Die Gruppe von Investor Samih Sawiris veröffentlicht ihren Nachhaltigkeitsbericht. Mehr Gäste und hohe Investitionen spiegeln sich in Emissionen und Energieverbrauch.
Mit neuen ESG-Zielen will sich die Andermatt Swiss Alps Gruppe stärker als nachhaltiger Tourismusbetrieb aufstellen. Im Fokus steht dabei die Initiative „Andermatt Responsible“ für einen klimaverträglichen Tourismus in der Region. Der Fortschrittsbericht „Andermatt Responsible 2023“ gibt einen Überblick über die CO2-Bilanz der Gruppe, die wichtigsten Umweltkennzahlen und erläutert die aktuellen ESG-Projekte.
Hohe Treibhausgasemissionen
So wurde für 2023 wieder der gemeinsame Treibhausgasfussabdruck der Andermatt Swiss Alps Gruppe sowie der Andermatt-Sedrun Sport AG berechnet. Dieser vergrößerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 55,8 Prozent auf 50’458,0 tCO2e*. Diese Erhöhung ist nach eigenen Angaben zurückzuführen auf eine intensive Bauphase in Andermatt Reuss, Umbauarbeiten im The Chedi Andermatt und Investitionen in die Infrastruktur der Ski Arena Andermatt-Sedrun. Im Betrieb waren die Treibhausgasemissionen 2023 rund elf Prozent höher als im Vorjahr.
Gesunken seien hingegen die bereits vorher sehr tiefen indirekten Emissionen, die durch die Bereitstellung für Energie anfallen. Weil die Strom- und Wärmeversorgung in sämtlichen Neubauten der Unternehmen klimaneutral sei und die Anlagen der Bergbahnen mit CO2-neutralem Strom aus der Region betrieben werden, betrugen diese nur 139,8 tCO2e für alle Unternehmen und damit 2,1 Prozent weniger als 2022.
Ressourcenverbrauch angestiegen
2023 haben mehr Gäste die Destination Andermatt-Sedrun besucht. Direkte Folge davon ist ein höherer Ressourcenverbrauch als im Vorjahr: Insgesamt wurden mehr fossile Brennstoffe, mehr Wasser und mehr Energie für Heizung und Kühlung benötigt. Zudem wurde mehr Abfall der Verbrennung zugeführt. Zusätzlicher Grund für die höheren Zahlen beim Treibstoffverbrauch ist die verbesserte Datenlage im Vergleich zum Vorjahr.
Gesunken ist hingegen der Stromverbrauch. 2023 lag ein Fokus auf der Energieoptimierung. So investierte das Unternehmen etwa in eine eigene Stromproduktion sowie in die Modernisierung von Infrastruktur wie der Beschneiungsanlage. Im Dorfteil Andermatt Reuss ging zudem eine Kältezentrale in Betrieb, die die Hotels, Restaurants und Retail-Flächen mit Kälte aus dem Grundwasser versorgt. Damit seien jetzt die Weichen für eine nachhaltige Kälteerzeugung gestellt.
Bereits im Jahr 2021 hat Andermatt Swiss Alps in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft Nachhaltigkeitsziele definiert. Ein Jahr später wurde das “Andermatt Responsible Board” geschaffen – ein Gremium, das diese Themen im Auftrag der Verwaltungsräte der Unternehmen strategisch führt. Anfang 2024 hat sich das Board neu aufgestellt und weitere Ziele festgelegt: Unter anderem wollen die Andermatt Swiss Alps Gruppe und die Andermatt-Sedrun Sport AG bis 2030 klimaneutral sein, die Zufriedenheit der Gäste und der Mitarbeitenden steigern und als Unternehmen nachhaltig profitabel sein. red/nz
Kohlendioxid-Äquivalent (C02e)
ist ein Maß für den Vergleich der Emissionen verschiedener Arten von Treibhausgasen auf der Grundlage ihres Treibhauspotenzials (global warming potential, GWP). Das CO2-Äquivalent für ein Gas wird durch Multiplikation der metrischen Tonnen des Gases mit dem zugehörigen GWP berechnet. Der GWP-Wert für Methan beträgt beispielsweise 25 und für Distickstoffoxid 298. Das bedeutet, dass die Emissionen einer Million Tonnen Methan bzw. Distickstoffoxid den Emissionen von 25 bzw. 298 Millionen Tonnen Kohlendioxid entsprechen.
(Quellen: Global Reporting Initiative und Eurostat)