Drei globale Studien – von Booking.com, Trip.com & Google sowie Hilton – zeigen ein klares Bild des Reisejahres 2026: Reisen wird persönlicher, bewusster und technischer. Künstliche Intelligenz wird zum Reisebegleiter, Sinnsuche ersetzt Konsumtourismus, und Stille wird zum neuen Luxus. Die Branche steht an der Schwelle zu einer Ära, in der Technologie und Achtsamkeit Hand in Hand gehen. Hotel Inside fasst die wichtigsten Erkenntnisse, Thesen und Trends zusammen:
Booking.com: Die Ära des Individuellen
Unter dem Motto „The Era of YOU“ sieht Booking.com 2026 als Jahr der Selbstverwirklichung. Reisende suchen Authentizität und emotionale Erlebnisse statt standardisierter Ferien. Zehn Megatrends prägen die Zukunft: von kleinen Alltagsfluchten („Modern Milestone Missions“) über Romantasy-Trips bis zu KI-gesteuerten Hotels („Humanoid Homes“). Reisen wird zur Bühne der eigenen Identität – ein Spiegel der Persönlichkeit.
Trip.com & Google: Sinnsuche, Gemeinschaft und KI
Die gemeinsame Studie „Why Travel?“ von Trip.com und Google beschreibt eine neue Generation von Reisenden, die nicht nur Ziele, sondern Bedeutung sucht. Reisen wird zur Ausdrucksform von Identität und Kultur. Livestream-Reisen, Wellness, Sport-Events und KI-Planungstools prägen das Reiseverhalten. Die Grenzen zwischen digitaler und physischer Welt verschwimmen: KI-Systeme wie Trip.Planner oder Google Gemini werden zu persönlichen Reiseassistenten. Die Devise lautet: weniger Distanz, mehr Tiefe.
Hilton: Die neue Sehnsucht nach Stille
Hiltons Studie „Hushpitality“ offenbart die Gegenbewegung zum schnellen, digitalen Reisen. 56% der Reisenden nennen Ruhe und Erholung als Hauptmotiv, 36% mentale Gesundheit. Alleinreisen, Schweige-Retreats, digitale Entschleunigung und In-Room-Wellness werden zur neuen Form von Luxus. Hotels verwandeln sich in Rückzugsorte, an denen Technologie nicht Lärm erzeugt, sondern Gelassenheit ermöglicht.
Zwischen KI und Achtsamkeit
Die drei Berichte zeigen ein gemeinsames Zukunftsbild: Reisen 2026 wird hybrid. Einerseits übernimmt künstliche Intelligenz die Planung und personalisiert Erlebnisse bis ins Detail. Andererseits wächst das Bedürfnis nach Ruhe, Entschleunigung und Authentizität. Reisen wird zur Suche nach Sinn – ob digital geplant oder still erlebt. Die Zukunft des Reisens liegt in der Balance zwischen Technik und Menschlichkeit.
Reisen wird 2026 zu einem zutiefst persönlichen Erlebnis. Die neue Ausgabe der Booking.com-Reisetrends zeigt, wie Individualität, Technologie, Achtsamkeit und Sinnsuche das Verhalten der Urlauber verändern. 29.000 Reisende aus 33 Ländern geben einen Ausblick auf das, was künftig den globalen Tourismus prägt – und machen klar: Das Jahr 2026 gehört der Selbstverwirklichung auf Reisen.
Die Ära des Individuellen
Unter dem Motto „The Era of YOU“ feiert die zehnte Ausgabe der Booking.com-Reisetrends den Abschied von standardisierten Ferien. Statt Pauschalreisen und Checklisten steht die Authentizität im Vordergrund – Reisen wird zur Bühne des eigenen Lebensstils. Ob Wellness-Auszeit, Fantasy-Flucht oder technologische Komfortreise: Die neue Generation von Urlaubern will sich auf Reisen wiederfinden – und zwar ganz ohne Kompromisse.
Kleine Siege, grosse Abenteuer
Unter dem Trend „Modern Milestone Missions“ rücken kleine Erfolge des Alltags in den Mittelpunkt. 67% der Befragten sehen spontane Reisen als Belohnung für die Mühen des Alltags, 75% gönnen sich Trips nach Arbeitsprojekten oder Lebensmeilensteinen. Reisen wird so zum Ventil für Lebensfreude – ob nach Manaus im Amazonasgebiet oder ans nächste Wochenende ans Meer.
