
Das Interesse an gesünderem Altern steigt – das zeigt eine aktuelle Umfrage. Doch viele Hotels schöpfen das Potenzial von Longevity noch nicht aus.
Gesünder leben, länger fit bleiben, bewusster altern – das Thema Longevity gewinnt gesellschaftlich zunehmend an Bedeutung. Eine aktuelle Befragung der Deutschen Longevity Gesellschaft unter mehr als 3.300 Gästen und 75 Wellnesshoteliers zeigt: Die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten ist da – doch viele Hotels lassen das Potenzial noch ungenutzt.
Ein Markt mit Zukunft
Was wären die Menschen bereit, zusätzlich zum aktuellen Lebensstil zu investieren, wenn sie dadurch zehn Jahre länger gesund leben würden? Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Fast die Hälfte der Befragten würde regelmäßig ein bis drei Stunden pro Woche in ihre Gesundheit investieren, ein Drittel vier bis sieben Stunden. Auch finanziell zeigt sich eine hohe Bereitschaft: Knapp 50 Prozent würden monatlich 50 bis 100 Euro für Routinen, Coaching oder Diagnostik ausgeben, über 20 Prozent sogar deutlich mehr.

Außerdem gaben fast zwei Drittel der Befragten an bereit zu sein, mindestens einmal im Jahr in ein Retreat oder einen größeren Gesundheits-Check-up zu investieren.
Aus der Umfrage geht auch hervor: Je höher die Ausgabebereitschaft, desto konkreter die Ansprüche. Wer bereit ist mehr zu investieren, erwarte keine Standardprogramme, sondern individuelle Betreuung, digitale Begleitung, moderne Diagnostik und fundierte medizinisch-therapeutische Kompetenz. Diese Zielgruppe suche keine Wohlfühlangebote – sondern strukturierte Konzepte mit nachhaltiger Wirkung.
Longevity-Hotel-Kriterien
Die Deutsche Longevity Gesellschaft e.V. hat mit den Longevity- Hotel-Kriterien einen umfassenden Standard für Hoteliers entwickelt, die sich auf Langlebigkeit und gesundheitsfördernde Angebote spezialisieren.
Hotellerie im Rückstand – aber mit Aufholchance
Aktuell bieten nur elf Prozent der befragten Hotels Longevity-orientierte Angebote an. Rund ein Drittel beschäftigt sich mit dem Thema, während fast die Hälfte bisher keinerlei Bezug dazu hat. Zwar haben zehn Prozent der Hoteliers bereits in Diagnostik- oder Behandlungsgeräte investiert und fünf Prozent planen entsprechende Schritte – doch insgesamt bleibt der Markt bislang weitgehend unbearbeitet. „Natürlich passt Longevity nicht in das Konzept jedes Hauses“, weiß Michael Altewischer. Der Vorstand der Deutschen Longevity Gesellschaft e.V. sieht jedoch vertanes Potenzial darin, sich erst gar nicht mit dem Thema zu beschäftigen.
Ob Retreats für Einsteiger- oder Fortgeschrittene, spezielle Schlafcoachings, Ernährungsprogramme, Bewegungskonzepte oder mentale Balance – die Potenziale von Longevity seien vielfältig. „Zwei Drittel der Gäste sind bereit in Longevity-Retreats zu investieren – aber fast die Hälfte der Wellnesshoteliers hat sich noch nicht einmal mit dem Thema beschäftigt“, so Altewischer. Wer heute in passende Konzepte investiere, positioniere sich nicht nur als Trendsetter, sondern als relevanter Gesundheitsort. red/sar
Über die Deutsche Longevity Gesellschaft e.V.
Die Deutsche Longevity Gesellschaft e.V. fördert Forschung und wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der Langlebigkeit und macht das Wissen darüber einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Der Verein steht für einen ganzheitlichen Ansatz, der die Bedeutung von Schlaf und Regeneration, Ernährung, Bewegung und sozialem Zusammenhalt für ein gesundes und erfülltes Leben hervorhebt.