02. Dezember 2025
Im modernen Hotelmarketing entscheidet ein optimal abgestimmter Mix aus Vertriebskanälen darüber, wie sichtbar ein Hotel ist und wie profitabel Buchungen generiert werden. Während früher Reisebüros und Telefonreservierungen dominierten, steht Hoteliers heute ein breites Spektrum digitaler Möglichkeiten zur Verfügung – von der eigenen Website über OTAs bis hin zu Metasuchmaschinen und Social Media.
Dieser Leitfaden zeigt, wie Sie Ihren Hotelvertrieb strategisch ausrichten, welche Kanäle sich für welche Ziele eignen und wie Sie die Direktbuchungen nachhaltig steigern.
1. Was sind Vertriebskanäle im Hotelgewerbe – Definition und Bedeutung
Vertriebskanäle im Hotel sind sämtliche Wege, über die Gäste ein Zimmer entdecken, vergleichen und letztlich buchen können. Dazu gehören u. a.:
- Die eigene Hotel-Website
- Buchungsportale (OTAs)
- Reiseveranstalter
- Metasuchmaschinen
- Social Media
- Google Hotel Ads
- Telefon, E-Mail, Walk-ins
Warum sind Vertriebskanäle so wichtig?
Weil sie direkt beeinflussen:
- Auslastung und Umsatz,
- Kosten pro Buchung,
- die Abhängigkeit von OTAs,
- die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Unterkünften.
Ein professionell gemanagter Vertriebsmix ist einer der größten Erfolgsfaktoren eines modernen Hotels.

2. Direkte und indirekte Vertriebskanäle – ein Überblick
Direkte Vertriebskanäle
Hier bucht der Gast unmittelbar beim Hotel. Beispiele:
- Eigene Hotel-Website mit Buchungsmaschine
- Telefon und E-Mail
- Social Media mit Direktlink zur Buchung
- Google Business Profile (wenn auf die eigene Website verlinkt)
Vorteile:
- Höchste Marge (keine Provisionen)
- Direkte Gästebeziehung
- Kontrolle über Daten, Kommunikation und Upselling
- Stärkere Markenbindung
Nachteile:
- Höherer Aufwand für Marketing und Website-Optimierung
- Konkurrenzstarke Branchen (SEO, Hotelanzeigen, Vergleichsportale)
Indirekte Vertriebskanäle
Diese Kanäle stehen zwischen Hotel und Gast. Beispiele:
- OTAs wie Booking.com, Expedia, HRS
- Reiseveranstalter und Reisebüros
- Metasuchmaschinen wie Google Hotels, Trivago, Kayak
Vorteile:
- Hohe Reichweite und Sichtbarkeit
- Schnelle Buchungen, auch in schwachen Zeiten
- Vertrauen durch starke Marken (z. B. Booking.com)
Nachteile:
- Hohe Provisionen (oft 12–18 %, manchmal mehr)
- Weniger Kontrolle über Gästedaten
- Erhöhte Konkurrenz auf der Plattform (Preisdruck)

3. Vor- und Nachteile von OTAs
OTAs (Online Travel Agencies) sind für viele Hotels unverzichtbar – gleichzeitig aber auch kostspielig.
Vorteile von OTAs
- Massive Reichweite: Millionen potenzieller Gäste weltweit.
- Marketingpower: Professionelle Kampagnen, die das Hotel selbst kaum stemmen könnte.
- Hohe Conversion Rates: Nutzer kennen und vertrauen OTAs.
- Schnelle Buchungen: Besonders nützlich bei spontaner Nachfrage.
Nachteile von OTAs
- Hohe Provisionen schmälern die Gewinnspanne.
- Abhängigkeit: Viele Hotels verlassen sich zu stark auf OTAs.
- Eingeschränkte Markenpräsenz: Gäste erinnern sich oft nur an die OTA, nicht an das Hotel.