Zurück zur Stille
Mit „Hushed Hobbies“ sucht die Generation 2026 die Ruhe in der Natur: Mottenspotting statt Marathon, Fischen statt Feiern. Fast ein Viertel der Reisenden will Urlaub machen, um leise, naturverbundene Hobbys zu pflegen. Orte wie Sal auf den Kapverden stehen für diese Entschleunigung – wo Stille, Vogelrufe und Meeresrauschen den Takt vorgeben.
Romantasy und Realität
Ein Trend zwischen Eskapismus und Emotion: „Romantasy Retreats“. Inspiriert von Fantasy-Literatur mit Drachen, Burgen und magischen Liebesgeschichten, wollen 71% der Reisenden Orte besuchen, die wie aus einem Roman stammen. Münster etwa – mit seinen Burgen, Kopfsteinpflastern und gotischen Kirchen – wird so zur märchenhaften Bühne für moderne Tagträume.
Beziehungs-Check im Urlaub
Mit dem „Turbulence Test“ wird der Urlaub zum Prüfstein für Freundschaften und Partnerschaften. 37% der Reisenden planen Trips, um die Kompatibilität mit neuen Partnern, Kollegen oder Freunden zu testen. Ob romantisch oder platonisch – gemeinsame Erlebnisse werden zum Beziehungstest, etwa an Vietnams Stränden von Mũi Né.
Glowcations – Reisen für die Haut
Beauty wird zum Reisegrund: 80% der Befragten interessieren sich für sogenannte „Glowcations“, also Trips, die Wellness und Hautpflege vereinen. Orte wie Port Douglas in Australien verbinden Spa-Kultur, Naturerlebnis und Achtsamkeit – zwischen Barrier Reef und Dschungel. Wellnessreisen werden zu High-Tech-Erfahrungen mit personalisierten Routinen gegen Jetlag und Stress.
Souvenirs mit Stil
„Shelf-ie Souvenirs“ heisst der Trend, der Kühlschrankmagnete ablöst. Designobjekte, Delikatessen oder nachhaltige Handwerksstücke werden zum neuen Reisesouvenir. 68% der Reisenden planen gezielt, solche Mitbringsel zu sammeln – Erinnerungen mit kulturellem und ästhetischem Wert. Guangzhou in China steht beispielhaft für diese Verbindung von Genuss, Design und Geschichte.
Vergangenheit zum Anfassen
Mit „PastPorts“ schlägt Booking.com die Brücke zwischen Nostalgie und Technologie. 66% der Reisenden wollen alte Familienfotos digital orten und vor Ort nachstellen. Reisen wird zur Zeitreise in die eigene Geschichte – etwa nach Philadelphia, dem Geburtsort der US-Verfassung, wo sich Geschichte und Identität hautnah erleben lassen.
Roboter, bitte servieren
Der Trend „Humanoid Homes“ zeigt: Tech-Lösungen revolutionieren die Hotellerie. 56% wünschen sich Roboter, die putzen, kochen oder Cocktails servieren. Bilbao gilt als Vorreiter dieser Bewegung – eine Stadt, in der futuristische Hotels und KI-gestützte Services bereits Realität sind. Technologie wird zur Gastgeberin der Zukunft.
Neue Wege, neue Freunde
Roadtrips erleben 2026 ein Revival – aber digital vernetzt. Der Trend „Rewired Road Trips“ bringt Gleichgesinnte per KI zusammen. 38% der Befragten würden ihre Reisecrew via Algorithmus finden, basierend auf Musikgeschmack oder Gesprächsstil. Barranquilla in Kolumbien steht für dieses offene, soziale Reisen – zwischen Karneval, Küste und neuen Bekanntschaften.
Spirituelle Routen
Zum Abschluss die mystische Seite: „Destined-ations“ verbinden Spiritualität, Astrologie und Reiseplanung. Fast die Hälfte der Reisenden will sich von Sternen-Konstellationen leiten lassen oder spirituelle Orte besuchen. Kochi in Indien ist ein solches Ziel – eine Stadt, in der Edelsteine, Palmblatt-Astrologie und vedische Rituale verschmelzen.
Fazit: Reisen als Spiegel der Seele
Laut Booking.com steht 2026 für eine neue Ära des Reisens: persönlich, technologisch, emotional. Es geht weniger darum, wohin man reist – sondern warum. Chief Business Officer James Waters fasst es so zusammen: „Reisen wird zum Spiegel dessen, wer wir sind. Menschen testen Beziehungen, betreten Fantasiewelten und gestalten ihre Ferien als Ausdruck ihrer Persönlichkeit.“ Reisen 2026 – das ist kein Konsummarkt mehr, sondern ein Selbstgespräch in Bewegung.
