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Redebedarf 2025: Wie Daten und KI das Gästeerlebnis verändern

  • Brit Glocke
  • 27 Oktober 2025
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Dieser Artikel wurde von Top Hotel News geschrieben. Klicken Sie hier, um den Originalartikel zu lesen

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Beim Branchenevent „QR Redebedarf 2025“ in Frankfurt diskutierten Hoteliers, Datenexperten und Zukunftsforscher über die digitale Transformation der Hotellerie. Unter dem Motto „Next Guest: data. travel. future.“ zeigten die Referenten, wie Künstliche Intelligenz und datenbasierte Entscheidungen Prozesse optimieren, Gästeerlebnisse individualisieren und neue Chancen für wirtschaftlichen Erfolg eröffnen – ohne den Menschen dabei aus dem Blick zu verlieren.



Von Brit Glocke

„Mehr Daten bedeuten mehr Chancen – aber einfach wird es nicht.“ Mit diesen Worten startete Carolin Brauer, Geschäftsführerin von Quality Reservations, den diesjährigen „QR Redebedarf 2025“ in den Design Offices Frankfurt. Das Event des Online-Vertriebsspezialisten brachte Hoteliers, Datenexperten und Zukunftsforscher zusammen, um zu erörtern, wie Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI) die Hotellerie verändern – und welche Chancen dies für Hotelbetriebe und Gäste bietet. Zwischen Zukunftsbildern, Marktanalysen und einer lebhaften Diskussion wurde schnell klar: Datenanalyse, Künstliche Intelligenz und verändertes Gästeverhalten stellen die Hotellerie vor einen tiefgreifenden Wandel. Doch während neue Technologien enorme Möglichkeiten eröffnen, bleibt die entscheidende Frage: Wie gelingt es, Gästen gleichzeitig Individualität, Relevanz und echte Erlebnisse zu bieten?

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QR-Geschäftsführerin Carolin Brauer eröffnete die Tagung mit einer eindringlichen Zahl: 175 Zettabyte Daten werden laut aktuellen Schätzungen global generiert, rund 60 Prozent davon personenbezogen. Für Brauer liegt darin die große Zukunftschance der Branche – wenn Hoteliers lernen, diese Daten zielgerichtet zu nutzen: „Mehr Daten bedeuten mehr Potenzial – aber auch mehr Verantwortung.“

Gemeinsam mit Angela Friedrichs-Özdemir, Director Operations bei Quality Reservations, blickte sie danach auf aktuelle Reisetrends. Ein Stimmungsbild aus den Sommermonaten und eine Live-Umfrage unter den Teilnehmern machten deutlich: Das Bedürfnis nach Individualität überwiegt Datenschutzbedenken deutlich. 87 Prozent der befragten Teilnehmer sehen Erlebnisse und personalisierte Hotelaufenthalte als Gästewunsch Nummer eins für 2030. Gleichzeitig gaben über 84 Prozent an, ihre vorhandenen Gästedaten bislang „nicht gut genug“ zu nutzen.

Reise- und Distributionslandschaft: Direkt-Online-Anteil steigt weiter

Ivo Damkot, Manager Implementation & Contracting bei Quality Reservations, skizzierte im Anschluss die Marktlage im europäischen Reisemarkt: Der Trend geht eindeutig zu mehr Direktbuchungen und zunehmender Online-Durchdringung. In Deutschland, so Damkot, stagniere der Offline-Anteil, während Direkt-Online-Buchungen weiter wachsen – ein positives Signal für die Ertragssituation der Hotels.

Hotellerie zwischen Strukturwandel und Digitalisierung

Tiefe Analyse lieferten die Market Insights von Michael Lidl, Geschäftsführender Partner der Treugast Unternehmensberatung. Er zeigte, dass die Branche aktuell im „sechsten Krisenjahr“ stecke – steigende Kosten, sinkende Margen, gestiegene Löhne. Dennoch plädierte Lidl für Optimismus: „Wir sind nicht in einer Krise, sondern in einem Strukturwandel.“

Er zeichnete nach, wie sich der deutsche Hotelmarkt von der Vollhotellerie zunehmend Richtung Limited- und No-Service-Modelle verschiebt. Digitalisierung sei dabei kein Luxusthema, sondern Überlebensstrategie – nicht nur am Gästekontaktpunkt, sondern ebenso im Backoffice: Dienstplan, Buchhaltung, Einkauf, Rechnungsverarbeitung – all diese Prozesse müssten automatisiert werden. „Man kann nicht mehr alle Abläufe mit der gleichen Anzahl Mitarbeitende wie vor zehn Jahren stemmen“, so Lidl. Moderne Cloud-Systeme und offene Schnittstellen seien der Schlüssel. Sein Resümee: Wer jetzt in Technologie und Prozessoptimierung investiert, hat zukünftig Wettbewerbsvorteile – unabhängig von der Hotelkategorie.

