Das Hotel Bellevue au Lac in Hilterfingen sorgt seit Wochen für rege Diskussionen unter Hoteliers am Thunersee. Fakt ist: Der Traditionsbetrieb hat neue Besitzer aus den Emiraten. Was passiert in Zukunft mit dem «Bellevue»? Der Schweizer Rechtsvertreter von Aadel Alwahedi, Finanzmanager aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, nimmt gegenüber Hotel Inside Stellung.
Tatsache ist: Die bisherige Eigentümerin Ammann Globalbau AG hat das Hotel Bellevue au Lac an die SIS Group AG mit Sitz in Baar ZG verkauft. Hinter dieser Immobilienfirma steckt der Finanzmanager Aadel Alwahedi, der aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammt. Er besitzt im Berner Oberland auch das Hotel Holiday in Thun.
Im Zusammenhang mit der Hotel-Übernahme in Hilterfingen entstanden in der Region und in der lokalen Presse Spekulationen und Gerüchte. Diese sorgten vor allem in Tourismus- und Hotelkreisen am Thunersee für rege Diskussionen und eine gewisse Verunsicherung. Motto: «Was passiert nun mit dem über 100-jährigen Bellevue?»
Stellungnahme des neuen Hotelbesitzers
Gegenüber Hotel Inside erklärt die neue Besitzerschaft des «Bellevue au Lac» Hilterfingen in einer schriftlichen Stellungnahme:
In Medienberichten werde darauf hingewiesen, „unsere Klienten hätten vor, die Hotels in Halal-Hotels für gläubige Muslime umzuwandeln. Es wird erörtert, es sei geplant, nur Halal-Menüs und korankonforme Speisen zu servieren. Es wird weiterhin geäußert, es seien nach Geschlechtern getrennte Wellnessbereiche vorhergesehen. Solche Behauptungen, Hinweise und Andeutungen sind wahrheitswidrig und unbegründet.“
„Unsere Klienten planen, dass die Gäste ihrer Hotels Menus der westlichen Gastronomie (darunter auch selbstverständlich typische Schweizer Menus) wie auch Halal-Menüs konsumieren können. Da Herr Alwahedi aus den Arabischen Emiraten kommt, hat er es als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, dafür zu sorgen, dass Menus aus der reichen und vielfältigen Gastronomie seiner Region auch angeboten werden, damit die schweizerische und europäische Klientschaft diese entdecken kann. Es geht keineswegs um eine Umwandung der Hotels in Halal-Hotels… Mit diesem erweiterten Angebot möchten unsere Klienten eine möglichst umfassende und vielfältige Speisekarte anbieten.“
Die Medienberichte, die auf eine „Beschränkung des Angebots hinweisen“, seien somit auf jeden Fall irreführend, betont der Rechtsvertreter in seiner Stellungnahme. Das Gleiche gelte für eine Trennung von Männern und Frauen im Spa-Bereich. Dies sei keineswegs geplant (außer Toiletten und Umkleideräume). Und: „Die Frage des Verkaufs von Alkohol ist auch irreführend dargestellt, um auf eine nicht-bestehende Halal-Umwandlung hinzuweisen. Der
Konsum von Alkohol in den Hotels unserer Klienten wird keineswegs verboten. Es ist geplant, dass bei Kolloquien, Seminaren oder anderen besonderen Anlässen alkoholische Getränke angeboten werden.“
Und weiter hält der Rechtsvertreter des neuen Besitzers fest:
Man wolle keine bestimmten Gästegruppen in den Hotels bevorzugen. Zitat: „Die Hotels unserer Klienten wollen Gäste aus der Schweiz, Europa, Amerika, Afrika, Asien, Ozeanien und dem Nahen Osten mit gleichem Respekt und Gastfreundschaft beherbergen.“ Arabische Klienten oder ,,wohlhabende Muslime“ würden keineswegs bevorzugt.
Hotel Inside ist im Zusammenhang mit der Veröffentlichung eines Bildes von Aadel Alwahedi eine Panne unterlaufen. Es wurden Bilder der erwähnten Person verwechselt. Dafür entschuldigt sich die Redaktion ausdrücklich. Der Rechtsvertreter hält fest:
„Es wurde am 18. Dezember 2024 ein Artikel über das Bellevue au Lac in Hilterfingen und das Hotel Holiday in Thun veröffentlicht. Es hat sich erwiesen, dass der Artikel auf falschen Informationen beruhte. Der Artikel wurde deshalb zurückgezogen“.