
Deutsche Staatsbürger müssen in Hotels keinen Meldeschein mehr ausfüllen. Eine Umfrage des HoGa-Netzes zeigt, wie Betriebe die Regelung tatsächlich umsetzen.
Seit Januar 2025 müssen inländische Gäste beim Check-in keine Meldescheine mehr ausfüllen – weder auf Papier noch digital. Die Gesetzesänderung ist Teil des vierten Bürokratieentlastungsgesetzes, das im September 2024 verabschiedet wurde. Für ausländische Gäste bleibt die Meldepflicht jedoch bestehen. Doch wie sieht die Umsetzung in der Praxis aus? Das HoGa-Netz befragte dazu 350 Mitglieder aus der mittelständischen Hotellerie.
Gesetzesänderung kaum umgesetzt
Trotz der neuen Regelung verlangen demnach 87,5 Prozent der Hoteliers weiterhin einen Meldeschein von deutschen Gästen. Nur 12,5 Prozent setzen die Gesetzesänderung um und verzichten auf Meldescheine für inländische Gäste. Laut HoGa-Netz könnte dies darauf hinweisen, dass Betriebe entweder nicht ausreichend informiert sind oder bewusst an gewohnten Abläufen festhalten.

Zudem glauben 75 Prozent der Hoteliers „eher nicht“ an eine spürbare Entlastung durch die Reform. Stattdessen sehen sie die größten Herausforderungen in der Verwaltung, Übermittlung, Digitalisierung und Archivierung der Meldedaten.
Analoge Meldescheine weiterhin im Einsatz
Auch bei der Digitalisierung zeigt sich ein klares Bild: 87,5 Prozent der befragten Hoteliers nutzen weiterhin Papiermeldescheine, nur 12,5 Prozent haben auf digitale Lösungen umgestellt. Für das HoGa-Netz ein Anzeichen für technische oder organisatorische Hürden bei der Digitalisierung.
Staatsangehörigkeit häufig nicht abgefragt
Das HoGa-Netz hat auch abgefragt, ob bei Buchungen per Telefon oder Walk-Ins die Staatsangehörigkeit der Gäste abgefragt wird. Hier zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während 37,5 Prozent der Hoteliers diese Information erheben, verzichtet die Mehrheit (62,5 %) darauf. Mögliche Gründe sind laut HoGa-Netz eine Vereinfachung der Abläufe oder technische Einschränkungen in den verwendeten Buchungssystemen. red/sar
Über HoGa-Netz
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