Der Schweizer Hotelmarkt zeigt sich 2025 in bemerkenswerter Verfassung. Während Deutschland und Österreich mit konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen kämpfen, bleibt die Schweiz dank starker Inlandsnachfrage, solider Finanzierung und wachsender Markenpräsenz ein Stabilitätsanker der DACH-Hotellerie. Das zeigt der neue Hotel Chain Report 2025 von Horwath HTL.

Die Hotellerie in der DACH-Region hat turbulente Jahre hinter sich – Inflation, hohe Energiekosten und geopolitische Unsicherheiten prägten den Markt. Dennoch zeigt sich die Branche 2025 resilient. Laut dem aktuellen Hotel Chain Report von Horwath HTL übertraf die Schweiz erstmals wieder das Vor-Pandemie-Niveau bei den Übernachtungen. Mit einem Plus von 3,4 Prozent erreichte das Land 41,8 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024 – rund 5,5 Prozent mehr als 2019. Besonders stark trugen Gäste aus den USA (+16,5%) und China (+180%) zum Wachstum bei.
Während Deutschland und Österreich noch mit schleppender Erholung und moderatem Wirtschaftswachstum zu kämpfen haben, profitiert die Schweiz von einem stabilen Binnenmarkt, starker Kaufkraft und einer robusten Währung. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen liegt laut NIQ-GfK 2025 bei 53.011 Euro, die Inflation bei lediglich 0,1%, und die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält den Leitzins bei 0% – ein Umfeld, das Investitionen in Hotelprojekte begünstigt.


Markenhotels auf dem Vormarsch
Ein zentrales Ergebnis des Reports: Der Schweizer Hotelmarkt wird zunehmend von Ketten- und Markenhotels geprägt. Zwar stellen diese nur etwa 11% der Betriebe, verfügen aber über 34% der gesamten Zimmerkapazität – Tendenz steigend. Im Vergleich zu 2024 wuchs die Zahl der Hotels und Zimmer um rund 7%, was vor allem auf Übernahmen unabhängiger Häuser durch internationale Marken zurückzuführen ist.

Accor bleibt mit über 10.400 Zimmern und einem Marktanteil von 23% der führende Akteur in der Schweiz, gefolgt von Marriott, IHG und Hilton. Besonders IHG konnte mit einem Zuwachs von 23% kräftig expandieren, nicht zuletzt dank der Integration der Novum-Marken über neue Franchiseverträge. Erfolgreiche Formate wie Ibis und B&B Hotels dominieren weiterhin das Economy- und Midscale-Segment, während Mövenpick im Upscale-Bereich seine Marktposition stärkt.

Insgesamt bleibt der Fokus der internationalen Marken auf urbanen Destinationen: Genf, Zürich und Basel vereinen 64% der markengeführten Zimmerkapazität in der Schweiz. Doch auch Sekundärmärkte wie Aargau, Solothurn oder Luzern gewinnen an Bedeutung – Regionen, die im Report als „Hidden Champions“ bezeichnet werden.
Stabile Nachfrage, wachsende Preise
Die Schweizer Hotellerie profitierte 2024 und im ersten Halbjahr 2025 von einer starken Inlandsnachfrage, die insbesondere in alpinen Regionen und Ferienorten die Auslastung stabil hielt. Trotz leicht gedämpfter Konsumentenstimmung – der Konsumklimaindex lag im März 2025 bei –39 Punkten – blieb die Reisebereitschaft hoch. Viele Haushalte setzten Prioritäten zugunsten von Ferien, auch wenn das Budget knapper wurde.
Die durchschnittlichen Zimmerpreise stiegen um 3,5 bis 4,0%, in Städten wie Zürich, Genf und Basel deutlich stärker. Damit konnte ein Teil der höheren Personal- und Energiekosten kompensiert werden. Gleichzeitig verzeichnete der Campingmarkt mit einem Zuwachs von 45% seit 2015 anhaltendes Wachstum – ein Zeichen dafür, dass preisbewusstes Reisen und Outdoor-Trends an Popularität gewinnen.

