Marriott, der grösste Hotelkonzern der Welt und in der Schweiz mit über 30 Hotels präsent, legt im dritten Quartal 2025 solide, wenn auch gedämpfte Zahlen vor. Während der globale RevPAR nur leicht wächst, treiben internationale Märkte und ein rekordhohes Zimmerportfolio die Entwicklung voran. Nordamerika hingegen schwächelt.
Marriott International hat für das dritte Quartal 2025 ein verhaltenes, aber insgesamt positives Wachstum präsentiert. Der globale Umsatz pro verfügbares Zimmer (RevPAR) stieg um 0,5 Prozent – ein Wert, der vor allem durch die internationale Nachfrage getragen wurde. In den globalen Märkten legte der RevPAR um 2,6 Prozent zu, während die USA und Kanada ein Minus von 0,4 Prozent verbuchten.

CEO Anthony Capuano unterstrich die «starke Umsetzung der Wachstumsstrategie» und verwies auf die Vorteile des Asset-Light-Geschäftsmodells, das trotz makroökonomischer Unsicherheiten stabile Cashflows ermögliche. Besonders positiv entwickelte sich die Region Asien-Pazifik (APEC), die fast 5 Prozent RevPAR-Wachstum verzeichnete. Japan, Australien und Vietnam erwiesen sich hierbei als zentrale Wachstumsmärkte.
Das Bild in Nordamerika sieht hingegen deutlich schwächer aus. Der Rückgang in den unteren Kettenklassen wird laut Marriott vor allem auf eine reduzierte staatliche Reisetätigkeit zurückgeführt. Im Luxussegment hingegen zeigt sich das Unternehmen robust: Weltweit verzeichneten die Luxushotels einen RevPAR-Anstieg von 4 Prozent.

Finanziell bleibt Marriott auf Kurs. Der berichtete Nettogewinn für das dritte Quartal lag bei 728 Millionen USD, das bereinigte EBITDA bei 1,349 Milliarden USD. Die Basismanagement- und Franchisegebühren stiegen um knapp 6 Prozent auf 1,19 Milliarden USD – getrieben durch Zimmerwachstum und höhere Kreditkarteneinnahmen.
Das Zimmerportfolio legte um rund 17.900 Netto-Zimmer zu, was einem Wachstum von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Rund ein Drittel aller Unterzeichnungen und Eröffnungen entfällt inzwischen auf Konvertierungen – ein Indikator für die starke Marktposition der Marken. Für das Gesamtjahr erwartet Marriott ein Netto-Zimmerwachstum von etwa 5 Prozent.
Ein besonders starkes Signal setzt die Entwicklungspipeline: Sie erreichte mit 3.900 Projekten und über 596.000 Zimmern einen neuen Rekordwert. Mehr als die Hälfte der Projekte liegt in internationalen Märkten, was die strategische Bedeutung der globalen Expansion unterstreicht.
Auch Marriott Bonvoy, das Loyalty-Programm des Konzerns, wächst rasant weiter. Im dritten Quartal kamen 12 Millionen neue Mitglieder hinzu – insgesamt zählt das Programm damit knapp 260 Millionen Nutzer weltweit. Die Mitgliederpenetration liegt bei beeindruckenden 75 Prozent in den USA und Kanada sowie 68 Prozent weltweit.
Aktionäre profitieren weiterhin erheblich vom Shareholder-Return: Marriott kaufte im dritten Quartal Aktien für 0,8 Milliarden USD zurück. Bis Ende Oktober wurden insgesamt rund 3,1 Milliarden USD an Dividenden und Rückkäufen ausgeschüttet. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen eine Gesamtausschüttung von rund 4 Milliarden USD.
Mit solidem RevPAR-Wachstum, starker internationaler Dynamik und einer historisch hohen Pipeline geht Marriott selbstbewusst ins Jahresende – auch wenn die Schwäche am nordamerikanischen Markt zunehmend zum Risikofaktor wird.
