Seit kurzem verstärkt ein Team von die ostholsteiner die „Bretterbude“. Die Crew des Hotels der Heimathafen® Hotels in Heiligenhafen ist ohnehin schon unglaublich vielfältig, international, individuell, innovativ und offen. Dass Menschen mit Beeinträchtigung Teil des Teams sind, fügt sich da ganz natürlich ein und wird von allen als echte Bereicherung empfunden
Werkstattleiterin Liane Pitzschel, Arbeitsbegleiter Stephan Nanz, Mitarbeiter Florian Reis, Arbeitsbegleiterin Kaia Stein, Mitarbeiter Marcel Kuske, Bereichsleiterin Bettina Fidus-Hansen und Direktorin Sarah Bartel freuen sich über die Teamerweiterung (von links). Bildquelle: © Beide die ostholsteiner
Heiligenhafen – Normalerweise sind die drei Männer und eine Frau in der Werkstatt für angepasste Arbeit der gemeinnützigen Organisation die ostholsteiner am Heiligenhafener Binnensee tätig. Hier arbeiten Menschen, die aus verschiedenen Gründen besondere Unterstützung benötigen, um im allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Diese Unterstützung kann vielfältig sein – von technischen Hilfsmitteln über sozialpädagogische Begleitung bis hin zu Assistenz bei Bewegungseinschränkungen.
Oft ist der Bedarf der Unterstützung für Außenstehende nicht sichtbar. Hier ist das Bestreben, je nach individuellen Wünschen und Fähigkeiten, diese engagierten Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies geschieht meist durch Einzelarbeitsplätze in regulären Produktions- oder Dienstleistungsbetrieben, begleitet von regelmäßigen Besuchen der Unterstützer.
Oder, wie im Fall der Bretterbude Heiligenhafen, mit gleich mehreren Personen. Bei einer sogenannten „Inklusiven Arbeitsgruppe“ (InkA) kann eine Arbeitsbegleitung direkt vor Ort und dauerhaft dabei sein, um einen höheren Unterstützungsbedarf abzudecken. Die Mitarbeitenden bleiben Beschäftigte der Werkstatt und profitieren von den Leistungen des Werkstattsystems, einschließlich Betreuung, Arbeitszeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nach kurzer Überlegung war schnell klar, für eine Kooperation passt die Bretterbude optimal und so nahmen die ostholsteiner den Kontakt auf.
Die Verantwortlichen der Bretterbude waren von der Idee sofort begeistert, und schnell fand man Einsatzmöglichkeiten. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen, bei dem Mitarbeitende beider Häuser den Arbeitsalltag und Besprechungen der jeweils anderen besuchten, wurde ein „Onboarding-Kurs“ konzipiert und durchgeführt, um interessierten Menschen mit Beeinträchtigung die Branche und die Philosophie der Bretterbude nahezubringen. Heute arbeiten die neuen Mitarbeitenden in den Außenanlagen, der Küche, im Housekeeping und im Service der Bretterbude.
Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Pflege von Beeten und Pflanzen, das Vorbereiten von Frühstücksplatten und Salaten, das Sauberhalten von Treppenhäusern sowie das Reinigen von Gläsern und Abräumen von Tischen. Die Mitarbeitenden haben teils feste Aufgaben, probieren Neues aus und lernen ständig dazu. Sie sind gut in die jeweiligen Teams integriert und haben zwei wechselnde Arbeitsbegleitungen von die ostholsteiner unterstützend vor Ort – auch wenn vieles mittlerweile reibungslos ohne sie funktioniert. „Die Zusammenarbeit mit unseren neuen Kollegen ist eine Bereicherung auf allen Eben und hat dem Teamgefühl eine ganz neue Bedeutung gegeben.“ O-Ton der Stammbelegschaft.
Auch Bettina Fidus-Hansen, Bereichsleiterin Arbeit bei die ostholsteiner, erklärt das Ziel: „Die Arbeit bei InkA bietet den Mitarbeitern mit Beeinträchtigung die wunderbare Möglichkeit, in einem regulären Betrieb wertvolle Erfahrungen zu sammeln und am allgemeinen Arbeitsmarkt teilzuhaben. Erfolg bedeutet für uns, dass die Mitarbeiter mit Beeinträchtigung sich als vollwertige Teammitglieder des aufnehmenden Betriebes fühlen. Ein deutliches Zeichen dafür ist, wenn sie stolz ihre Arbeitskleidung tragen. Das ist hier in der Bretterbude mit den coolen Hoodies zum Beispiel sehr schnell gelungen.
Sarah Bartel, Direktorin der Bretterbude, betrachtet die Kooperation ebenfalls positiv. An die neuen Mitarbeitenden gerichtet, sagt sie: „Ihr seid im Team extrem geschätzt, und eure Arbeit ist wirklich großartig.“ Sie ergänzt: „Seit ihr da seid, ist das Team noch rücksichtsvoller miteinander umgegangen, und die Hemmschwelle, Fragen zu stellen, ist gesunken. Dadurch kommen Missverständnisse seltener vor.“ Arbeitsbegleiterin Kaia Stein freut sich besonders darüber, dass ihre Leute mitten im Geschehen sind, von den Gästen angesprochen werden und Fragen beantworten. „Wir sind hier ganz selbstverständlich integriert und werden wahrgenommen, was dem Thema Inklusion zur Normalität verhilft.
Außerdem fühlt es sich einfach richtig gut an.“ Alle Beteiligten sind stolz auf das Erreichte und hoffen auf eine Ausweitung des noch jungen Projektes. Die positiven Auswirkungen zeigen sich bereits: Mut, Fragen zu stellen, ein gestärktes Zugehörigkeitsgefühl, neue Fähigkeiten und frischer Elan haben sich entwickelt, ebenso wie Verständnis und Kenntnisse füreinander. Es ist beeindruckend, was man gemeinsam erreichen kann. Genauso stellen sich alle Seiten gelungene Inklusion vor.