Wussten Sie, dass in der Schweiz 54% aller Verbraucher täglich oder mehrmals pro Woche Bio-Produkte kaufen? Und dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Bio-Lebensmitteln in der Schweiz bei beeindruckenden CHF 439 liegt? Zusätzlich beläuft sich der Gesamtumsatz im Bereich Bio-Lebensmittel in der Schweiz auf stolze 3,873 Milliarden Franken. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen deutlich, wie stark das Interesse und die Nachfrage nach biologischen Produkten in der Schweiz sind.
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Bio Suisse befassen, einer Organisation, die eine führende Rolle in der Förderung von nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken spielt und deren Auswirkungen auf die Gastronomie in der Schweiz.
Was ist Bio Suisse?
Bio Suisse ist die treibende Kraft hinter der Entwicklung und Förderung des biologischen Landbaus in der Schweiz. Seit seiner Gründung im Jahr 1981 hat sich der Verband zu einer zentralen Instanz für Bio-Produkte und -Praktiken entwickelt. Die Marke Knospe, das Emblem der Schweizer Bio-Produzenten und ihrer Produkte, steht für die Einhaltung der strengen Richtlinien von Bio Suisse und garantiert einen hohen Standard in der biologischen Landwirtschaft.
Mehr als 1.300 Verarbeitungs- und Handelsbetriebe haben mit Bio Suisse Lizenzverträge abgeschlossen und produzieren eine Vielzahl von Knospe-Produkten, die schonend verarbeitet und nachhaltig hergestellt sind. Seit ihrer Gründung hat sich Bio Suisse kontinuierlich weiterentwickelt und ist heute die wichtigste Bio-Organisation in der Schweizer Agrarpolitik und im Markt. Dieser Erfolg ist dem Einsatz vieler Menschen zu verdanken, die sich mit Leidenschaft und Überzeugung für den Biolandbau und die Marke Knospe engagieren.
Die Grundsätze der Knospe-Bäuerinnen und -Bauern sowie Knospe-Gärtnerinnen und -Gärtner sind das Herzstück der Arbeit von Bio Suisse. Diese Grundsätze umfassen die Verantwortung für die Natur, die Förderung der Vielfalt von Flora und Fauna, die Einhaltung von hohen ethischen Standards und die Gewährleistung fairer Erzeugerpreise.
Bio Suisse verfolgt eine klare Vision: einen nachhaltigen landwirtschaftlichen Lebensraum zu schaffen, der Mensch, Tier, Pflanze und Umwelt gleichermassen berücksichtigt. Die Organisation setzt sich für einen ganzheitlichen Landbau ein, der authentische und gesunde Produkte erzeugt und den Konsumenten Geschmack und Genuss bietet.
Die Arbeit von Bio Suisse basiert auf starken Werten, darunter Nachhaltigkeit, Tierwohl, Biodiversität, Ressourcenschutz, Fairness und Transparenz. Der Verband engagiert sich aktiv für die Förderung und Weiterentwicklung des Biolandbaus in der Schweiz und setzt sich für die Sicherung einer nachhaltigen Zukunft für die Schweizer Bio-Produzenten ein.
Bedeutung von Bio Suisse in der Gastronomie: Einführung von Bio Cuisine
Bio Suisse ist nicht nur bestrebt, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, sondern auch die biologische Küche in die Gastronomie zu integrieren. Aus diesem Grund hat Bio Suisse 2023 das Label “Bio Cuisine” ins Leben gerufen, das Gastrobetriebe auszeichnet, die eine bestimmte Anzahl von Bio-Produkten verwenden.
Unter dem Motto “Gastronomie bedeutet Genuss – Genuss bedeutet Bio” steht die Knospe von Bio Suisse für Bio vom Feld bis auf den Teller. In der Gastronomie wird dies durch das Label Bio Cuisine sichtbar gemacht. Dieses einfache Modell, das sich an den Bedürfnissen der Konsumenten orientiert, ist dreistufig aufgebaut und zeichnet den Anteil an Bio- sowie Knospe-Produkten im Betrieb aus, basierend auf dem Einkaufswert der Lebensmittel und Getränke.