Expertenrunde: Gästeerlebnis im Spannungsfeld zwischen KI, Datenmacht und Individualisierung

Im Zentrum der Veranstaltung stand die lebhafte Diskussion „Gäste begreifen, Erwartungen übertreffen – datengetriebene Strategien im Fokus“. Moderatorin Carolin Brauer führte durch ein hochkarätig besetztes Podium mit Judith Figas von Booking.com, Philipp Ingenillem von Online Birds, Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut, Kristian Straub vom Hotel Lufthansa Seeheim und Michael Lidl von Treugast Solutions.

Judith Figas, Area Manager Germany North/West bei Booking.com, brachte die Perspektive des globalen Online-Reise-Players mit: Täglich verarbeite Booking.com gewaltige Datenmengen, um die Relevanz für Gäste zu erhöhen – mit analytischen Algorithmen, maschinellem Lernen und KI. Figas betonte, dass es nicht darum gehe, Daten zu horten, sondern sie mit den Unterkunftspartnern zu teilen: „Wir wollen gemeinsam verstehen, was die Gäste wirklich suchen, und wie Häuser ihre Sichtbarkeit und ihren Erfolg darauf aufbauen können.“

Mit Blick auf KI bezeichnete sie die Entwicklung als unvermeidlich, aber gestaltbar: Schon jetzt habe Booking.com über tausend Experten, die an KI-Lösungen arbeiten – von dynamischem Ranking bis zum Connected Trip.

Online-Marketing-Experte Philipp Ingenillem, Gesellschafter & CSO von Online Birds, zeigte auf, wie Large Language Models, KI-Assistenten & Co. die Reisesuche revolutionieren. „Es entsteht gerade die Ära der Antwortmaschinen. Suchen werden zu Dialogen.“ Für Hoteliers biete das enorme Chancen, wieder in der Inspirationsphase potenzieller Gäste sichtbar zu werden – durch kluges GEO, maschinenlesbare Inhalte und echte Markenpersönlichkeit. „KI ist eine große Chance, einen Teil des Marktes zurückzugewinnen – wenn man jetzt handelt.“

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    Die Veranstalterinnen des Formats
    © Brit Glocke
    Die Veranstalterinnen des Formats “Redebedarf”: Carolin Brauer (links) und Angela Friedrichs-Özdemir von QR Quality Reservations.
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    Keynote-Speaker Dietmar Dahmen sprach darüber wie Hoteliers am besten den
    © Brit Glocke
    Keynote-Speaker Dietmar Dahmen sprach darüber wie Hoteliers am besten den “Hai des Wandels” reiten.
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    Expertentalk zu datengetriebenen Strategien – mit (von links) Judith Figas von Booking.com, Philipp Ingenillem von Online Birds, Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut, Kristian Straub vom Hotel Lufthansa Seeheim, Michael Lidl von Treugast Solutions und Carolin Brauer von QR Quality Reservations.
    © Brit Glocke
    Expertentalk zu datengetriebenen Strategien – mit (von links) Judith Figas von Booking.com, Philipp Ingenillem von Online Birds, Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut, Kristian Straub vom Hotel Lufthansa Seeheim, Michael Lidl von Treugast Solutions und Carolin Brauer von QR Quality Reservations.

Zukunftsforscher Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut ergänzte die humanistische Perspektive: „Die emotional intelligente Maschine erstaunt, aber Menschen suchen echte Begegnung.“ Seine Botschaft an die Hoteliers: Die größte Chance in einer KI-getriebenen Zukunft liege nicht in der perfekten Automatisierung, sondern darin, Räume für Begegnung, Nähe und emotionale Bindung zu schaffen. Hotels könnten in der „Einsamkeitsgesellschaft“ den Gegenpol bieten – mit authentischen Erlebnissen, die digitale und reale Welt verbinden.

Kristian Straub, Direktor Verkauf & Marketing im Hotel Lufthansa Seeheim zeigte, wie operative Praxis und digitale Transformation zusammenspielen und sprach offen über die Herausforderungen eines großen Konferenzhotels: „Wir stehen erst am Anfang der datengetriebenen Prozessoptimierung, aber wir erkennen deutlich, wie wertvoll Daten werden, wenn sie richtig interpretiert werden.“ Sein Haus nutze Gasterfahrungen und Feedbacksysteme, um individuelle Bedürfnisse besser zu verstehen – und hoffe, durch KI künftig lernen zu können, welcher Kunde wann am besten zu uns passt.