Reisen im Jahr 2026 wird persönlicher, bewusster und technischer. Während die neue Studie von Trip.com und Google zeigt, dass Reisen zunehmend Ausdruck von Identität, Gemeinschaft und Sinnsuche wird, offenbart die Hilton Global Study 2026, dass Stille, Rückzug und mentale Erholung die wahren Luxusgüter der Zukunft sind. Zwei Perspektiven, ein gemeinsamer Nenner: Die Sehnsucht nach Bedeutung – unterstützt durch künstliche Intelligenz.
Trip.com & Google: Reisen wird zum Ausdruck der Persönlichkeit
Unter dem Titel „Why Travel?“ untersuchen Trip.com Group und Google, wie sich die Motivation des Reisens wandelt. Im Zentrum steht nicht mehr das Abhaken von Zielen, sondern das Streben nach Sinn, Verbindung und Selbstausdruck. Die Daten stammen aus Milliarden von Suchanfragen und Nutzerinteraktionen auf den Plattformen beider Unternehmen – ein digitales Barometer der Reisesehnsucht.
- Reisen als Ausdruck der Persönlichkeit – Ästhetik und Identität beeinflussen Buchungsentscheidungen. In Asien verfolgen über 75% der Reisenden Livestreams über Reiseziele, 76% buchen direkt während dieser Streams. Reisen wird so zum Lifestyle-Statement.
- Reisen mit Sinn – Die Suche nach kultureller Tiefe wächst: Suchanfragen nach „japanischer Teezeremonie“ stiegen um 53%. Authentizität ersetzt Oberflächlichkeit.
- Reisen zur Heilung – Wellnessreisen kombinieren körperliche Aktivität und Erholung. Anfragen zu „Golf & Spa Resorts“ stiegen um 300%, zu „Ski & Spa“-Angeboten um 250%.
- Reisen, um zu verbinden – Zwei Drittel der Reisenden fliegen für Konzerte ins Ausland, internationale Sportevents wie Marathons erleben ein Fünffach-Wachstum. Gemeinschaft wird zur neuen Währung.
- Reisen mit KI – Suchanfragen nach „help planning my trip“ sind um 190% gestiegen. Tools wie ChatGPT, Google Gemini oder Trip.coms, Trip.Planner werden zu digitalen Co-Piloten, die Reisen individuell planen.
Fazit: Reisen wird künftig von Kultur, Technologie und Sinn geprägt – es zählt nicht mehr die Distanz, sondern die Bedeutung.
Hilton blickt in seiner internationalen Trendstudie 2026 auf die andere Seite des Reisens: Rückzug, Ruhe und Regeneration. Unter dem Titel „Hushpitality – Seeking Sweet Silence“ beschreibt das Unternehmen, wie Gäste in einer überreizten Welt wieder nach innerem Gleichgewicht suchen.
56% der Reisenden nennen „Ruhe und Erholung“ als Hauptmotiv, 37% „Zeit in der Natur“, 36% mentale Gesundheit. Hotels reagieren mit Architektur und Technik, die Entschleunigung fördern.
Ein Viertel der Reisenden plant künftig allein zu reisen, 48% integrieren Solotage in Familienreisen. 33% der Hilton-Honors-Mitglieder aus den USA planen einen Alleinurlaub.
57% der US-Reisenden würden an einem Lese- oder Schweige-Retreat teilnehmen. Der Markt für „literary tourism“ generiert bereits 2,4 Milliarden US-Dollar jährlich.
73% der Reisenden schätzen digitale Tools wie Self-Check-in oder KI-basierte Hotel-Apps, weil sie Abläufe vereinfachen und so mentale Ruhe schaffen. Hilton hat die Zahl seiner „Connected Rooms“ im letzten Jahr um 53% erhöht.
72% der Gäste bewerten In-Room-Wellness und Achtsamkeitstools – etwa Meditation mit Calm oder Stretching per Bildschirm – als neuen Luxus. Hotels, die Entspannung und Technologie verbinden, werden zu Rückzugsorten moderner Reisender.
66% der Familien bevorzugen „low-effort trips“ wie All-Inclusive-Angebote oder Kreuzfahrten. Der Trend geht klar Richtung weniger Planung und mehr Erholung – eine Abkehr vom Overtourism hin zu bewussterem Reisen.
Fazit: Sinn trifft Stille
Die beiden Studien zeigen zwei Seiten derselben Medaille: Trip.com & Google definieren Reisen als Sinnsuche durch Technologie, während Hilton es als Rückzug zur Achtsamkeit interpretiert. Der Mensch reist nicht mehr, um zu fliehen, sondern um sich selbst zu finden – unterstützt durch KI, Daten und Design. Das Reisejahr 2026 steht also im Zeichen der Balance zwischen digitaler Intelligenz und menschlicher Intuition.
