Im Südtiroler Hotel verschwimmen die Grenzen zwischen Garten und Gästezimmer. Das Designstudio Noa hat 13 Apartments so umgebaut, dass Bad, Schlafbereich und Wohnraum ineinander übergehen.
Das Hotel Nutzhof bei Meran hat seine 13 Apartments in der Dependance umfassend renoviert und mit einem neuen Interior Design ausgestattet. Das Studio Noa setzte die Gestaltung um, die sich an der mediterranen Gartenanlage des Hotels orientiert. Palmen, Olivenbäume, Zypressen und Weinreben dienten als Inspiration für Materialien, Farben und Raumgestaltung.
Das Hotel der Familie Obkircher liegt am Fuße der Texelgruppe und ist zugleich ein landwirtschaftlicher Betrieb. Das Anwesen besteht aus drei Gebäuden: dem Haupthaus, einer Dependance mit Apartments und einem Wellnessbereich.
Offene Raumkonzepte statt klassischer Zimmeraufteilung
Die neu gestalteten Apartments, zwischen 35 und 65 Quadratmeter groß und auf vier Etagen verteilt, zeichnen sich durch offene Grundrisse aus, in denen Bad, Schlaf- und Wohnbereich fließend ineinander übergehen. Bei der Renovierung blieben die tragenden Bauteile erhalten, während die gesamte Haustechnik erneuert wurde.

„Wir haben das Projekt nicht vom klassischen Platzbedarf der Möbel aus angegangen, sondern mit der Idee, dass jedes Zimmer zu einem privaten Wohlfühlbereich für die Gäste wird“, erläutert Christian Rottensteiner, Partner bei Noa und verantwortlicher Architekt des Projekts. Die Badezimmer seien als offene Räume konzipiert worden, die eine Sichtverbindung nach außen herstellen und Orte des Wohlbefindens werden sollen.


Materialien und Farben erinnern an den Garten
Das Interior Design greift die natürliche Umgebung auf: Warme, erdige Töne, taktile Oberflächen, grob verputzte Wände und organische Formen spiegeln die mediterrane Pflanzenwelt wider. Maßgefertigte Möbel folgen organischen Linien und nehmen die Höhenlinien der Landschaft auf. Ein durchgehendes Designelement über den Betten, von den Designern „der Himmel“ genannt, erinnert an die Pergolen des Gartens und schafft eine Verbindung von Außen- und Innenraum.
Weitere Details, die das Konzept prägen, sind Bouclé-Sessel sowie abgerundete Bettkopfenden. Die Materialien umfassen Metall, Holz, Rattan, Keramik und Putz. Die Farbpalette ist dezent, mit Ausnahme eines Akzents in Koralle an den Küchenwänden und den Polsterstoffen. Metallstäbe, die wie Ranken den Raum durchziehen, verbinden die unterschiedlichen Bereiche und dienen flexibel als Kleiderhaken, Lampen oder perforierte Raumtrenner. Ein voll ausgestattetes Küchenmodul ist in ein spezielles Möbel integriert und lässt sich bei Bedarf öffnen oder schließen.
„In den Zimmern herrscht eine Atmosphäre der vollständigen Verbindung mit der Umgebung. Wir sind überzeugt, dass dies der wahre Luxus ist: die Möglichkeit, ein echtes, analoges Entspannungserlebnis zu genießen“, sagt Mara Jungmann, Interior Designerin bei Noa. red/sar