Luxus und Lifestyle als Investitionstreiber
Auf der Investmentseite präsentiert sich die Schweiz als Hotspot für Premiumprojekte. Besonders in Zürich, Genf, Luzern und den alpinen Luxusdestinationen entstehen zahlreiche Neubauten und Refurbishments. Die starke Währung, niedrige Zinsen und die internationale Reputation der Schweiz als sichere, hochwertige Destination ziehen sowohl institutionelle als auch private Investoren an.
Bemerkenswert ist der Trend zu Boutique- und Lifestyle-Hotels, die bewusst auf Authentizität, Nachhaltigkeit und lokale Identität setzen. Diese Häuser erzielen überdurchschnittliche GOP-Margen (Gross Operating Profit), insbesondere wenn sie mit einer etablierten Marke kombiniert sind. Nachhaltigkeitsaspekte – von Energieeffizienz bis hin zu ESG-konformen Bauprojekten – spielen zunehmend eine Schlüsselrolle bei Finanzierungsentscheidungen.

Im DACH-Raum bleibt der Anteil markengeführter Hotels unterschiedlich stark ausgeprägt: Deutschland 42%, Schweiz 34%, Österreich 18%. Deutschland stellt weiterhin 80% der Kettenzimmer, Österreich und die Schweiz jeweils 10%. Doch während in Deutschland die Urbanisierung und der Wettbewerb den Markt stark strukturieren, punktet die Schweiz mit Qualität, Renditesicherheit und geringerer Marktsättigung.
Die Top-Hotelgruppen im DACH-Markt bleiben Accor, IHG und Marriott. Auf Betreiberebene dominieren Revo Hospitality Group, Novum Hospitality und Event Hotels, während Übernahmen – wie jene von Motel One durch PAI Partners – den Konsolidierungstrend fortsetzen.
Fazit: Stabilität als Wettbewerbsvorteil
Der Hotel Chain Report 2025 zeichnet ein klares Bild: Der Schweizer Hotelmarkt behauptet sich als robuste Säule im europäischen Hotelnetzwerk. Starke Marken der Kettenhotels, solide Nachfrage und ein günstiges Zinsumfeld schaffen ein Umfeld, das Wachstum und Stabilität vereint.
Während in Deutschland und Österreich die Märkte auf Konsolidierung und Kostenkontrolle fokussiert bleiben, kann die Schweiz 2025 ihre Stärken ausspielen: hohe Qualität, starke Markenbindung (in der Kettenhotellerie) und Vertrauen der Investoren.
In einem Umfeld globaler Unsicherheiten ist der Schweizer Hotelmarkt damit nicht nur ein sicherer Hafen – sondern auch ein Wachstumsmodell für nachhaltige und markenorientierte Hotellerie in Europa. Wobei die Markenhotellerie in der Schweiz vorwiegend von der Kettenhotellerie geprägt ist.

Der Hotel Chain Report 2025 von Horwath HTL zeigt: Die Schweizer Hotellerie präsentiert sich im Jahr 2025 als stabilster Markt der DACH-Region. Während Deutschland und Österreich unter schwachem Wachstum und strukturellen Anpassungen leiden, profitiert die Schweiz von starker Inlandsnachfrage, hoher Kaufkraft und günstigen Finanzierungsbedingungen.
Der Anteil markengeführter Hotels nimmt stetig zu. Rund 34% der Zimmer in der Schweiz gehören heute zu internationalen Ketten – ein Anstieg um 7% gegenüber 2024. Marktführer bleibt Accor mit über 10.400 Zimmern, gefolgt von Marriott, IHG und Hilton. Die größten Zuwächse verzeichnete IHG Hotels & Resorts dank der Integration der Novum-Marken. Zürich, Genf und Basel vereinen 64% der markengeführten Kapazität, doch auch Sekundärmärkte wie Aargau, Solothurn und Luzern gewinnen an Bedeutung.
Auf dem Investmentmarkt bleibt die Schweiz ein attraktiver Standort. Niedrige Zinsen, stabile Erträge und die starke Währung fördern Projekte vor allem im Luxus- und Lifestyle-Segment. Nachhaltigkeit, ESG-Kriterien und Boutique-Konzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung für Investoren und Betreiber.
Im DACH-Vergleich bleibt die Schweiz mit einem Markenanteil von rund 34% hinter Deutschland (42%), aber deutlich vor Österreich (18%). Während in Deutschland der Wettbewerb und die Urbanisierung stärker dominieren, punktet die Schweiz mit Qualität, Stabilität und Renditesicherheit.
Kurz und gut: Der Schweizer Hotelmarkt 2025 steht für Resilienz und strukturelle Stärke. Mit wachsender Markenpräsenz (Kettenhotellerie), hoher Nachfrage und nachhaltiger Investitionstätigkeit etabliert sich die Schweiz als Vorzeigemodell einer modernen, stabilen und international wettbewerbsfähigen Hotellerie in Europa.
Schweiz – Key Statistics (Horwath HTL Hotel Chain Report 2025)

