In diesen Tagen wird er den Schweizerhof in Bern verlassen, um in der europäischen Hauptstadt Brüssel ein Luxushaus von Rocco Forte, das Amigo Hotel, zu übernehmen. Maximilian von Reden, Absolvent der EHL, war sechs Jahre lang General Manager im Schweizerhof, den er äusserst erfolgreich führte. Hotel Inside führte mit «Max», wie Freunde ihn nennen, ein Video-Gespräch. Wie lautet die Bilanz nach sechs Jahren Berner Luxushotellerie?

Maximilian von Reden blickt auf eine außergewöhnliche Laufbahn zurück. Geboren in Deutschland, brach er mit der Familientradition aus Ingenieuren und Juristen, um seiner Neugier zu folgen: Was verbirgt sich hinter den Türen eines Hotels? Diese kindliche Faszination führte ihn an die renommierte École hôtelière de Lausanne, den Ausgangspunkt einer internationalen Karriere in der Luxushotellerie.

Hotel Inside sprach mit Maximilian von Reden über seine Zeit als Hotelier in Bern und die nahe Zukunft in der europäischen Metropole Brüssel. Sechs Jahre Schweizerhof Bern – wir ziehen Bilanz:

[embedded content]
Seine ersten beruflichen Schritte machte Maximilian von Reden im legendären Hotel Adlon in Berlin. Dort, frisch wiedereröffnet nach der deutschen Wiedervereinigung, war er als Assistent des F&B-Managers der «Mann für alles» – ob es um die Eröffnung einer Terrasse, die Organisation des Frühstücks oder die Leitung der Lobby Lounge ging. Diese Vielseitigkeit prägte ihn und legte die Basis für eine Karriere, die ihn später nach Spanien und vor allem nach Asien führen sollte.
Vierzehn Jahre verbrachte er in Asien, in leitenden Positionen bei The Peninsula in Peking, mehreren Häusern von Mandarin Oriental in Jakarta, Tokio und Bangkok sowie beim Portman Ritz-Carlton in Shanghai. Seine Fähigkeit, asiatische Servicekultur mit europäischer Eleganz zu verbinden, brachte ihm internationales Renommee ein.

Vor seiner Zeit in der Schweiz leitete er das Mandarin Oriental in Prag. Im August 2019 übernahm er schließlich die Leitung des Schweizerhof Bern – eines der traditionsreichsten Häuser der Bundesstadt. Das Hotel, 1859 als Herberge eröffnet, verfügt über 99 Zimmer, eine stilvolle Brasserie («Jack’s»), eine Sky Terrace, eine Cigar Lounge und das einzige Luxushotel-Spa der Stadt. Unter seiner Führung feierte der Schweizerhof 2024 sein 165-jähriges Jubiläum.
Von Redens Führungsstil ist geprägt von Neugier und einer Abneigung gegen Routine. «Ich liebe die Vielseitigkeit des Berufs – sie inspiriert mich jeden Tag aufs Neue», sagt er. Für ihn steht der Mensch im Mittelpunkt: er sieht sich als Mentor für Mitarbeitende, als Gastgeber für Gäste und als strategischer Kopf für den Betrieb. Seine Philosophie: neugierig bleiben, Erfahrungen sammeln und kulturelle Unterschiede nicht nur akzeptieren, sondern in die tägliche Arbeit einfließen lassen.

Während seiner sechs Jahre in Bern führte er den Schweizerhof sicher durch personelle Wechsel, anspruchsvolle Eigentümerstrukturen und ein herausforderndes Marktumfeld. Bei Gästen, Team und Besitzern gleichermaßen war er geschätzt – eine Leistung, die in der Hotellerie keineswegs selbstverständlich ist. Nun zieht es ihn nach Brüssel, wo er künftig ein Luxushotel der Rocco-Forte-Gruppe führen wird. Ein neuer Abschnitt für einen Hotelier, der neugierig geblieben ist – und dessen Karriere längst noch nicht zu Ende erzählt ist.

