Mit klaren Forderungen geht der Bundesverband in die entscheidende Phase vor der Bundestagswahl. Sechs zentrale Handlungsfelder stehen im Fokus.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bundesverband) fordert eine politische Neuausrichtung, um die Zukunft des Gastgewerbes und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. “Ein Weiter so darf es nicht geben”, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Die Branche brauche dringend eine Politik, die die Wirtschaft stärke und Perspektiven schaffe. “Bei der Bundestagswahl geht es um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Es ist Zeit für echte Lösungen.”
Mit Blick auf die Bundestagswahl fordert der Dehoga konkrete Maßnahmen in sechs zentralen Handlungsfeldern:
- Eine einheitliche Besteuerung von sieben Prozent auf Speisen
- Mehr Flexibilität durch Wochenarbeitszeit
- Der Abbau von Bürokratie
- Löhne dürfen nicht Spielball der Politik sein
- Verbesserung des Nettoeinkommens
- Schnellere Visa-Verfahren zur besseren Integration
Mit seiner Agenda gehe der Dehoga nun auf die Kandidaten in den Wahlkreisen und die Parteien zu. „Wir wollen wissen, wer an der Seite der heimischen Gastgeber steht. Unsere Familienbetriebe sind standorttreu. Wir verlagern keine Arbeitsplätze ins Ausland, sondern sichern und schaffen diese in Deutschland”, so Zöllick und ergänzt: “Wir erwarten Wertschätzung und konkrete Antworten auf unsere Fragen. Es geht um die Zukunft der Restaurants und Wirtshäuser, Hotels und Gasthöfe als auch um die Stärkung der Gemeinschaftsgastronomie, die eine systemrelevante Funktion für die Daseinsvorsorge hat.“
Branche unter Druck
Die Lage im Gastgewerbe sei alarmierend. “Wirtschaftlich haben sich die Betriebe von den Pandemiejahren noch immer nicht erholen können”, berichtet Zöllick.
Laut Statistischem Bundesamt lag der reale Umsatz der Branche zwischen Januar und Oktober 12,4 Prozent unter dem Niveau von 2019. In der Gastronomie fiel der Rückgang mit 15 Prozent noch deutlicher aus. Besonders besorgniserregend laut Dehoga: Ausweichlich der amtlichen Statistik lagen auch die nominalen Umsätze in sieben Monaten des vergangenen Jahres gegenüber 2023 im Minus. Gleichzeitig würden die Betriebe enorme Kostensteigerungen belasten. Die Anhebung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2024 hätte die Situation der gastronomischen Betriebe weiter verschärft und zahlreiche Unternehmen an den Rand der Existenz gebracht.
„Wir wollen unseren Beitrag leisten, um Deutschland wieder nach vorne zu bringen“, betont Zöllick abschließend. „Dafür braucht es jetzt Maßnahmen, die die drängendsten Probleme lösen und Betrieben wie Beschäftigten Perspektiven bieten.“ red/sar