derzeit begrenzte Angebot an hochwertigen Upscale-Unterkünften in der Stadt und bietet gleichzeitig große Meeting- und Eventflächen sowie ein maßgeschneidertes, hochwertiges F&B-Erlebnis. Im Allgemeinen ist dieses Angebot auf die Hotels der gehobenen Klasse und der Luxusklasse beschränkt, was dazu führt, dass die Gäste höhere Preise zahlen müssen. Wir sind zuversichtlich, dass das YOTEL Geneva Lake erfolgreich sein wird, mit dem Ziel, den Markt zu verändern und letztendlich die Hotellandschaft der Stadt zum Besseren zu verändern.
Nochmals: Was macht die Marke YOTEL so einzigartig?
YOTEL wurde gegründet, um den Status quo der Hotelbranche herauszufordern. 22 Hotels an begehrten Standorten weltweit – YOTEL ist für Menschen, die in Bewegung sind. Menschen, die etwas erleben, tun und erreichen wollen. Non-Stop. Von pulsierenden Großstädten bis hin zu geschäftigen Flughäfen bietet YOTEL seinen Gästen durch intelligentes Design, kreative Technologie und großartige Menschen ein ganz besonderes Erlebnis. Wir sind effizient in der Raumplanung und stellen sicher, dass unser Programm für den lokalen Markt relevant ist, was zu einer größeren Nettoverkaufsfläche führt. Unsere Technologie und unser Design sind die beiden Hauptunterscheidungsmerkmale zu traditionellen Hotels. Wir bieten Komfort, Bequemlichkeit und überraschende Erlebnisse, die durch den geschickten Einsatz von Technologie und Design zu erschwinglichen Preisen noch verbessert werden. Jedes Zimmer ist so konzipiert, dass der Raum optimal genutzt wird, ohne den Komfort zu beeinträchtigen. Erfrischende Regenduschen gehören zur Standardausstattung, ebenso wie Smart-TVs, an die die Gäste ihre eigenen Geräte anschließen und ihre eigene Musik oder Filme streamen können, sowie mehrere Strom- und USB-Anschlüsse. Unser Smart Bed verwandelt sich auf Knopfdruck von einem klassischen Bett in ein Sofa und schafft so zusätzlichen Platz zum Arbeiten und Entspannen.
Setzen Sie auch auf digitale Check-in- und Check-out-Prozesse?
Ja, unsere Standorte verfügen über «Selbstbedienungs-Kioske» im Stil von Check-in-Automaten an Flughäfen, die es den Gästen ermöglichen, in durchschnittlich weniger als einer Minute ein- und auszuchecken. YOTEL hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt der Gastfreundschaft durch Menschen, Technologie und Design zu verändern. Es geht uns darum, außergewöhnliche Erlebnisse zu schaffen und ein Gefühl von Spaß und Wert an begehrten Orten zu vermitteln.
Sie setzen auf «intelligentes Design und innovative Technologie», wie Sie sagen. Kommen in Ihren Hotels auch KI und Roboter zum Einsatz?
Ja, natürlich! Ob Selbstbedienungs-Check-in/-out-Stationen oder Roboter-Gepäck- und Zimmerservice – die Technologie von YOTEL ist darauf ausgelegt, das Gästeerlebnis zu verbessern und unsere Kunden zu begeistern. Durch ein kompakteres und intelligenteres Zimmerdesign in unseren Hotels können wir die Gebäude-Effizienz maximieren. Unser intelligentes Zimmersystem optimiert die Raumfunktionalität durch innovative, platzsparende Möbel, wie zum Beispiel unser bereits erwähntes Smart Bed, und erfüllt die Erwartungen unserer Geschäfts- und Freizeitgäste. Unser Premium-Zimmertyp bietet alles Wesentliche für jeden Reisenden, einschließlich eines vollwertigen Schreibtisches, kabelloses Aufladen, mehrere USB-Anschlüsse, Smart-TVs mit Streaming-Funktionen, Verdunkelungsrollos und großzügigen Hänge- und Stauraum. Um unseren Kundenstamm zu diversifizieren und unsere Umsatz- und Geschäftsstrategie zu verbessern, geht unser Zimmerdesign über das Standard-Premiumzimmer hinaus. Wir bieten Zweibettzimmer, Zimmer mit Verbindungstür und sogar größere First Class-Suiten, die auf die Anforderungen des lokalen Marktes zugeschnitten sind.
Wer sind eigentlich die aktuellen Eigentümer oder Aktionäre von Yotel?
Zu den Hauptaktionären von YOTEL gehören eine kontrollierte Tochtergesellschaft der Starwood Capital Group, die Talal Jassim Al-Bahar Group, United Investment Portugal und die Kuwait Real Estate Company.
