Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.
Es muss sich etwas ändern auf den Chefetagen: Die Führungskräfte, die heute über die Zukunft von Unternehmen entscheiden, sollen nicht einfach nur funktionieren. Sie müssen Vorbildfunktion repräsentieren. Kommunizieren statt regieren. Anpacken statt anpassen. Zuhören statt ständig senden. Doch die Entwicklung scheint gerade andersherum zu laufen.
Er ist etliche Jahre CEO eines bedeutenden Hotel- und Touristikkonzerns, Jahrzehnte im Geschäft – aber alles andere als ein „Old School“-Manager. Nein, eher ein moderner Vorwärtsdenker, eine innovative Führungspersönlichkeit ohne Neigung zum Chef-Gehabe. „Der ist schon ein paar Mal um Cap Horn gesegelt“, sagen Leute, die ihn gut kennen, bewundernd. „Der hat uns schon aus mancher Krise erfolgreich gerettet“.
Im Gespräch mit der Nr. 1
„Wie schafft man das?“, will ich von ihm wissen. Seine Antwort kommt eher bescheiden daher: „Klingt abgedroschen, aber es geht nur im Team. Und ich denke, ich war meistens fair und glaubwürdig, auch wenn manche Entscheidungen hart sein mussten. Mein Wort zählt“.
Er habe bei seinen Mitarbeitern im Führungskreis stets darauf geachtet, dass sie authentische Persönlichkeiten sind, sich gern in flachen Hierarchien und durchlässigen Strukturen bewegen, eine gesunde Portion Selbstreflexion zeigen, Initiative und Unternehmergeist vorleben.
„Wer bei uns in Führung gehen will, sollte sein Ego an der Garderobe abgeben“
Was hat sich im Laufe der vielen Jahre im Management geändert?
„Unser Verständnis von moderner Führung ist in erster Linie DIENEN“, so die Antwort des CEO. Es gehe nicht um die eigene Person, die eigene Karriere, sondern um die Menschen, mit denen man etwas bewegen will und um den Erfolg des Unternehmens, den Markt,