
Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl hat darauf hingewiesen: Wer in Südtirol lebt, erhält dort Liftkarten um 30% günstiger, während Einheimischentarife in Österreich wegen vermeintlich EU-Rechts-widriger Ungleichbehandlung unter Beschuss stehen. Dabei liegt die Lösung auf der Hand, bringt der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veit, seinen Vorschlag auf den Punkt: „Jeder EU-Bürger ist irgendwo daheim und soll dort das Recht auf einen Einheimischentarif haben für Freizeitangebote wie Lifte oder Bäder vor der Haustür! Dann wird jeder gleich behandelt, niemand benachteiligt!“
Volle Unterstützung für AK-Vorstoß
Wichtig ist Veit, dass das Südtiroler Modell nicht verboten wird, sondern als Vorbild dient: „Die Steigerung der Tourismusakzeptanz ist ein klares Ziel der Bundesregierung. Einheimischentarife führen der Bevölkerung vor Augen, wie sehr sie von den Investitionen der Tourismusunternehmen profitiert“, unterstützt Veit den Vorstoß von Zangerl voll und ganz: „Wir brauchen von der nächsten Regierung ein Bekenntnis zu Einheimischentarifen und ein Konzept, wie sie es umsetzt.“

Auch Kindergartenplatz und Familienbeihilfe sind an Wohnsitz gekoppelt
Veit verweist auf andere Bereiche, in denen Einheimische gegenüber Dritten bevorzugt werden: „Einen Kindergartenplatz bekommt, wer in der Gemeinde seinen Wohnsitz hat, Familienbeihilfe, wer seinen Lebensmittelpunkt im Land hat für Kinder, die sich ständig in Österreich aufhalten. Warum das eine EU-rechtlich funktionieren soll und das andere nicht, kann keiner erklären!“
Sympathien gewinnen und damit Politik- und EU-Skepsis entgegenwirken
Der Import des erfolgreichen Südtiroler Modells nach Österreich würde nicht nur die Tourismusgesinnung stärken, sondern auch die in Österreich im internationalen Vergleich besonders ausgeprägte EU-, aber auch Politik-Skepsis eindämmen, ist Veit überzeugt: „Wer dem negativen Bild von Europa und der Politik generell etwas entgegensetzen will, wäre mit diesem sympathischen – und logischen – Schritt gut beraten!“ Österreichs nächste Regierung solle die gesetzlichen Grundlagen für Einheimischentarife in Österreich rasch beschließen und die Umsetzung notfalls durch alle juristischen Instanzen rechtlich absichern, so Veit.