Und wer ist der größte Anteilseigner?
Die Talal Jassim Al-Bahar Group.
Und wie lautet die Zwischenbilanz?
YOTEL hat jetzt 22 Hotels und ein Portfolio von drei Marken: YOTEL (Stadthotels), YOTELPAD (Extended Stay Option) und YOTELAIR (Flughafenhotels). Das Unternehmen betreibt vierzehn Stadthotels in New York, Boston, San Francisco, Washington D.C., Miami, Singapur, Edinburgh, London (2), Amsterdam, Porto, Glasgow, Manchester und Park City sowie sechs Flughafenhotels in London Gatwick, Amsterdam Schiphol, Paris, Charles de Gaulle, Istanbul Airport (2) und Singapur Changi.
Ist es nur eine Frage der Zeit, bis YOTEL von Accor, Marriott, Intercontinental oder einer anderen weltweit operierenden Hotelgruppe übernommen wird?
Als Gruppe konzentrieren wir uns auf das Wachstum und die Expansion von YOTEL – ob dies durch eine größere Markenübernahme oder neue Kapitalpartner geschieht, müssen wir abwarten.
Frau Bastianini, Sie haben eine spannende Lebensgeschichte. Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?
Nach meinem Schulabschluss habe ich zunächst Medizin studiert, aber nach ein paar Monaten habe ich gemerkt, dass das zu kartesisch ist. Daher habe ich mich nach einem kreativen, internationalen, spannenden und dynamischen Bereich umgesehen, in dem ich mit Menschen arbeiten kann und in dem es Möglichkeiten für berufliches Wachstum und Entwicklung gibt. Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Positionen in verschiedenen Hotels bekleidet und dabei solide Erfahrungen in allen Bereichen des Betriebs gesammelt, sowohl im Hotel- als auch im Gaststättengewerbe. Ich hatte das Glück, in verschiedensten Betrieben zu arbeiten, von Luxushotels bis hin zu Betrieben des Massenmarktes, was es mir ermöglicht hat, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen von Kunden aus allen Gesellschaftsschichten zu entwickeln.
Sie wurden in Belgien geboren, sind im Kongo aufgewachsen, haben Medizin studiert – und dann eine Karriere in der Hotellerie eingeschlagen. Was fasziniert Sie an der Rolle einer Gastgeberin?
Meine bisherige Reise war in der Tat sehr vielfältig, und jede Erfahrung hat meine Perspektive auf einzigartige Weise geprägt. Als jemand, der in verschiedenen Ländern gelebt und unterschiedliche Kulturen kennengelernt hat, weiß ich, wie wichtig Gastfreundschaft ist und wie sie über die reine Beherbergung hinausgeht. Als Hotel-GM kann ich meine Leidenschaft für Service, meine Liebe zum kulturellen Austausch und meinen Wunsch, jedem Gast das Gefühl zu geben, dass er geschätzt und umsorgt wird, miteinander verbinden – sei es, indem ich seine Bedürfnisse vorausschauend erkenne, ihm ein persönliches Erlebnis verschaffe oder einfach eine echte Verbindung zu ihm aufbaue.
Wo sehen Sie die grossen Herausforderungen im Hotel?
Im Zentrum steht die Herausforderung, ein Team zu leiten, das außergewöhnlichen Service bietet. Gleichzeitig geht es darum, die geschäftlichen Aspekte des Hotels zu managen. Es ist ein Privileg, mit einer solchen Verantwortung betraut zu werden, und es ist eine Verantwortung, die ich mit Leidenschaft und Hingabe übernehme. Mein Engagement für operative Exzellenz und mein Fokus auf den Kundenservice haben dazu geführt, dass ich in Führungspositionen aufgestiegen bin. Als sich mir die Möglichkeit bot, General Manager des YOTEL Geneva Lake zu werden, war ich sofort von der innovativen Vision der Marke und dem Entwicklungspotenzial dieser Hotelgruppe begeistert.
Sie sind eine der wenigen Frauen in einer GM-Position in der Schweizer Hotellerie. Warum sind so wenige Frauen in den Top-Positionen der Hotellerie zu finden?
Die Hotellerie ist eine Branche, die sich eher langsam entwickelt, wenn es um Führungsstrukturen geht. Doch es tut sich was! Der Beweis dafür ist, dass ich dort angekommen bin, wo ich heute bin. Natürlich liegt noch ein langer Weg vor uns, aber er beginnt ganz am Anfang: Wir müssen jungen Mädchen Lust auf diese Berufe machen, indem wir ihnen zeigen, dass eine Karriere möglich ist. Ich habe hart gearbeitet und immer daran geglaubt, dass es möglich ist… Bei der Auswahl meiner Teams habe ich fast genauso viele Frauen wie Männer rekrutiert, doch ich achte in erster Linie auf die Fähigkeiten und nicht auf das Geschlecht. In meinem Managementalltag bin ich anspruchsvoll, aber ich kann auch gut zuhören und weiß, wie man mit Unvorhergesehenem umgeht.