- Wettbewerb im Listing: Andere Hotels werden direkt daneben angezeigt.
Fazit: OTAs sind hervorragende Reichweitenkanäle, sollten aber nicht zum primären Vertriebskanal werden. Sie gehören als Ergänzung in den Mix – nicht als Hauptsäule.
4. Die eigene Hotel-Website als zentraler Baustein im Vertriebsmix
Eine moderne, schnelle und barrierefreie Hotel-Website mit integriertem Buchungssystem ist der stärkste direkte Vertriebskanal.
Warum die eigene Website so wichtig ist
- Beste Marge pro Buchung
- Absolute Kontrolle über Inhalte, Preise und Marke
- Optimales Storytelling über das eigene Haus
- Unabhängigkeit von Plattformen
- Datenerhebung für CRM und Retargeting
Was eine performante Hotel-Website braucht
- Mobile First Design
- Schnelle Ladezeiten
- DSGVO-konformes Buchungssystem
- Professionelle Fotos & virtuelle Touren
- SEO-optimierte Inhalte
- Klare CTAs wie „Jetzt direkt buchen und sparen“
Für webdesign-hotel.de besonders relevant:
Viele Hoteliers unterschätzen, wie stark UX, Ladezeit und Barrierefreiheit die Conversion beeinflussen. Moderne CMS wie Joomla oder WordPress ermöglichen performante, gut pflegbare Lösungen mit umfangreichen Integrationsmöglichkeiten. Gerade für kleinere und unabhängige Hotels ist eine professionelle Website die wichtigste Basis, um im Wettbewerb mit großen Ketten sichtbar zu bleiben und mehr Direktbuchungen zu generieren.
5. Strategische Kanalwahl: Die richtige Kombination für Ihr Hotel
Ein ausgewogener Vertriebsmix folgt dem Prinzip:
Sichtbarkeit über OTAs – Buchung über die Website.
Empfehlenswerte Vorgehensweise:
- Basispräsenz auf 1–2 großen OTAs (Booking.com & ggf. Expedia)
- Starke eigene Website, die auf Direktbuchung ausgelegt ist
- Metasuchmaschinen nutzen, um Preistransparenz zu bieten
- Google Hotel Ads für gezielten Direktvertrieb
- Social Media Sichtbarkeit, besonders in Lifestyle- und Erlebnisbranchen
- Datenanalyse: Conversion Rates, Kosten pro Buchung, Stornoquote
Richtwert für eine gesunde Verteilung:
- 40–60 % Direktbuchungen
- 20–40 % OTAs
- Rest: Geschäftsreisen, Gruppen, Stammgäste, Offline-Kanäle
Je höher der Direktbuchungsanteil, desto wirtschaftlicher arbeitet ein Hotel langfristig.
6. Aktuelle Trends im digitalen Hotelvertrieb
Der Hotelvertrieb verändert sich rasant. Diese Trends sollten Sie im Blick behalten:
1. Metasuchmaschinen werden immer wichtiger
Google Hotels, Trivago und Kayak bündeln Preise verschiedener Anbieter.
Wer hier gelistet ist, hat bessere Chancen auf Direktbuchungen.
2. Google Hotel Ads als Wachstumshebel
Hotels können dort direkt gegen OTAs bieten. Vorteil:
Der Gast gelangt auf die Hotel-Website, nicht auf ein OTA-Profil.
3. Social Media als Inspirationskanal
Instagram, TikTok und Facebook fungieren zunehmend als:
- Reiseinspiration
- Storytelling-Plattform
- Kommunikationskanal
Direktbuchungen entstehen, wenn hier der Link zur Website optimal platziert ist – etwa über Link in Bio, Story-Sticker oder Call-to-Action-Buttons.
4. KI-basierte Preisoptimierung
Revenue-Management-Tools nutzen KI, um:
- Nachfrage zu prognostizieren
- Preise dynamisch anzupassen
- Umsatz pro verfügbarem Zimmer zu erhöhen
5. Mobile First
Über 60 % aller Buchungen erfolgen mittlerweile mobil.
