Statt Beurteilung setzen der General Manager und sein Führungsteam des Le Méridien Frankfurt auf wertschätzende Reflexionsgespräche. Wir haben uns mit ihm über das Konzept unterhalten.
Unter der Führung von General Manager Kevin Nattermann entwickelt das Le Méridien Frankfurt seine Unternehmenskultur derzeit umfassend weiter. Dafür wurde nicht nur ein Unternehmensleitbild entwickelt, sondern auch das klassische Jahresgespräch abgeschafft. Wir haben uns mit ihm Reflexion und Feebackkultur unterhalten. Und darüber, warum es eine neue Art des Mitarbeitergesprächs braucht.
Tophotel: Herr Nattermann, Jahresgespräche zählen zu den Instrumenten zeitgemäßer Unternehmenskultur. Sie sagen nun, diese seien veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Eine gewagte These.
Kevin Nattermann: Durchaus, schließlich gehört unser Haus zu einem großen Hotelkonzern, wo das klassische jährliche Recap-Gespräch in der DNA verankert ist. Worum es mir geht, ist, dass wir davon wegkommen müssen, dass es mit einem festen Gesprächstermin im Jahr getan ist. Das ist nicht mehr zeitgemäß, weil es in der Arbeitswelt heute eine viel größere Dynamik gibt, auf die wir reagieren müssen. Dazu gehört, Mitarbeitenden in immer kürzeren Intervallen Feedback zu geben. Nicht mehr zeitgemäß ist auch der Begriff Beurteilung, der ein Top-down-Verhältnis suggeriert. Sprich: Der Chef setzt sich mit seinen Mitarbeitenden an einen Tisch, sagt, was läuft und was nicht, und diese sollen im Ergebnis bitte daran arbeiten. Stattdessen braucht es Reflexion auf beiden Seiten, um dauerhaft Loyalität und Bindung zu schaffen.
Sie wollen es anders machen und haben jetzt in Ihrem Haus das sogenannte Reflexionsgespräch eingeführt: Was hat es damit auf sich?
Seit Jahresanfang führen wir Reflexionsgespräche, die sich nicht nur namentlich, sondern auch inhaltlich vom klassischen Beurteilungsgespräch unterscheiden…
Mehr dazu erfahren Sie in der neuen Tophotel-Ausgabe 5/2024.