Die Pläne der Potsdamer Stadtverwaltung, die Übernachtungssteuer von derzeit fünf auf 7,5 Prozent zu erhöhen, stoßen beim Hotel- und Gaststättenverband auf scharfe Kritik. Olaf Schöpe, Landespräsident des Dehoga, äußerte im Tagesspiegel Unverständnis über die zusätzlichen Belastungen für die Hotellerie, die nach Jahren des Umsatzrückgangs und angesichts steigender Kosten bereits stark gefordert sei.
Schöpe betonte, dass die Branche einen bedeutenden Beitrag zu Sport- und Kulturevents wie der Potsdamer Schlössernacht leiste und die geplante Steuererhöhung der lokalen Wirtschaft schade. Zudem kritisierte er die mangelnde Kommunikation seitens der Stadt, da die Branche von den Plänen erneut aus der Presse erfahren habe.
Claudia Thom-Neumann, Geschäftsführerin des Landhotels Potsdam in Golm, wies auf die bereits erfolgte Ausweitung der Bettensteuer auf Geschäftsreisende vor einem Jahr hin. Die damit verbundenen Softwareumstellungen verursachten noch immer erheblichen manuellen Aufwand und Mehrkosten. Sie befürchtet, dass höhere Preise zu Umsatzrückgängen bei Zusatzleistungen wie dem Speisenangebot führen könnten.
Der Dehoga plädiert stattdessen für die Einführung einer Tourismusabgabe, die nicht nur dem allgemeinen Haushalt zugutekäme, sondern auch direkt der Branche in der Stadt.