Eine mobile Website ist kein Bonus mehr, sondern Pflicht.
7. Tipps zur Steigerung der Direktbuchungen
Mehr Direktbuchungen sind möglich – mit der richtigen Strategie:
1. Bestpreisgarantie klar kommunizieren
„Direkt buchen = bester Preis“ sollte gut sichtbar sein.
2. Website für Conversion optimieren
- Klare Buchungsbuttons
- Weniger Ablenkungen
- Wenige, logisch strukturierte Schritte
3. Exklusive Vorteile für Direktbucher anbieten
z. B.:
- Flexible Stornierung
- Kostenloses Upgrade
- Early Check-in / Late Check-out
- Begrüßungsgetränk
Wichtig: Nicht gegen die Rate Parity Regeln der OTAs verstoßen.
4. Storytelling & Content Marketing
Authentische Inhalte schaffen Vertrauen:
- Fotos, Videos, virtuelle Rundgänge
- Tipps zu Aktivitäten und Restaurants
- Persönliche Geschichten aus dem Hotel
5. SEO als langfristige Investition
Höheres Ranking = mehr Direktbuchungen.
Wichtige Keywords:
- „Hotel + Ort“
- „Boutique Hotel + Region“
- „Wellnesshotel in …“
- „Ferienhotel + Stadt“
6. Google Business Profile optimieren
Viele Gäste buchen direkt nach dem Blick auf:
- Bewertungen
- Fotos
- Preise
7. Remarketing einsetzen
Erinnerungsanzeigen holen unentschlossene Nutzer zurück.
8. Kennzahlen und Controlling im Hotelvertrieb
Damit Sie Ihre Vertriebskanäle im Hotel wirklich strategisch steuern können, brauchen Sie klare Kennzahlen. Nur so erkennen Sie, welche Kanäle profitabel sind und wo Sie nachjustieren sollten.
- Kosten pro Buchung (CPA): Gesamtkosten eines Kanals (Provisionen, Ads, Gebühren) geteilt durch die Anzahl der Buchungen.
- Conversion Rate: Verhältnis von Website-Besuchern zu tatsächlichen Buchungen.
- ADR (Average Daily Rate): Durchschnittlicher Zimmerpreis pro belegtem Zimmer.
- RevPAR (Revenue per Available Room): Umsatz pro verfügbarem Zimmer – wichtiger Gesamtindikator.
- Stornoquote pro Kanal: Wie häufig Buchungen wieder storniert werden.
Vergleichen Sie diese Kennzahlen kanalweise: Ein Kanal mit niedriger Provision, aber hoher Stornoquote und niedriger Conversion kann am Ende teurer sein als ein scheinbar „teurer“ OTA mit stabiler Nachfrage.
9. Häufige Fehler im Umgang mit Vertriebskanälen
Viele Hotels verschenken Potenzial, weil sie typische Fehler im Hotelvertrieb machen. Zu den häufigsten gehören:
- Überabhängigkeit von einem einzelnen OTA: Wenn 70–90 % der Buchungen von einem einzigen Partner kommen, sind Sie stark erpressbar bei Provisionen und Richtlinien.
- Uneinheitliche Raten und Verfügbarkeiten: Gäste finden unterschiedliche Preise auf verschiedenen Plattformen – das erzeugt Misstrauen.
- Vernachlässigte Website: Veraltete Inhalte, langsame Ladezeiten oder fehlende Mobile-Optimierung bremsen Direktbuchungen.
- Keine klare Zielgruppenstrategie: Alle Kanäle werden „irgendwie“ bespielt, statt sich auf die wichtigsten Segmente zu konzentrieren.
- Kein regelmäßiges Monitoring: Wer seine Kanäle nicht monatlich auswertet, bemerkt Probleme oft erst, wenn es