Maximilian von Reden war beliebt, respektiert und geschätzt – auch von den Eigentümern der Katara Hospitality in Doha, die für ihre knallharten Renditevorgaben bekannt sind und Hotelmanager kurzfristig auswechseln, wenn diese die Budgetvorgaben nicht ganz erreichen. Dass sie Max im «Amt» beließen, spricht für seine Leistung und Loyalität.
Jetzt steht ein neuer Abschnitt bevor: Maximilian von Reden wechselt nach Brüssel, um ein Luxushotel von Sir Rocco Forte zu führen. In Belgien wird er sich nicht erst bewähren müssen – Rocco Forte stellt hohe Ansprüche, etwa an Design, Service und Exzellenz. Für Max ist es eine Herausforderung – aber auch eine Chance. Nach sechs Jahren in Bern verlässt er eine Stadt, die ihn geprägt hat, ein Team, das ihn schätzte, und ein Hotel mit solidem Image. Dennoch: Ein Luxushaus wie dasjenige in Brüssel bietet ihm die ideale Bühne, sein Können und seine hohe Professionalität unter anderen Rahmenbedingungen zu beweisen.
Max (so nennen ihn Freunde und Kollegen) stammt nicht aus adeliger Familie – der Name mag aristokratisch wirken, doch seine Herkunft ist bürgerlich, sein bisheriger Erfolg selbst erarbeitet. Er verkörpert Integrität: ruhig, ausgewogen, empathisch. Während seiner «Amtszeit» in Bern war er oft das verbindende Element: zwischen Gästen und Team, zwischen internationalem Anspruch und lokaler Verankerung. Er zelebriert einen Stil, der Menschen respektiert, Konflikte eher moderiert als dominiert und Werte nicht zum Lippenbekenntnis degradiert.
Seine wohl größte Leistung: Trotz der Fluktuationen im F&B-Bereich blieb der Schweizerhof wirtschaftlich erfolgreich. Max sorgte für Konsistenz und Stabilität im Betrieb, baute auf Vertrauen und Respekt. Wertschätzung war im Schweizerhof unter MvR kein Fremdwort. Er ist ein Manager, der nicht nur verwaltet und sich in Excel-Tabellen verliert, er ist einer, der bewegt und wirkt. Ein Coach mit Herz und Verstand.
Der Abschied von Bern wird ihm nicht leichtfallen – doch es ist kein Ende, sondern ein Übergang. Die Stadt, das Hotel und sein Team hinterlassen Spuren. Die Herausforderung in Brüssel ist da – und Max ist jemand, dem solche Spitzenaufgaben liegen. Brüssel ist die logische Folge einer bisher äusserst erfolgreichen Karriere. Wetten, dass wir schon in wenigen Jahren wieder von Maximilian von Reden hören bzw. lesen werden…
Hans R. Amrein

Mitten im historischen Zentrum von Brüssel, nur wenige Schritte vom berühmten Grand Place entfernt, steht das Hotel Amigo – eines der renommiertesten Häuser der belgischen Hauptstadt und Mitglied der Rocco Forte Hotels. Das Fünf-Sterne-Hotel ist seit Jahrzehnten eine feste Größe der internationalen Luxushotellerie und gilt als Treffpunkt für Politiker, Künstler und Geschäftsreisende gleichermaßen.
Seine Ursprünge reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle ein Gebäude errichtet wurde, das später als Gefängnis und dann als Hotel diente. Den heutigen Namen „Amigo“ verdankt es einer historischen Verwechslung: spanische Soldaten bezeichneten das Haus als „Amigo“ (Freund), obwohl das Wort im Flämischen „Gefängnis“ bedeutet. Diese Anekdote prägt bis heute den einzigartigen Charakter des Hotels.

Das Hotel Amigo verbindet klassischen Luxus mit modernem Komfort. Es verfügt über rund 173 Zimmer und Suiten, die mit Kunstwerken belgischer Künstler geschmückt sind. Besonderes Highlight ist die Armand Blaton Suite, die über einen Panoramablick auf den Grand Place bietet.
Das Design ist typisch für Rocco Forte: elegante, helle Farben, edle Stoffe, feine Materialien und ein Gespür für lokale Kultur. Die Verbindung von Tradition und zeitgenössischem Stil macht das Haus gleichermaßen bei internationalen Gästen wie bei Brüsseler Stammkunden beliebt.
Kulinarisch setzt das Hotel auf das hauseigene Restaurant BoCConi, das italienische Küche mit belgischen Einflüssen verbindet. Zudem bietet die Bar einen beliebten Treffpunkt für Einheimische und Reisende.

Treffpunkt für Politik und Diplomatie
Kaum ein anderes Hotel in Brüssel hat eine ähnlich enge Verbindung zu Politik und Diplomatie. Während der EU-Gipfel und internationalen Konferenzen ist das Hotel Amigo oft ausgebucht und beherbergt regelmäßig Staats- und Regierungschefs sowie Delegationen. Auch Stars aus Kunst und Kultur schätzen die Lage und den diskreten Service des Hauses.

Das Hotel Amigo in Brüssel ist mehr als ein Luxushotel – es ist ein Stück Geschichte, ein Ort der Begegnung von Politik, Diplomatie und Kultur. Unter der Flagge der Rocco Forte Hotels verbindet es belgische Tradition mit internationalem Flair und steht beispielhaft für den Ansatz der Gruppe: exklusive Adressen mit lokaler Seele.
Das Hotel Amigo gehört seit 2000 zur Rocco Forte Hotels Group, die von Sir Rocco Forte und seiner Schwester Olga Polizzi geführt wird. Die Gruppe umfasst derzeit rund 14 Luxushotels und Resorts in europäischen Metropolen und Destinationen – darunter das berühmte Brown’s Hotel in London, das Hotel de Russie in Rom oder das Verdura Resort auf Sizilien.

Sir Rocco Forte, Sohn des legendären Hotelunternehmers Charles Forte, gründete die Gruppe 1996, nachdem die Forte-Gruppe von Granada plc übernommen worden war. Mit seiner Schwester baute er ein Portfolio auf, das für exklusive Adressen mit starkem lokalem Bezug steht. Jede Immobilie soll die Kultur, Architektur und Kulinarik der jeweiligen Destination widerspiegeln.
Die Gruppe ist nach wie vor familiengeführt und setzt auf eine Kombination aus britischer Eleganz und lokaler Authentizität. Mit Investitionen in neue Häuser – zuletzt in Mailand, Palermo und geplant in Saudi-Arabien – expandiert Rocco Forte Hotels stetig, bleibt aber dem europäischen Kern treu.
