Er gehört zu den höchst dekortieren Spitzenköchen der Welt. Sein Restaurant „Amador“ in Wien wurde 2019 als erstes in Österreich mit drei Michelin Sternen ausgezeichnet. Was jedoch nur wenige wissen: Juan Amador führt seit fünf Jahren ein kreatives Doppelleben.
Drei-Sterne-Koch Juan Amador eröffnet mit „Convergence“ seine erste große Solo-Kunstausstellung in seiner Wahlheimat Wien. Unter seinem Künstlernamen „Rodama“ zeigt die renommierte Nitsch Foundation ab dem 24. März die abstrakten Werke des gebürtigen Stuttgarters
Von der Haute Cuisine zur Kunst
Juan Amador ist ein Perfektionist – in der Küche wie in der Kunst. Was 2020 während der Pandemie als persönliches Experiment begann, wurde für Amador schnell zu einer ernsthaften Passion. „Es war anfangs einfach ein Hobby, um die viele Zeit mit etwas Kreativem zu füllen“, erinnert sich Amador an den ersten Lockdown. Unter dem Anagramm „Rodama“ tauchte er immer tiefer in die Materie ein. Der heimische Kellerraum, der anfangs zum Malen herhielt, wurde rasch zu klein. „Plötzlich stand unser Haus voller Leinwände. Ich habe wie im Rausch gemalt, begonnen mit verschiedenen Farben, Techniken und Materialien zu experimentieren.“ 2022 fand er ein geeignetes Atelier in der Nähe seines Restaurants.

In seinem Atelier malt der 56-Jährige fast nur nachts. Inspiriert von Musik entstehen hier abstrakte, großformatige Kunstwerke, die geprägt sind von intensiver Farbigkeit, Rhythmus und starken Kontrasten. „Ich war schon immer ein Nachtmensch. Nach unserem Abendservice im Restaurant male ich oft bis in die Morgenstunden“, verrät Amador. Auf 300 Quadratmetern, verteilt auf drei Räume, finden sich in deckenhohen Regalen hunderte Farbtuben, Pinsel, Paletten und Farbspatel, an den Wänden