
Die Art, wie Reisende Hotels suchen, verändert sich – nicht abrupt, aber zunehmend. Für Hoteliers gilt jetzt: SEO allein reicht nicht mehr, parallel sollten sie sich auch mit GEO befassen.
Reisende fragen heute nicht mehr nur nach „einem Hotel in Südtirol“, sondern wollen wissen, wo es ein ruhiges Adults-only-Hotel mit Spa gibt. Was früher ein klassischer Fall für Google war, das fragt man nun immer häufiger ChatGPT. Und genau dort beginnt eine neue Form digitaler Sichtbarkeit. Denn während Suchmaschinen Ergebnisse liefern, geben generative KI-Systeme Empfehlungen. Wer in diesen Dialogen auftauchen will, braucht mehr als klassische SEO – er braucht GEO: Generative Engine Optimization. Dabei geht es nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als-auch. Klassische Suchmaschinenoptimierung bleibt unverzichtbar, GEO ergänzt sie strategisch.
ChatGPT zeigt keine Liste mit zehn Treffern, sondern nennt ein oder zwei konkrete Optionen. Entscheidend ist also nicht nur Sichtbarkeit, sondern Inhaltstiefe und Vertrauenswürdigkeit. Wer genannt werden will, muss Inhalte liefern, die echten Mehrwert bieten – Antworten statt Werbefloskeln, Orientierung statt Keywords.
1. Dialogfähig denken
GEO beginnt dort, wo Google aufhört: bei semantischen Fragen wie „Was unterscheidet ein Adults-only-Hotel?“ oder „Was spricht für eine Direktbuchung?“ Hotels sollten Inhalte schaffen, die auf reale Nutzerfragen eingehen – nicht nur auf Startseiten, sondern auch in Blogartikeln, Angebotsseiten und FAQs.
2. Vertrauensanker schaffen
Relevanz entsteht auch durch Verlässlichkeit. ChatGPT und andere Systeme berücksichtigen Quellen wie Google, Holiday Check oder Tripadvisor. Regelmäßige glaubwürdige Bewertungen erhöhen die Chance, empfohlen zu werden. Auch sichtbare Expertise – etwa durch Autorenangaben, Hotelporträts oder persönliche Tipps – stärkt das Vertrauen. Authentische Auftritte erhöhen die Chance, von KI-Systemen empfohlen zu werden.
3. Inhalte strukturieren
Maschinen brauchen Ordnung. Klare Überschriften, logisch aufgebaute Seiten, mobiloptimiertes Design und strukturierte Daten helfen nicht nur Google, sondern auch KI-Systemen wie ChatGPT, Inhalte korrekt einzuordnen und zu empfehlen.
4. SEO und GEO kombinieren
GEO funktioniert nicht ohne SEO. Technisch saubere Websites, schnelle Ladezeiten und klare Nutzerführung bleiben unverzichtbar. Doch GEO erweitert diese Grundlage – mit Inhalten, die Maschinen verstehen und Menschen überzeugen. Hotels, die SEO und GEO kombinieren, profitieren doppelt – im Suchmaschinenranking und bei KI-Empfehlungen. Inhalte, die echte Nutzerfragen beantworten, werden besser gefunden und häufiger genannt, etwa in ChatGPT-Antworten oder digitalen Reiseratgebern.
Die digitale Gästesuche wird dialogorientierter. Wer Inhalte erstellt, die auf echte Fragen eingehen, sichert sich doppelte Sichtbarkeit: im Ranking – und in der Empfehlung. GEO ersetzt SEO nicht, sondern macht es zukunftsfähig. Oder anders gesagt: Wer heute an Empfehlungen denkt, wird morgen gefunden.
Zur Autorin
Carolin Schuhmann ist Strategic Business Development Managerin bei Online Birds.