Die Bio Cuisine Knospen veranschaulichen deutlich den Grad der biologischen Zertifizierung in einem Gastronomie-Betrieb:
- 1 Knospe bedeutet, dass 30-60% der Produkte bio-zertifiziert sind.
- 2 Knospen stehen für einen Anteil von 60-90% bio-zertifizierten Produkten.
- 3 Knospen kennzeichnen einen Gastronomie-Betrieb, der zu 90-100% auf bio-zertifizierte Produkte setzt.
Vorteile der Bio Cuisine für die Gastronomie:
- Die Knospe von Bio Suisse ist bereits bekannt und geniesst grosses Vertrauen bei den Verbrauchern. Die Auszeichnung mit der Bio Cuisine unterstreicht Ihr Engagement für Nachhaltigkeit und ermöglicht es Ihnen, sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben.
- Bio-Produkte sind in der heutigen Zeit stark gefragt und ein Zeichen für verantwortungsbewusstes Handeln. Mit Bio Cuisine zeigen Sie Ihren Gästen, dass Sie diese Verantwortung übernehmen und ihren Teil zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.
- Darüber hinaus eröffnet Ihnen die Teilnahme an Bio Cuisine den Zugang zu einem breiten Bildungsangebot, das praxisnah, zeitgemäss und vernetzt ist. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihr Wissen über nachhaltige Gastronomiepraktiken kontinuierlich zu erweitern und Ihren Betrieb weiterzuentwickeln.
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Nicht zuletzt schafft Bio Cuisine Beziehungen und fördert den Austausch zwischen den Verantwortlichen der zertifizierten Betriebe. Durch ein breites Netzwerk und verbesserte Lieferketten für Bio-Produkte können Sie von den Erfahrungen anderer profitieren und Ihre Partnerschaften in der Branche stärken.
Bio Suisse in Aktion: Fallstudie an der EHL Hotelfachschule Passugg
Ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung der Prinzipien von Bio Suisse in der Gastronomie ist der “Bio Lunch”, der kürzlich an der EHL Hotelfachschule Passugg im Rahmen des Culinary Arts Major stattfand. Dieser Tag bot nicht nur einen Einblick in die Welt von Bio Suisse und Bio Cuisine, sondern präsentierte auch ein faszinierendes Zusammenspiel von Naturverbundenheit, Kreativität und kulinarischer Exzellenz.
Eine Schlüsselfigur dieses Events war Paolo Casanova, der Gault Millau Green Star Chef of the Year 2024 und Inhaber des Stüva Colani Madulain by Paolo Casanova. Mit 17 Gault Millau Punkten und einem Michelin-Stern ist Casanova weit mehr als nur ein renommierter Koch – er verkörpert eine einzigartige und kreative Kochphilosophie. Casanova, der bekannt ist für seine unkonventionellen Ansätze und seine enge Verbundenheit mit der Natur, verbringt viel Zeit in den Wäldern des Engadins, wo er nicht nur Inspiration findet, sondern auch eine Vielzahl von Zutaten für seine Küche sammelt – von Bärlauch über Wurzeln, Kräuter, Pilze bis hin zu Beeren und Moos. Laut Casanova gilt:
Every chef deserves to spend two hours in the forest for himself.
