
Mit rund 385 Millionen Euro Investitionsvolumen verzeichnete der deutsche Hotelimmobilienmarkt im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Aufschwung gegenüber den Vorjahren.
Der deutsche Hotelimmobilienmarkt ist mit einem soliden Ergebnis ins Jahr 2025 gestartet: Im ersten Quartal wurden rund 385 Millionen Euro in Hotelimmobilien investiert, wie Zahlen Immobilienberatungsunternehmens Colliers zeigen. Damit liege das Auftaktquartalsergebnis über dem der Jahre 2022 und 2023. Der Hotelanteil am gewerblichen Gesamtmarkt betrage weiterhin fünf Prozent.
Volumen noch zurückhaltend, Aktivität nimmt zu
Die Marktaktivität nimmt laut Experten zu. Sebastian Hoffmann, Associate Director Hotel bei Colliers, führt dies auf vielversprechende Hotel-Performance-Zahlen und erwartete Umsatzsteigerungen zurück: „Insbesondere Core-Objekte bleiben gefragt. Hier trifft ein begrenztes Angebot auf eine breiter werdende Nachfrage, aber dennoch wird der Markt weiterhin von wenigen aktiven Investoren dominiert.“
Die Preisfindung im Value-Add- und opportunistischen Segment gestalte sich hingegen schwieriger. Transaktionen und Businesspläne würden unabhängig von der Investmentstrategie länger und ausführlicher geprüft. „Die konservativen LCR-Erwartungen von Investoren stehen einem Markt schnell wachsender Betreiber und teilweise sinkender EBITDA-Margen entgegen“, erklärt Hoffmann.

Währenddessen stellten sich die großen Hotelbrands durch strategische Übernahmen für ambitionierte Expansionsvorhaben auf. „Man schaue sich beispielsweise die Übernahme von Ruby durch IHG und den Einstieg von PAI bei der Motel One Gruppe an, die ihre Chancen im Office-to-Hotel-Conversion-Bereich sehen“, so der Colliers-Experte.
Kleinere Volumen dominieren
Analog zum gesamten gewerblichen Investmentmarkt wurden laut Colliers im ersten Quartal mehrheitlich kleinere Tickets gehandelt. Es fand nur eine Hoteltransaktion in der Größenklasse über 50 Millionen Euro statt. Ein Dutzend Transaktionen bezifferten sich auf zehn Millionen Euro oder weniger. Entsprechend belief sich die durchschnittliche Ticketgröße auf unter 15 Millionen Euro. Die aktivsten Käufergruppen waren private Investoren und Family Offices mit einem Marktanteil von 44 Prozent.
Dazu Michael R. Baumann, Head of Capital Markets Germany bei Colliers: „Nach wie vor nutzen eigenkapitalstarke Akteure die aktuelle Marktlage, um sich attraktive Immobilien zu sichern. Aber auch kapitalstarke Owner-Operator sind sehr aktiv und bauen ihr Immobilienportfolio aus.“ Parallel dazu steige die Zahl an Plattformverkäufen, die vorbereitet oder bereits am Markt platziert seien.
Was bringt das weitere Jahr?
Das derzeitige volatile makroökonomische Umfeld erschwere einen allzu konkreten Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf am Hoteltransaktionsmarkt. „Dennoch bleiben die einer Hotelinvestition zugrundeliegenden fundamentalen Parameter wie Tourismusnachfrage und Hotelperformance positiv“, so Baumann. Viele Transaktionen, darunter auch Einzeltransaktionen über 50 Millionen Euro und größere Portfolios, würden sich derzeit im Markt oder in Vorbereitung befinden. Entsprechend rechnen die Immobilienexperten mit einer weiteren Belebung des Transaktionsgeschehens im weiteren Jahresverlauf. red/sar
Transaktionen im ersten Quartal:
- Der Verkauf des Adina Hotel in der Hamburger Speicherstadt mit 202 Zimmern. Das 2017 eröffnete Hotel wurde vom Hausinvest Fonds an PGIM veräußert.
- Die Veräußerung des Pullman Hotels Köln an die schwedische Pandox Gruppe. Das 275-Zimmer Hotel wurde für rund 66 Mio. Euro von einem institutionellen Fonds der Art-Invest veräußert und soll renoviert und repositioniert werden.
- Zudem wurde das Doppelhotel Ibis / Ibis Budget Hotel Hamburg City von der Württembergischen Lebensversicherung an AccorInvest veräußert. Von den insgesamt 448 Zimmern entfallen 252 auf die Marke Ibis und 196 auf die Marke Ibis Budget.
Quelle: Cushman & Wakefield