Rund 30 Stunden hat die Sturmflut an der Ostseeküste gewütet und die Existenz vieler Menschen einfach weggespült. Besonders bitter für die Betroffenen, sie haben nicht nur Hab und Gut verloren und müssen alles mühsam wieder aufbauen, sie erhalten auch keinerlei finanziellen Ausgleich. Denn Versicherungen bieten in dieser Region keine Policen zur Absicherung gegen Naturgewalten wie eine Sturmflut.
Das Hotel Hafen Flensburg hat es besonders schlimm erwischt, einen Eindruck der Zerstörung durch die Sturmflut machte sich am Dienstag. Ministerpräsident Daniel Günther vor Ort und hörte sich die Erwartungen von Hotelgeschäftsführerin Kirsten Herrmann für ihr Haus und andere Betroffene an: Finanzielle Unterstützung, rasche Hilfe und wirkungsvolle Prävention sind jetzt am wichtigsten. Kirsten Herrmann hat das Wohl aller Betroffenen im Auge und kann ein wenig aufatmen, als der Ministerpräsident deutliche Signale für unbürokratische Unterstützung gibt.
Eigentlich liegt das Hotel idyllisch am historischen Hafen der Fördestadt, doch genau diese Lage wurde ihm zum Verhängnis: Wind und Wasser drückten in das enge Hafenbecken und brachten es zum Überlaufen. Dagegen konnten auch die hoteleigenen Schotten, Spundwände und Pumpen nichts ausrichten, die Hotelcrew hat bis zur Entkräftung rund um die Uhr Wasser geschöpft und auch die Feuerwehr konnte nur noch Schlimmeres verhindern. „Der Einsatz der Feuerwehr und die Freundlichkeit der Menschen in höheren Lagen, die uns mit Essen, heißen Getränken und helfenden Händen unterstützt haben, macht mich glücklich. Und zum Glück kam kein Mensch zu Schaden. Aber das dritte Mal in knapp sechs Jahren seit Eröffnung so schlimm von einer Sturmflut getroffen worden zu sein, lässt mich fast verzweifeln.