Der “Bio Lunch” war eine Zusammenarbeit zwischen Casanova und den Hotel-Kommunikations-Lernenden der EHL Hotelfachschule Passugg. Gemeinsam bereiteten sie ein exklusives Menü zu, das nicht nur den Gaumen verwöhnte, sondern auch einen Einblick in die Vielfalt und Qualität von Bio-Produkten bot. Hier ist das aussergewöhnliche Menü, das von Casanova kreiert und mit Hilfe der Lernenden zubereitet und serviert wurde:
Das Bio Lunch Menü von Paolo Casanova
Dieses Menü war nicht nur eine kulinarische Meisterleistung, sondern auch ein Beweis für die Vielseitigkeit und Raffinesse, die in der Verwendung von Bio-Produkten möglich ist. Jeder Gang spiegelte Casanovas kreative Interpretation klassischer Rezepte wider und zeigte, wie Bio-Zutaten aus der Natur eine einzigartige gastronomische Erfahrung schaffen können.
Der “Bio Lunch” war nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern auch eine Gelegenheit für die Studierenden, von einem Meister seines Fachs zu lernen und Einblicke in die Welt der biologischen Küche zu gewinnen. Casanovas leidenschaftlicher Einsatz für nachhaltige Kochpraktiken und seine unkonventionelle Herangehensweise inspirierten die Studierenden dazu, mutig zu sein und neue Wege in der Küche zu gehen. Casanova gibt den Studierenden mit auf den Weg:
Find the balance between high gastronomy and a healthy life.
Diese Veranstaltung an der EHL Hotelfachschule Passugg war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Bio Suisse und die Gastronomie Hand in Hand arbeiten können, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten und gleichzeitig kulinarische Spitzenleistungen zu erzielen.
Neben der beeindruckenden Kochkunst von Paolo Casanova und den Studierenden waren auch lokale Produzenten ein wichtiger Bestandteil des “Bio Lunch” an der EHL Hotelfachschule Passugg. Nina Hitz vom Hofladen “7099Egga” stellte das Rindfleisch für den Hauptgang zur Verfügung, während Marcel Zanolari von La Torre Weine SA, Poschiavo, passend zu den Gängen seine Bio-Weine servierte. Diese Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten unterstreicht das Engagement der EHL Hotelfachschule Passugg für regionale Produkte und nachhaltige Gastronomie.
Für eine nachhaltige Zukunft in der Gastronomie
Die Bedeutung von Bio Suisse und Initiativen wie Bio Cuisine geht weit über die Küchen der Schweiz hinaus. Sie repräsentieren einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, verarbeiten und konsumieren. In einer Zeit, in der der Ruf nach Nachhaltigkeit und Umweltschutz lauter denn je ist, bieten Bio Suisse und Bio Cuisine konkrete Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.
Die Einführung von Bio Cuisine in der Gastronomie hebt das Engagement der Restaurants für Nachhaltigkeit hervor und bietet den Gästen die Gewissheit, dass ihre Mahlzeiten nicht nur köstlich, sondern auch ethisch und umweltfreundlich sind. Die Auszeichnung mit dem Bio Cuisine Label ermöglicht es den Gastronomen, sich von der Konkurrenz abzuheben und einen Mehrwert für ihre Gäste zu schaffen.
Köche wie Paolo Casanova spielen eine entscheidende Rolle in diesem Wandel. Mit ihrer Leidenschaft für hochwertige und nachhaltige Zutaten inspirieren sie nicht nur ihre Kollegen, sondern auch die nächste Generation von Hoteliers und Gastronomen. Durch die Weitergabe ihres Wissens und ihrer Erfahrungen tragen sie dazu bei, eine neue Generation von Köchen und Gastronomen heranzubilden, die nicht nur kulinarische Spitzenleistungen anstreben, sondern auch die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Gastronomie verstehen.
Indem wir Bio Suisse, Bio Cuisine und visionäre Köche wie Paolo Casanova unterstützen, legen wir den Grundstein für eine Zukunft, in der Genuss und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Durch die Förderung von Bio-Produkten und nachhaltigen Kochpraktiken tragen wir nicht nur zum Schutz unserer Umwelt bei, sondern schaffen auch ein gastronomisches Erbe, das wir stolz an zukünftige Generationen weitergeben können.
