Die Delegierten des Gastgewerbeverbands GastroSuisse haben am Dienstag in Neuenburg Beat Imhof zum neuen Präsidenten gewählt. Der Geschäftsleiter des Casinotheaters Winterthur folgt auf den Kandersteger Hotelier Casimir Platzer. Hotel Inside wollte wissen: Wer ist der neue GastroSuisse-Präsident? Wie sieht er die Zukunft des grössten Schweizer Gastgewerbe-Branchenverbandes mit rund 20 000 Mitgliedern?
Casimir Platzer räumte die Verbandsspitze des grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverbands aufgrund der Amtszeitbeschränkung. Er war zehn Jahre lang Präsident. Während der Corona-Pandemie machte er sich als streitbarer und umstrittener Vertreter seiner Branche einen Namen. Platzer wird nun Ehrenpräsident.
219 Delegierte nahmen an der 133. Delegiertenversammlung von GastroSuisse im «Les Patinoires du Littoral» in Neuchâtel teil. Casimir Platzer führte als abtretender Präsident von GastroSuisse zum letzten Mal durch das reich befrachtete Programm. Zentrales Thema in der Eishalle des Eishockeyclubs Neuchâtel waren die Gesamterneuerungswahlen.
Zehn Jahre lang führte Platzer den Verband an. «Ich bin dankbar für das, was wir erreicht haben und dass wir unseren Verband zu einem der bedeutendsten des Landes gemacht haben», sagte der Berner Oberländer rückblickend auf seine Amtszeit. Esther Friedli und Gilles Meystre, Vorstandsmitglieder von GastroSuisse, würdigten sein Wirken: «Casimir Platzer hat sich mit viel Herzblut für unsere Branche eingesetzt und unseren Verband insbesondere auch politisch schlagkräftig gemacht.» So hat Platzer während seiner Amtszeit die Parlamentarische Gruppe Gastgewerbe verstärkt und institutionalisiert sowie die Spitzentreffen mit allen Parteien ins Leben gerufen. Er habe „konsequent für günstige politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Gastgewerbe gekämpft“, so der Verband. Die Delegierten ernannten Casimir Platzer denn auch zum Ehrenpräsidenten.
Zwei Kandidaten buhlten um das Amt des Präsidenten: der bisherige Vizepräsident Massimo Suter aus dem Tessin und der Zürcher Beat Imhof. Bereits nach dem ersten Wahlgang entschied Imhof das Rennen für sich. «Ich freue mich sehr und werde alles daransetzen, den hohen Anforderungen gerecht zu werden», sagte der frisch gewählte GastroSuisse-Präsident.
Wer ist Beat Imhof?
Beat Imhof ist gelernter Koch und schloss seinen Master an der EMBA-Hochschule in Luzern in General Management ab. Der 52-Jährige war 2011 bis 2015 Geschäftsführer von dine&shine Event Catering, SV Schweiz AG und 2015 bis 2018 Leiter Catering sowie Stv. Geschäftsführer der Samsung Hall. Seit 2018 ist er CEO des Casinotheaters in Winterthur.
Imhof hat zwei Kinder und ist seit 2023 Präsident von Gastro Winterthur. Bis 2023 war er Dozent an der FHGR und ZHAW im Bereich Eventmanagement. Er ist ausserdem Prüfungsexperte HFP von Hotel & Gastro Formation in Weggis.
Mit Muriel Hauser und Moritz Rogger traten zwei langjährige Vorstandsmitglieder zurück. Beide wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Delegierten wählten Gilles Meystre, ebenfalls ein langjähriges Vorstandsmitglied, zum Vizepräsidenten. Als Trésorier bestätigt wurde Maurus Ebneter. Um die weiteren sechs Sitze im Vorstand buhlten sieben Kandidaten. Neu in den Vorstand gewählt wurden Daniela Segmüller, David Maye und Samuel Vörös. Der neue Vorstand von GastroSuisse setzt sich somit wie folgt zusammen:
Beat Imhof, Winterthur; Präsident (neu)
Gilles Meystre, Pully; Vizepräsident (bisher Vorstandsmitglied)
Maurus Ebneter, Basel; Trésorier (bisher)
Bruno Lustenberger, Aarburg; Vorstandsmitglied (bisher)
André Roduit, Saillon; Vorstandsmitglied (bisher)
Esther Friedli, Ebnat-Kappel; Vorstandsmitglied (bisher)
David Maye, Neuchâtel; Vorstandsmitglied (neu)
Samuel Vörös, Luzern; Vorstandsmitglied (neu)
Daniela Segmüller, Zürich; Vorstandsmitglied (neu)
Was will Beat Imhof als Präsident erreichen?
Vor der Wahl äusserte sich Beat Imhof zu seinen Visionen und Zielen als Verbandspräsident. Hier seine wichtigsten Kernaussagen:
«Ich konzentriere mich auf zwei Kernaufgaben»
Für eine Branche mit Zukunft: Als Verband stehen wir vor grossen Herausforderungen. Ein wichtiger Kernpunkt ist das Image unserer Branche. Mit zukunftsfähigen Bildungsprogrammen, marktfähigen Arbeits- und Rahmenbedingungen und einem innovativen und schlagkräftigen Verband gehen wir diese entscheidende Aufgabe an.
Für eine positive innere Dynamik: Zusammenhalt ist unsere Stärke! Überall in unserem Verband – vom Vorstand über die Geschäftsleitung und Geschäftsführung, aber auch in den Kantonen und Sektionen – verfügen wir über einen reichen Erfahrungsschatz. Um die PS unseres Verbandes auf den Boden zu bringen, müssen wir offen kommunizieren und die Segel in dieselbe Richtung setzen. Nur so können wir unsere Power für die Mitglieder und Branche nutzen.
Wie packen wir das an?
Stärkung der Basis: Ich stehe für eine Führung, die verantwortungsvoll, strukturiert und weitsichtig agiert. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Kantonen nicht nur ein Versprechen, sondern mein fester Plan. Mein Ziel ist es, unseren Verband zu vereinen und zu stärken – mit einer klaren Strategie, finanziell und in unserem Ansehen. Denn nur auf einer starken Basis können wir gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft der Gastronomie arbeiten.
Transparent und nah: Ich setze mich ein für eine GastroSuisse mit transparenten, demokratischen Strukturen, die eng mit ihren Exponenten zusammenarbeitet, Kräfte bündelt und auf die gemeinsame Expertise baut. Denn nur wenn alle Stimmen gehört werden, können wir die notwendigen Veränderungen in unserer Branche herbeiführen.
Unsere Stimme, unsere Stärke: Für eine GastroSuisse, die kraftvoll und zielführend für die Branche spricht – das ist mein Versprechen. Gemeinsam werden wir unsere Stimme nutzen, um die Interessen unserer Branche wirksam in der Öffentlichkeit, der Politik und in den Medien zu vertreten.»
Beat Imhof
Bildlegende Hauptfoto: Beat Imhof, der neue Präsident von Gastrosuisse.