230 große und kleine Nachhaltigkeits-Maßnahmen setzt das Erlanger Familienhotel um. Eine davon ist ein Pilotprojekt zur Stadtbegrünung.
Vor zwei Jahren wurde ein „Mikrowald“ auf der Südseite des Stadthotels Luise angepflanzt. Jetzt stehen die rund 200 Bäume im Frühjahrsgrün und sind ein Teil eines sogenannten Klimagartens. Zukünftig soll der Mikrowald mit seinem grünen Blätterdach die Hotelzimmer auf der Südseite des Gebäudes kühlen und für ein verbessertes Mikroklima sorgen.
Der Wald ist ein Pilotprojekt in der Stadtbegrünung nach der Methode von Dr. Akira Miyawaki. Dazu wurden Ende 2021 auf kleinstem Raum Baumsetzlinge angepflanzt, die bereits nach zehn Jahren die Gegebenheiten eines 100-jährigen Waldes aufweisen sollen. “Wir können mit unserem Modellprojekt Mikrowald zeigen, dass auch auf kleinstem Raum Artenvielfalt und Bio-Diversität in einem Hotel in Innenstadtlage möglich ist”, sagt Hotelier Ben Förtsch über das Projekt für mehr Green-life im Hotelbetrieb.
230 Maßnahmen dokumentiert in der „Wall of Change“
“Wir haben inzwischen verstanden, dass die CO2-Kompensation sehr wichtig ist, aber nicht das alleinige Ziel. Für uns ist der ganzheitliche Ansatz immer wichtiger geworden”, so Förtsch. “Unser bereits klimaneutraler CO2-Fußabdruck ist ein Teil davon. Unser Hotelbetrieb und die Gebäude werden Stück für Stück einer Kreislaufwirtschaft angepasst. Wir möchten zukünftig das `Hotel der Kreisläufe` werden“.
Das Erlanger Familienhotel hat bereits 230 große und kleine Maßnahmen umgesetzt, die im Sinne der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen aufgeschlüsselt sind. Um sie darzustellen, hat Ben Förtsch die „Wall of Change“ entwickelt: „Unsere `Wall of Change` ist viel mehr als ein Statement. Wir wollen unsere Erfahrungen nicht für uns behalten, sondern es anderen ermöglichen erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte einfach nachzumachen.“ Die Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind transparent und digital auf der Webseite aufgeschlüsselt und zugleich erlebbar im Hotelbetrieb.
Das Mirkowaldprojekt und viele weitere umweltfreundliche Maßnahmen im Hotelbetrieb haben Ben Förtsch im März 2024 unter die Finalisten des „Sustainable Hospitality Awards“ 2024 gebracht. Bewerben konnten sich Hotelbetriebe, die zukunftsweisende Gastlichkeit mit sozialen, ökologischen und klimafreundlichen Maßnahmen umsetzen. red/sar