
Hotels und Restaurants kämpfen mit Zeitverlust durch unübersichtliche IT-Systeme, während Gäste immer mehr schnelle Services per KI erwarten.
Hotels und Gastronomiebetriebe in der DACH-Region verlieren im Durchschnitt 51 Arbeitstage pro Teammitglied, weil sie zwischen unterschiedlichen IT-Systemen wechseln und Daten manuell zusammenführen müssen. Gleichzeitig erwarten Gäste schnellere Services durch Künstliche Intelligenz (KI) – doch der menschliche Faktor bleibt entscheidend, wie eine Umfrage von Access Hospitality zeigt.
Je mehr Tools, desto höher die Zeitverluste
Deutsche Hotels verbringen laut Studie durchschnittlich 66 Tage pro Jahr damit, verschiedene Tools zu nutzen, österreichische 67 Tage. Schweizer Hotels führen die Liste mit 83 verlorenen Arbeitstagen an. Der Grund: Schweizer Betriebe setzen im Schnitt auf 5,4 verschiedene Systeme, Deutschland auf 4,7 und Österreich auf 4,6. Fest steht: Je mehr Tools, desto höher die Zeitverluste und desto größer die wahrgenommenen Betriebskosten: 17 bis 21 Prozent gelten als ineffizient.

KI als Chance, aber kein Ersatz
Fast 40 Prozent der befragten Betriebe sehen in KI eine Möglichkeit, Ineffizienzen zu reduzieren. Erwartet werden vor allem Verbesserungen in zentralen Geschäftsprozessen (40 Prozent) und Reportings (37 Prozent). 32 Prozent setzen auf gesteigerte Guest Experience durch KI.
Bei Gästen zeigt die Umfrage ein differenziertes Bild: Zwar glauben 37 bis 38 Prozent, dass KI einen besseren Service bieten kann als Personal, doch beim Trinkgeld geben fast alle Befragten Menschen den Vorzug. Nur rund die Hälfte ist bereit, KI-Services finanziell zu honorieren. Schnelleres Bestellen, Echtzeit-Übersetzungen und nahtlose Abläufe stehen dabei laut der Ergebnisse hoch im Kurs.
Integrierte Systeme als Fundament
96 Prozent der Hotels und 88 Prozent der Gastronomiebetriebe sehen in integrierten IT-Lösungen den Schlüssel zur Skalierung ihres Betriebs. Konsolidierte Echtzeitdaten über alle Geschäftsbereiche hinweg gelten für 76 Prozent als besonders wertvoll. „Gäste erwarten einen schnelleren Service, den das Gastgewerbe durch Zeitersparnis im Betrieb mithilfe von KI erreichen kann”, sagt Champa Magesh, Managing Director von Access Hospitality. „KI sollte jedoch Wartezeiten verkürzen, nicht Menschen verdrängen. Die Herausforderung liegt zunächst darin, die fragmentierten Systemlandschaften zu konsolidieren, um dann das Potenzial von KI voll auszuschöpfen.“
Der vollständige Report zu KI und integrierten Systemen im Gastgewerbe kann hier abgerufen werden. red/nz
Die Methodik
Der Software-Anbieter Access Hospitality erhob die Umfrage vom 30. Juli bis zum 7. August. Es wurden 1.000 Unternehmen des Gastgewerbes und 8.000 Verbraucher ab 18 Jahren in acht Ländern befragt, darunter Großbritannien, USA, Deutschland, Österreich, Schweiz, Australien, Indonesien und Indien. In der DACH-Region wurden 1.001 Verbraucher befragt.