Sie leiten das neue YOTEL in Genf, Ihr Mann leitet ebenfalls ein Hotel in der Rhone-Stadt – und Sie sind Mutter von zwei kleinen Kindern. Wie schaffen Sie das alles?
In der Tat haben sowohl mein Mann als auch ich eine General Manager-Position in einem Hotel inne, und wir betrachten dies als Herausforderung, so wie wir es in unserer Karriere immer getan haben. Als General Manager in der Hotelbranche sind Verfügbarkeit, häufige Reisen und hohe Drucksituationen eine Notwendigkeit. Die Bewältigung all dieser Faktoren erfordert eine gute Organisation, um unser tägliches Leben in Einklang zu bringen. Ich schätze mich glücklich, einen Ehemann zu haben, der mich bei jedem Schritt unterstützt und es mir ermöglicht, meine Karriere, mein Familienleben und mein persönliches Wohlbefinden erfolgreich zu steuern.
Oft hört man junge Frauen (und Männer) argumentieren: Beruf und Familie passen nicht zusammen. Entweder man macht Karriere – oder man hat eine Familie. Sie beweisen, dass es möglich ist. Wie sieht Ihr Alltag aus?
Mein typischer Tag beginnt sehr früh, meist mit ein wenig Ruhe für mich, um mich mental auf den Tag vorzubereiten. Sobald meine Kinder wach sind, nehme ich mir Zeit für sie, sei es, dass ich ihnen beim Frühstück helfe, sie für die Schule vorbereite oder einfach nur ein paar gemeinsame Momente mit ihnen verbringe, bevor wir uns alle auf den Weg machen. Als General Manager des YOTEL Geneva Lake sind meine Tage dynamisch und abwechslungsreich. Oft geht es darum, den Hotelbetrieb zu überwachen, an Besprechungen mit dem Personal teilzunehmen, Gästeanfragen zu bearbeiten und Strategien für zukünftige Initiativen zu entwickeln. Mein Ziel ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen, ein positives Arbeitsumfeld zu fördern und mein Team zu unterstützen, um einen reibungslosen Hotelbetrieb zu gewährleisten.
Wie aber bringen Sie Beruf und Familie unter einen Hut, wie man so sagt?
Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, bedeutet auch, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Manchmal tauchen unerwartete Herausforderungen auf, die mich zwingen, meine Pläne oder Prioritäten anzupassen. In solchen Fällen verlasse ich mich auf meine Problemlösungskompetenz und mein Unterstützungsnetzwerk, um alle auftretenden Hindernisse zu überwinden. Abends wechseln wir uns in der Regel mit meinem Mann ab, wer sich um die Kinder kümmert, sofern dies möglich ist. Wir legen Wert darauf, viel Zeit miteinander zu verbringen. Ob beim Abendessen, bei der Hausaufgabenhilfe oder einfach beim Austausch von Geschichten über den Tag – diese Momente sind für mich sehr wertvoll und stärken unser Band als Familie. Wenn ich mich um mein eigenes Wohlbefinden kümmere, ist das wichtig, um sowohl im Privat- als auch im Berufsleben ein Gleichgewicht und eine gewisse Belastbarkeit zu bewahren. Insgesamt kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zwar eine Herausforderung sein, aber sie ist auch unglaublich lohnend. Indem ich organisiert bleibe, Prioritäten setze und im Moment präsent bin, kann ich mein tägliches Leben mit Sinn und Erfüllung meistern und beweisen, dass es tatsächlich möglich ist, gleichzeitig eine Karriere und ein erfülltes Familienleben zu haben.
Welchen Tipp würden Sie jungen Frauen in der Hotelbranche geben, die Karriere machen und gleichzeitig eine Familie gründen wollen?