Den Bogen zur wirtschaftlichen Perspektive schlug Michael Lidl, geschäftsführender Partner der Treugast Unternehmensberatung: Der größte Mehrwert von Künstlicher Intelligenz liege derzeit im Revenue Management. Dort ermögliche datenbasierte Prognosetechnologie schon heute, Nachfrageentwicklungen präzise vorherzusagen und optimale Preisniveaus zu bestimmen – etwas, das ein Mensch allein kaum leisten könne. Lidl warnte jedoch davor, KI als Allheilmittel zu betrachten: Ohne tragfähige Systemlandschaft und geschultes Personal bleibe das Potenzial unausgeschöpft. „Erst müssen Glasfaserleitung und PMS-System stehen, bevor man über KI nachdenken kann“, mahnte er.

Risiken und Verantwortung: Datenethik und Cybersecurity

Neben der Begeisterung für technologische Möglichkeiten klangen auch warnende Stimmen an. Missbrauch, fehlerhafte Dateninterpretation oder Cyberangriffe seien reale Risiken. Judith Figas berichtete, dass Booking.com im Jahr 2024 mehrere Millionen Gastkonten sperren musste, die sich als fiktiv oder durch KI generiert herausstellten. Andreas Steinle verwies auf die Bedeutung der Mitarbeiterschulung – der größte Risikofaktor bleibe stets der Mensch.

In der Abschlussrunde zeichneten sich Chancen und Risiken ab: Michael Lidl sieht wachsendes Potenzial in emotional aufgeladenen Erlebnissen – Gäste suchten Hotels, „die sie wirklich berühren“. Zukunftsforscher Andreas Steinle ergänzte, dass gerade die junge Generation trotz digitaler Vernetzung unter sozialer Distanz leide und echte Begegnungen umso mehr schätze. Kristian Straub plädierte dafür, die Angst vor KI zu verlieren und Daten verantwortungsvoll zu nutzen, während Judith Figas betonte, das größte Risiko für die Branche bestehe darin, die Augen vor dem Wandel zu verschließen. „Es ist nicht die Frage ‚ob‘, sondern ‚wie‘ wir mit KI umgehen – beruflich sowie privat“, sagt sie. Letztlich waren sich aber alle einig: Die Hotellerie der Zukunft braucht beides – technologische Intelligenz und menschliches Gespür.

Warum Stillstand keine Option ist

Den emotionalen Schlusspunkt der vierten Ausgabe des „Redebedarfs“ setzte Keynote-Speaker Dietmar Dahmen mit einer mitreißenden Präsentation „Hai des Wandels“. Er mahnte, dass Hoteliers alte Erfolgsrezepte hinterfragen müssen: „Never change a winning horse“ gelte in einer dynamischen Welt nicht mehr. Mit eindrucksvollen Bildern erläuterte Dahmen, warum jene gewinnen, die sich wie Delfine im „flüssigen Umfeld“ der Digitalisierung bewegen können – vernetzt, agil und kommunikativ. Sein Appell: Nur wer Daten, Emotion und Technologie zusammenführt, schafft echte Erlebnisse, die Gäste langfristig binden.

Fazit: Zwischen Mensch, Maschine und Markt

Der „Redebedarf 2025“ machte deutlich: Daten und Künstliche Intelligenz werden zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Hotellerie. Sie ermöglichen nicht nur optimierte Preise, sondern auch personalisierte Gästeerlebnisse und effizientere Abläufe. Gleichzeitig bleibt die Frage nach Menschlichkeit und Authentizität zentral.

Michael Lidl brachte es am Ende auf den Punkt: Die Hotellerie habe kein Wachstums-, sondern ein Anpassungsproblem – und Digitalisierung sei der Schlüssel, um es zu lösen. So stand über diesem Fachtag eine klare Botschaft: Die Zukunft der Hotellerie wird von Daten geprägt – aber sie gehört den Menschen, die sie richtig zu nutzen wissen.

QR Quality Reservations

Mit über 25 Jahren Vertriebserfahrung und als Global Premium Partner des Technologieanbieters Sabre Hospitality Solutions gehört QR heute zu den führenden Online-Vertriebsspezialisten in Europa. QR bietet State of the Art Online-Vertriebstechnologie für individuelle Hotels, Hotelketten und -kooperationen und verbindet ausgereifte Technologie mit professionellem Vertriebs-Know-how.

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