Ein Job im Ausland gilt als einer der reizvollsten Aspekte einer Karriere in der Hotellerie. In unserer Serie berichten Hospitality-Profis von ihren Erfahrungen in der Ferne. Diesmal: Eveline Hanke vom Gardasee.
Eveline Hanke hat ihre berufliche Erfüllung gefunden. Seit 2015 leitet sie das Lefay Resort & Spa Lago di Garda: „Dieses Resort stellt das Juwel in der Krone meiner Karriere dar. Hier passt einfach alles: Die Lage, das Hotel und die Eigentümerfamilie, die großen Wert auf Authentizität und Nachhaltigkeit legt.“ Am Gardasee verbinde sich das Traditionsbewusstsein Österreichs mit italienischer Leichtigkeit zur richtigen Dosis. „Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen, aber doch von den Vorzügen des Landes zu profitieren, in dem die Zitronen blühen.“
Unterschiede zwischen den Ländern erlebte Eveline Hanke auch beruflich. Vor ihrem Wechsel an den See leitete sie als Cluster-Managerin für die Blu Hotels zwei Häuser in Osttirol und verantwortete dort gleichzeitig den österreichischen Sitz der Gruppe. „Das hat mir viel Energie abverlangt. Durch das Vertrauen, das die Firma mir entgegenbrachte, hat es aber auch Spaß gemacht.“

„Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen.“
Eveline Hanke, General Managerin Lefay Resort & Spa Lago di Garda
Hanke achtet stets darauf, die Erwartungen der Gäste sowie des 160-köpfigen Teams zu erfüllen. „Ich verfüge über eine starke Eigenmotivation, die ich an meine Mitarbeiter weitergeben kann, sodass sie sich sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln können. Es macht mir Freude, Prozesse und Strategien zu implementieren, die darauf abzielen, die Ziele zu übertreffen und auch Problemen auf den Grund zu gehen.“
Faible für Italien und Hotellerie

An Italien hat die Hotelière ihr Herz schon früh verloren. Nach dem Abschluss der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in ihrer Heimat Villach in Kärnten zog es sie nach Rom, um die Landessprache zu lernen. „Was ich damit anfangen wollte, wusste ich nicht. Ich ahnte aber immer, dass ich einen Beruf ergreifen möchte, bei dem ich mit Menschen zu tun habe und zu deren Wohlbefinden beitragen kann.“
Über Ferienjobs lernte sie nicht nur Italien, sondern auch die Hotellerie lieben und schätzen. So arbeitete sie etwa eine Zeit lang in einem Dreisternehotel am Trasimener See in Umbrien und avancierte dabei zur Assistentin des Hoteldirektors. Als dieser mitten in der Saison ausschied, wurde ihr die Leitung übertragen. Parallel zu ihrer beruflichen Tätigkeit bildete sie sich in Hotel-BWL, F&B-Management und Personalführung weiter und lernte im Laufe der Jahre viele Teile Italiens kennen.
Wer in Italien arbeite, müsse die Landessprache beherrschen, so die 56-Jährige. „Im Lefay haben wir außer internationalen auch sehr viele italienische Gäste. Sie kommen, um die besondere Energie, die hier vorherrscht, zu erleben und mit nach Hause zu nehmen“.