Glauben Sie an sich selbst! Harte Arbeit und Beharrlichkeit zahlen sich immer aus: Es ist wichtig, in seiner Arbeit Exzellenz und Beharrlichkeit zu kultivieren. Das bedeutet, dass man ständig lernt, sich ehrgeizige Ziele setzt und bei allem, was man tut, stets nach Spitzenleistungen strebt. Zudem ist es wichtig, ein solides Netzwerk aufzubauen, indem man berufliche Beziehungen zu Kollegen und Branchenführern knüpft. Diese Verbindungen können wertvolle Ratschläge, Entwicklungsmöglichkeiten und die dringend benötigte Unterstützung während der gesamten Karriere bieten. Gleichzeitig ist es wichtig, Herausforderungen mit Zuversicht zu begegnen und jedes Hindernis als Chance zum Lernen und Wachsen zu sehen. Indem sie einen authentischen Führungsstil pflegen, sich beruflich weiterentwickeln und eine gesunde Work-Life-Balance aufrechterhalten, können junge Frauen nicht nur Führungspositionen im Gastgewerbe erreichen, sondern auch andere Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg inspirieren und motivieren.
Sie führen nun ein Haus mit 237 Zimmern in der Nähe des Genfer Flughafens. Man könnte von einem „Kettenhotel“ mit hoher Standardisierung sprechen. Worin sehen Sie Ihre persönliche Herausforderung bei der Leitung eines solchen Hauses?
Seit ich bei YOTEL angefangen habe, um das YOTEL in Genf zu eröffnen, war ich natürlich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, wie zum Beispiel die Eröffnung des Hauses selbst, mit den Höhen und Tiefen des Neubaus, den lokalen Vorschriften, der Personalrekrutierung und der Positionierung des Hotels in der Region. Durch die proaktive Bewältigung dieser Herausforderungen und die Umsetzung solider Aktionspläne, während gleichzeitig sichergestellt wurde, dass die hohen Betriebsstandards beibehalten wurden, verlief die Eröffnung reibungslos. Es ist auch wichtig zu betonen, dass ich bei der Bewältigung dieser Herausforderungen nicht allein war. Der Erfolg in der Hotelbranche hängt, wie in vielen anderen Sektoren auch, stark von einem starken und gut organisierten Team ab, und es ist eine echte Ehre, ein so talentiertes Team zu leiten, das täglich zum Erfolg des Hotels beiträgt.
Wenn Sie Ihr YOTEL in wenigen Worten verkaufen müssten, wie würde dieser Werbeslogan klingen?
Meine Vision im YOTEL in Genf ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Kernwerte der Marke (smart, kreativ, authentisch) in jeden Aspekt unserer Arbeit integriert sind. Ein Umfeld, in dem Innovation gefördert wird, in dem der Kundenservice absolute Priorität hat und in dem wir ständig bestrebt sind, außergewöhnliche Erlebnisse für unsere Gäste zu schaffen und dabei vor allem den Teamgeist aufrechtzuerhalten. Zusammengefasst könnte man sagen: Smart Hospitality für die Generation Go! in der Schweiz
YOTEL-CEO Hubert Viriot.
Wer ist Hubert Viriot?
Hubert Viriot kam im Mai 2014 zu YOTEL, um eine aggressive Wachstumsstrategie für die wichtigsten Stadtzentren und internationalen Flughäfen in Asien, Europa, dem Nahen Osten und Nordamerika umzusetzen. In seinen neun Jahren im Unternehmen hat Hubert Viriot das Portfolio von YOTEL von vier Hotels auf 32 eröffnete und unterzeichnete Hotels mit über 7000 Zimmern weltweit erweitert. Im Jahr 2017 vermittelte Hubert eine strategische Partnerschaft mit der Starwood Capital Group in Höhe von 250 Millionen US-Dollar, um die Expansion und das internationale Wachstum voranzutreiben. YOTEL gründete daraufhin YOTELAIR, eine Marke, die das Portfolio der Flughafenhotels repräsentiert, und eine neue Marke, YOTELPAD, um die Entwicklung von Extended-Stay-Hotels voranzutreiben. Hubert führt das Unternehmen derzeit zu seinem Ziel, bis 2025 rund 50 YOTELs zu eröffnen und zu unterzeichnen.
Vor seiner Ernennung zum CEO von YOTEL war Hubert CEO von Raimon Land PLC, einem führenden Immobilienentwickler, der an der thailändischen Börse (SET) notiert ist. Während seiner vierjährigen Amtszeit in Thailand leitete Hubert den erfolgreichen Turnaround von Raimon Land und steigerte das Entwicklungsportfolio des Unternehmens von 200 Millionen US-Dollar auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Zuvor war er vier Jahre lang Vice President of Investments & Acquisitions bei IFA Hotels & Resorts, der Muttergesellschaft von YOTEL, und fünf Jahre bei HVS, einem globalen Beratungsunternehmen, das sich auf das Gastgewerbe, den Tourismus und die Immobilienbranche konzentriert.
Hubert hat einen BSc-Abschluss in Internationalem Management von der University of Wales und einen BSc-Abschluss in Hotel- und Tourismusmanagement von der Glion Hotel School in der Schweiz.