
Während viele Weltregionen mit rückläufigen Bauaktivitäten kämpfen, zeigt Europas Hotelbranche eine bemerkenswerte Widerstandskraft. Laut aktuellen CoStar-Daten wächst die Zahl der geplanten und im Bau befindlichen Hotels auf dem Kontinent – entgegen dem globalen Trend. Hotel Inside kennt die Hintergründe.
Die europäische Hotellerie zeigt im dritten Quartal 2025 ein deutliches Lebenszeichen: Als einzige Weltregion verzeichnet Europa laut dem Datenanbieter CoStar einen Zuwachs bei Hotelbauprojekten und in der gesamten Entwicklungspipeline. Insgesamt befinden sich 171.589 Zimmer im Bau – ein Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Planungsphase sind 185.254 Zimmer (+14,2 %), während sich 71.502 Zimmer in der Endplanung befinden – hier verzeichnet Europa zwar ein Minus von 18,5 %, bleibt aber im globalen Vergleich auf Wachstumskurs. Damit summiert sich die Zahl der in Europa unter Vertrag befindlichen Hotelzimmer auf 428.345, ein Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Innerhalb Europas führen Großbritannien und Deutschland die Rangliste an: Mit 24.540 beziehungsweise 22.622 Zimmern im Bau zählen beide Länder zu den aktivsten Märkten der Region. Das Wachstum wird vor allem von der anhaltenden Nachfrage nach Markenhotels, nachhaltigen Bauprojekten und neuen urbanen Konzepten getragen.

Ein Blick in andere Weltregionen zeigt dagegen ein gemischtes Bild. Im asiatisch-pazifischen Raum sind derzeit 492.663 Zimmer im Bau, was einem Rückgang von 3,2 Prozent entspricht. Die Planungsphase verzeichnet hier ein leichtes Plus von 6,6 Prozent (415.446 Zimmer), während die Endplanung mit 42.911 Zimmern stark nachlässt (-22,6%). China bleibt mit 280.577 Zimmern der klare Spitzenreiter, gefolgt von Indien (41.711) und Vietnam (39.078). Insgesamt sind in der Region 951.020 Zimmer unter Vertrag – ein leichtes Minus von 0,3 Prozent.
Im Nahen Osten und in Afrika zeichnet sich ein ähnliches Muster ab: Die Zahl der im Bau befindlichen Zimmer sinkt um 9,4 Prozent auf 99.895, während die Planungen um 10,9 Prozent auf 94.485 Zimmer steigen. Die Endplanungen brechen um 37,3 Prozent ein (19.396 Zimmer). Insgesamt verzeichnet die Region 213.776 Zimmer unter Vertrag, ein Minus von 5,6 Prozent. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate bleiben die führenden Märkte.
In Amerika ist der Trend ebenfalls rückläufig. Die Region meldet 190.842 Zimmer im Bau (-8,8 %), 390.345 Zimmer in der Planung (+0,8 %) und 292.538 Zimmer in der Endplanung (-4,1 %). Insgesamt ergibt das 873.725 Zimmer unter Vertrag, ein Minus von 3,1 Prozent. Die USA führen mit 138.922 Zimmern im Bau, gefolgt von Mexiko (14.290), Kanada (8.988) und Brasilien (5.481).
Mit diesen Zahlen bestätigt CoStar eine bemerkenswerte Entwicklung: Während globale Hotelpipelines stagnieren oder schrumpfen, bleibt Europa ein dynamischer Investitionsstandort. Die Kombination aus stabilem Tourismus, Investorenvertrauen und regionaler Diversität macht den Kontinent derzeit zum Motor der weltweiten Hotelentwicklung.
