Die finanzielle Lage der Lindner Hotels AG wurde zuletzt so schwierig, dass das Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragte (Tageskarte berichtete). Noch im Sommer hatte die Lindner Hotel Group verkündet, dass das Unternehmen erfolgreich durch eine umfassende Restrukturierung geführt worden sei. Man wollte sich langfristig als „führende international ausgerichtete Hotelgruppe aus dem deutschsprachigen Raum“ etablieren. Jetzt sind die Gläubiger am Zuge.
Wenige Wochen vor dem Gang zum Amtsgericht hatte die Gesellschaft noch versucht, Geld über ein Crowd-Funding zu organisieren. Hier wurde das Bild eines Unternehmens gezeichnet, das in der Lage sei, „langfristig stabile Einnahmen zu sichern“.
Seit dieser Woche ist die Rede von einer Insolvenz, für die Rezessionseffekte sowie Kosten für Mieten, Material, Energie und Zinsen angegeben werden. Die Restrukturierungsmaßnahmen der vergangenen Monate und Jahre hätten dies nicht länger kompensieren können.
Die genaue Beurteilung der Lage der Gesellschaften fällt schwer, da Lindner in Pressemitteilungen, zuweilen von der Lindner Hotel Group spricht oder von einer Lindner Hotels AG. Beide Begriffe werden auch synonym verwendet.
In einem Pressetext aus diesem Sommer sagt Lindner, dass die Lindner Hotels AG als Lindner Hotel Group 36 Hotels in neun europäischen Ländern und in den USA führe. Von der aktuellen Insolvenz betroffen sind aber nur 13 Häuser. Das liegt auch daran, dass Hotels in anderen Gesellschaften stecken, wie ein Schaubild der Gesellschaft verdeutlicht. Eine Lindner Hotel Group taucht hier allerdings nicht auf.