Das Viersterne-Superior-Hotel in Pirmasens steht für rheinland-pfälzische Gastlichkeit. Juniorchefin Catharina Kunz und ihr Vater Eric teilen sich die unternehmerische Verantwortung und entwickeln das Haus weiter.
Jubiläum in Pirmasens: Das Viersterne-Superior-Hotel Kunz feiert 75-jähriges Bestehen und gilt weit über die Stadtgrenzen hinaus als Inbegriff für Pirmasenser Gastlichkeit. Der Familienbetrieb in vierter Generation steht für hochwertige Gastronomie und Hotellerie mit inzwischen zwei Konzepten. Seit fünf Jahren betreibt Inhaberfamilie Kunz mit dem benachbarten Emils Hotel zudem auch ein Design-Budget-Hotel mit Konferenzräumen.
Ein von Emil und Erika Kunz eröffnetes Café im Pirmasenser Stadtteil Winzeln begründete 1950 die Geschichte des Unternehmens. Von den Siebziger- bis in die Neunzigerjahre hinein kontinuierlich von Joachim und Luitgard Kunz vorangetrieben, entwickelten sich daraus Hotel und Restaurant von überregionalem Ruf. In den frühen 2000er Jahren haben schließlich Eric und Cordula Kunz den Familienbetrieb übernommen.
Das Hotel Kunz verfügt über 56 Zimmer in fünf Kategorien. Inhaberfamilie Kunz hat sich hier mit Wochenend-Arrangements, Wellness-Angeboten und seinem Restaurant einen großen Stammgästekreis erarbeitet. Der „kleine Bruder“ Emils Hotel hält zusätzlich 40 Zimmer in drei Kategorien sowie vier Tagungsräume bereit. Es richtet sich vor allem an Geschäftskunden. Darüber hinaus ist das Kunz-Team auch für das Catering von Veranstaltungen im Pirmasenser Kulturzentrum Forum „Alte Post“ zuständig.
Hier wie dort sorgt die Familie Kunz in drei auf den Gründer folgenden Generationen für eine persönliche Note im Geschäftsbetrieb. Dabei wird sie von bis zu 90 Mitarbeitenden unterstützt, darunter auch Köche und Hotelfachleute in Ausbildung.
Mehrere Treiber für langjährigen Erfolg
Juniorchefin und Urenkelin des Gründers Catharina Kunz ist überzeugt vom komplementären Angebot beider Hotels, deren exklusive Angebote im Kern jeweils andere Zielgruppen ansprechen, was zu vielen Synergien führe: „Die einen suchen hier eine schöne Auszeit in der idyllischen Umgebung des Pfälzerwalds mit seinen touristischen Highlights, die anderen führt das Business zu uns.“
Weil Pirmasens über eine starke Wirtschaft verfüge, kämen einerseits viele Geschäftsreisende aus dem Umland ins Hotel, andererseits aber auch internationale Gäste, etwa aus Asien, beziehungsweise „aus all jenen Ländern, in denen die Unternehmen unserer Stadt unterwegs sind – ob aus der noch immer starken Schuhbranche, dem Maschinenbau oder auch Chemie, Logistik und dem Handel“, so die studierte Hotelmanagerin.
Durch den Mix aus Stamm- und Neugästen gelinge es dem Familienbetrieb, „auch in den für das gesamte Gastgewerbe herausfordernden Zeiten noch vergleichsweise sehr gut am Markt positioniert“ zu sein, betont Eric Kunz, Catharinas Vater und zugleich Gründerenkel. Er und die Tochter teilen sich die unternehmerische Verantwortung.
Über den familiären Zusammenhalt und die Zuverlässigkeit des Teams – viele Mitarbeitende haben bereits „im Kunz“ gelernt und ihr gesamtes Arbeitsleben hier verbracht – hinaus sieht Eric Kunz mehrere Treiber für den Erfolg des Familienunternehmens: „Hohe Qualität ist schon jeher das beste Argument, um sich im Wettbewerb zu behaupten“, so der Dehoga-Kreisvorsitzende und Vorstandsvorsitzende von Pirmasens Marketing. War es in den siebziger Jahren noch der eigens eingerichtete Grilltisch, mit dem Familie Kunz ihren Gästen „etwas Besonderes“ anbot, ist es heute beispielsweise „Emils Bar“ mit 450 Positionen im Weinkeller oder ein Bierzapftisch.
Entscheidend sei zugleich, sich betriebswirtschaftlich immer weiterzuentwickeln – ob in Sachen Personalmanagement oder mit durchgängiger Digitalisierung, so Eric Kunz. An beiden Stellen habe die Familie frühzeitig ihre Hausaufgaben gemacht und gehöre damit nun zu den Vorreitern der Branche.
Würdigung als Vorzeigeunternehmen
Auch lokale Honoratioren würdigen das Hoteljubiläum: „75 Jahre Restaurant Hotel Kunz – das sind 75 Jahre gelebte Leidenschaft, familiärer Zusammenhalt und unermüdlicher Einsatz für das Wohl der Gäste“, sagt so Gereon Haumann, Präsident des Dehoga Rheinland-Pfalz. „Was hier seit Generationen mit Herzblut geführt wird, ist weit mehr als ein Hotel: Es ist ein Zuhause auf Zeit, ein Ort voller Genuss, Wärme und Menschlichkeit.“
Und Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens, betont: „Im Gastgewerbe spiegeln sich Städte wie kaum an einer anderen Stelle wider. Umso wertvoller sind Vorzeigeunternehmen wie das der Familie Kunz, wo beide Häuser eng verwoben Tradition und Moderne repräsentieren und die Herzlichkeit der Inhaber zu den Grundfesten zählt.“ Angesichts der Sprachenvielfalt in Hotel und Restaurant wähne er sich mithin so international wie am Frankfurter Flughafen, so Zwick weiter. „Dann noch zu sehen, von woher die Gäste aus aller Welt angereist sind, vermittelt ein ganz gutes Gefühl für die große Reichweite unserer lokalen Geschäftswelt.“ red/brg
Der Standort: Pirmasens
Die Stadt Pirmasens am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds und grenznah zu Frankreich gelegen, zählt rund 42.000 Einwohner. Einst galt der Ort als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt. So haben zum Beispiel die Deutsche Schuhfachschule und das International Shoe Competence Center (ISC) ihren Sitz in Pirmasens. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen außerdem die chemische Industrie, Kunststofffertigung, die Fördertechnik-Anlagen und der Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt.
