Zum zweiten Mal fand der Summit in der Messe Bozen statt und zeigte erneut: Beam ist mehr als ein Event. Im diesjährigen Fokus stand „The Power of Collaboration“.
In der Messe Bozen versammelten sich am 15. und 16. Mai mehr als 250 Fach- und Führungskräfte aus Europa und darüber hinaus zum Beam – Hospitality Gamechanger Summit. Das Hospitality-Gipfeltreffen stand ganz im Zeichen der Zusammenarbeit. Unter dem diesjährigen Motto „The Power of Collaboration“ setzte Beam ein deutliches Signal: Nur durch gemeinsame Anstrengungen lassen sich die Herausforderungen der Branche nachhaltig meistern. Die seien enorm: Die Hospitality-Branche generiert zehn Prozent des globalen BIP, verursacht jedoch auch acht Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Angesichts von rund 196 Millionen neuen Arbeitsplätzen im Tourismus in den kommenden Jahren wird klar, wie wichtig es ist, den Sektor verantwortungsvoll, attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten.
Was Beam besonders auszeichnet, ist die inspirierende Atmosphäre. 16 internationale Speaker boten vielfältige Einblicke – von innovativen Food-Konzepten aus Dubai, inklusiven Tourismusmodellen aus Kanada, neuen Hotel- und Community-Ideen aus Berlin, praxisnahen Impulsen zum Destinationsmanagement aus Hamburg bis hin zu zukunftsweisenden Hospitality-Ansätzen aus Paris und Best Practices aus der gehobenen Gastronomie.Thomas Mur, Managing Director der Messe Bozen, brachte es auf den Punkt: „Eine starke Community von Menschen mit dem tiefen Wunsch, den dringend nötigen Wandel in der Hospitality anzustoßen und sich gemeinsam eine andere, bessere Zukunft vorzustellen. Veränderung kommt nicht von außen. Sie beginnt in uns selbst – in jedem und jeder Einzelnen.“
Impulse für eine neue Art des Denkens
„Wenn Kollaboration die Antwort ist, was ist dann die Frage?“ – mit diesem provokanten Einstieg eröffnete Stephan Grabmeier, Future & Impact Designer, den Summit. In seinem Impulsvortrag sprach er über die Bedeutung sinnvoller Zusammenarbeit im Kontext gesellschaftlicher Transformation. Anhand seines Modells der „Kollaborations-Agenda“ – einem fünfstufigen Prozess von Kommunikation über Kooperation bis zur kollektiven Transformation – zeigte er, wie Passion und Ambition gemeinsam nachhaltige Wirkung entfalten können.
Einen spannenden Perspektivwechsel bot Dario Vignali, Gründer mehrerer digitaler Unternehmen, im Talk „Insights statt Hype: Influencer-Kollabs, die begeistern“. Er beleuchtete die strukturellen Herausforderungen der Hospitality-Branche – von abnehmender Markentreue über die wachsende Abhängigkeit von Plattformen bis hin zur Gefahr der Austauschbarkeit. Vignali stellte heraus, dass 78 Prozent der Millennials lieber in Erlebnisse investieren als in materielle Güter und sich die Branche vom Erlebnis- hin zum Transformationsmarkt wandelt: Design und Erlebnisse allein genügen nicht mehr, die Menschen wollen ihr gesamtes Sein erweitern. Im Mittelpunkt stehe regenerative Hospitality – das bewusste Ziel, Orte und Menschen besser zu hinterlassen, als man sie vorgefunden habe. Strategisches Storytelling und authentische Influencer-Kollaborationen können als glaubwürdige Verstärker dienen, um Unternehmensvisionen wirkungsvoll zu kommunizieren und Kunden nachhaltig zu begeistern. Vignalis Credo: „Influencer Marketing ist keine Zauberei, sondern die intelligente Verstärkung der eigenen Geschichte.“
Tiefgreifende Veränderungen in der Führungskultur
Auch 2025 blieb Beam seinem interaktiven Format treu. Die vier thematisch fokussierten Beam Labs dienten als kreative Denk- und Handlungsräume für zentrale Herausforderungen wie Digitalisierung, soziale Verantwortung, neue Geschäftsmodelle und zukunftsfähige Arbeitswelten. Eines dieser Labs trug den Titel „Brave New Relation – wie überwinden wir soziale Hürden in Hierarchien und wie können wir gewachsene Arbeitswelten neu gestalten?“. Claudia Freund und Wilfried Reiter stellten dort ihr Konzept der Duralogie vor, das sie gemeinsam mit Andreas Gfrerer vom Hotel Blaue Gans in Salzburg entwickelt und umgesetzt haben. Duralogie ist eine innovative Kommunikationsmethode, die speziell den Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden fördert. Wissenschaftlich fundiert, strukturiert und dialogorientiert, unterstützt sie eine neue Unternehmenskultur, die wertfreies Zuhören, authentische Resonanz und konkrete Handlungsorientierung in den Mittelpunkt stellt. Damit schließt die Methode die oft bestehende Lücke zwischen Wissen und praktischer Umsetzung. „Die Beam ist eine dieser Konferenzen, bei denen es einfach klick macht“, fasste Wilfried Reiter zusammen.
Verantwortung, Haltung und neue Narrative
Ein besonders emotionaler Höhepunkt war der „Networking Moment“-Talk mit Norbert Niederkofler, Spitzenkoch und Hospitality-Vorreiter, der mit seinem Projekt Atelier Moessmer in Bruneck neue Maßstäbe in der alpinen Spitzenküche setzt. Mit seinem Ansatz „Cook the Mountain“ verfolgt Niederkofler konsequent eine Philosophie der Regionalität, Saisonalität und Abfallvermeidung. „Alle sprechen von Nachhaltigkeit, aber das ist zu wenig. Es geht um Respekt – für unsere Umgebung, für die Natur,“ betonte er. Die Küche wird dabei zur Bühne für ethische Verantwortung, kulturellen Wandel und ein neues Verständnis von Luxus.
Im Interview von Philip Ibrahim, General Manager vom Mercure Hotel Moa Berlin, mit Florian Zibert, Co-Founder Blyb, wurde das Projekt Hotel Blyb in Gmund am Tegernsee vorgestellt – ein Ort, der Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf besondere Weise verbindet. Das historische Gebäude mit NS-Vergangenheit wurde bewusst entmonumentalisiert, als Lern- und Begegnungsraum neu interpretiert und als Plattform für demokratische Werte, Offenheit und Inklusion geöffnet. „Das Blyb steht für ein Ja zum Leben, für respektvollen Umgang miteinander, für Vielfalt und gelebte Verantwortung“, sagte Zibert. Neben innovativen Raumkonzepten, einem Zuhörraum und geplanten Naturlernpfaden setzt das Hotel auf Regionalität, partizipative Prozesse und ein tiefes Verständnis von Gastfreundschaft als gesellschaftlichem Beitrag.
Klare Visionen und Mut zur Bewältigung globaler Herausforderungen
Beam 2025 hat einmal mehr gezeigt, dass die Zukunft der Branche nur gemeinsam und mutig gestaltet werden kann. Mit einem starken Fokus auf Kollaboration, nachhaltige Transformation und neue Führungskulturen bot der Summit nicht nur Inspiration, sondern auch konkrete Impulse und Werkzeuge, um die aktuellen Herausforderungen aktiv anzugehen. Der Termin für nächstes Jahr steht auch schon fest, der 21. bis 22. Mai 2026 mit dem Fokus “Lead to Shift“.
>> Mehr zur Beam 2025 erfahren Sie in der kommenden Tophotel Ausgabe 6/2025.
