
Der bekannte Patron des Relais & Châteaux-Hotels Jagdhof Glashütte in nordrhein-westfälischen Bad Laasphe ist mit 70 Jahren verstorben.
„In tiefer Trauer müssen wir Abschied nehmen von unserem Patron Edmund Dornhöfer, der nun auf seine letzte Reise gegangen ist“, schreibt das Hotel Jagdhof Glashütte auf seiner Facebook-Seite. Medienberichten zufolge ist der bekannte Hotelier aus Bad Laasphe nach schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren verstorben.
Inhaber und Geschäftsführer Edmund Dornhöfer galt als „Mittelpunkt und Halt“ des bekannten Fünfsterne-Hotels im Wittgensteiner Land, das auf 40 Jahre Tradition zurückblickt. Als „Gastgeber mit viel Herz, Leidenschaft und Seele“ hat er „den Jagdhof mit seiner Intuition, seiner Energie und seiner Leidenschaft für sein Lebenswerk“ geprägt.
Leben und Wirken
Edmund Dornhöfer, Jahrgang 1955, wurde in Siegen geboren und begann mit 16 Jahren eine Kochausbildung im Wittgensteiner Hof im Lahntal, der er Hotelfachschulen in Tegernsee und in der Schweiz anschloss. Bereits mit 22 Jahren stieg er in die heimische Fuhrmannschänke mit Dorfsaal ein und baute sie im Laufe der Jahre zum mehrfach ausgezeichneten Relais & Châteaux-Hotel Jagdhof Glashütte aus. 2002 wurde der Jagdhof Mitglied bei der internationalen Hotelkooperation Relais & Châteaux, 2009 erfolgte die offizielle Klassifizierung als Fünfsterne-Hotel durch den Dehoga. 2021 wählte der Schlummeratlas des Busche Verlags Edmund Dornhöfer unter die TOP 50 Hoteliers Deutschlands.

Seine Frau Renate, mit der er den Jagdhof gemeinsam leitete, sagte einmal im Interview: „Wenn mein Mann eine Vision hat, dann gibt er keine Ruhe bis er seine Idee umgesetzt hat – egal, was andere davon halten.“ Dornhöfer selbst beschrieb sein Erfolgsrezept mit den Worten: „Wir haben keinen Tegernsee und keine Zugspitze, aber wir verkaufen Werte und Bedeutungen. Wir machen alles anders als andere – wir sind kein typisches Hotel, sondern wir sind der Jagdhof – mit viel Leidenschaft, Kulinarik und Romantik. Wir sind erfolgreich, weil wir ganz gewöhnliche Dinge ganz außergewöhnlich tun – das ist unser Motto!“
Leidenschaft für Kulinarik
Für viele Dorfbewohner blieb Dornhöfer, der eng mit der Region verwurzelt war, stets „der Eddi“, für seine Hotelgäste war er ein aufmerksamer und von ganzem Herzen überzeugter Gastgeber und für seine Mitarbeiter ein geschätzter Patron und Mentor. So gingen aus der Jagdhof-Küche auch immer wieder Sterne- und Haubenköche hervor, darunter Hans Horberth.
Edmund Dornhöfer erweiterte seinen Horizont gerne auf Fachtagungen oder auf internationalen Reisen. Unter dem Motto „Jagdhof on tour“ unternahm er sogar gemeinsam mit seinen Jagdhof-Gästen Reisen, bei denen unter anderem Betriebe ehemaliger Jagdhof-Mitarbeiter aufgesucht wurden. Als sein größtes Hobby bezeichnete Dornhöfer aber stets den Jagdhof.
Wertschätzung aus der Branche
Die Nachricht vom Tod Edmund Dornhöfers hat zugleich tiefe Betroffenheit und Anteilnahme unter Kollegen, Freunden und Gästen ausgelöst. „Edmund war ein Vorbild der Deutschen Hotellerie“, schreibt Gastronom Walter Stemberg vom Haus Stemberg in Velbert. Und Corinna und Christian Klein-Wagner vom Gasthaus Klein in Netphen-Deuz erinnern sich: „Edmund Dornhöfer war ein gastronomischer Visionär, insbesondere für unsere Region. Wir sehen mit Bewunderung und Hochachtung auf ihn und sein Wirken zurück.“
Auch der Dehoga-Bezirksverband Westfalen, dessen langjähriges Mitglied Dornhöfer war, würdigte das Lebenswerk des „Wittgensteiner Ausnahmehoteliers“: „Edmund Dornhöfer hat, gemeinsam mit seiner Frau Renate, dem weit über die Grenzen Westfalens, Nordrhein-Westfalens und Deutschlands bekannten Jagdhof Glashütte Gesicht und Seele gegeben. Nach 50 Jahren gelebter Gastfreundschaft in ‚seinem Jagdhof‘ hinterlässt Edmund Dornhöfer eine tiefe Lücke in seinem Betrieb, im Gastgewerbe Südwestfalens und in der ganzen Hospitality-Branche. Wir sagen ‚Danke‘ für Dein Engagement für das Gastgewerbe und Deine Mitarbeit in zahlreichen Dehoga-Projekten.“
Jagdhöfer-Familie steht zusammen
Und das Jagdhof-Team schreibt: „Mit seinem Lächeln, seinem Humor, seiner Menschlichkeit, seinen Späßen und seiner Herzlichkeit hat er uns oft zum Lachen gebracht, diese Momente werden wir niemals vergessen. Auch wenn unser Chef dieses Leben verlassen hat, wird er niemals aus unserem Herzen verschwinden, er wird immer ein Teil von uns bleiben und wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften. Als Jagdhöfer-Familie werden wir nun zusammenhalten und unser Bestes geben, genauso, wie er es sich gewünscht hätte.“
Nicht zuletzt war Edmund Dornhöfer als langjähriger Abonnent und treuer Begleiter unseres Magazins Teil unserer Leserschaft, der die Entwicklung der Hotellerie über viele Jahre aufmerksam und engagiert verfolgt hat. Für diese Verbundenheit danken wir und wünschen seiner Familie und seinem Team in dieser schweren Zeit viel Kraft und Stärke.
